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CD-4 Demodulatoren - intern und extern

Die CD-4 Demodulatoren (also nicht die (Quadro-) Dekoder) gab es als nachrüstbare Steckkarte oder fest eingebaut, als Steckmodul und als externes Gerät. Bei den externen Geräten gab es unseres Wissens nach nur Demodulatoren wie den DUAL- oder den Grundig CD-4 zum Beispiel, die nicht auf einen weiteren Phono- Entzerrer- Vorverstärker im Hauptverstärker angewiesen waren. Das waren komplette kombinierte Phono- Entzerrer- Vorverstärker mit den Demodulator- Einheiten.

Das galt übrigens auch für die SQ/QS Matrix Decoder aller Varianten. Es gab dabei Hersteller, die auf allen drei verbliebenen Quadro-Hochzeiten tanzen wollten wie Marantz oder DUAL oder Grundig.

Und es gab Hersteller, zumeist aus Japan, die sich gnadenlos auf ein (ihr) System festgelegt hatten und das entweder beratungsresistent oder auf Befehl von ganz oben dann auch fast bis zum Untergang durchgezogen hatten.
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Der CD-4 "standalone" Demodulator von Grundig

Viele Firmen bzw. Hersteller ließen uns in ihre Decoder / Demodulator- Technik nie reinschaun, weil sie den vermeintlichen Vorsprung vor den anderen Wettbewerbern nicht verspielen wollten.

Bei Grundig gab es umfassende Informationen, was man damit machen könnte und konnte und wie man ihn anschließen mußte.

Bei Harman/Kardon stand zum Beispiel eine ganz seltene Information über die Frequenzgänge dieser suoer tollen CD-4 Decodier-Technik :

CD-4 Frequency response :
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  • 20-10.000 Hz ±1.5 dB (-5dB at 15,000 Hz);
  • S/N 60 dB (CD-4 "on"), 65 dB (CD-4 "off");
  • channel separation 20 dB;

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  • Das mit den 20-bis 10.000Hz hatte aber mit unserer Vorstellung von Edel-Hifi nicht mehr viel zu tun. Das war CC-Kassettenqualität.

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Das GRUNDIG CD-4 Büchlein sagte :

GRUNDIG CD-4-DEM0DULAT0R

Der sinnvolle Gebrauch dieses Zusatzgerätes bedingt, daß entweder ein eigens für CD-4-Abtastung geschaffener Plattenspieler verwendet oder ein evtl. vorhandener, guter HiFi-Stereo-Plattenspieler auf ein CD-4-Abtastsystem mit spezieller Nadel (z. B. Shibata) umgerüstet wird.

Hierbei sollte auf eine kapazitätsarme Ausführung der Anschlüsse des Abtastsystems Wert gelegt werden. Als Steuergerät kommt nur ein Verstärker oder Receiver mit 4 getrennten Kanälen in Frage, also eine Anlage, welche auch diskrete Quadrofonie wiedergeben kann, z. B. der GRUNDIG RTV 1040. Der Anschluß von vier getrennten Lautsprecherboxen versteht sich von selbst.

Der Demodulator hat ein eigenes Netzteil und darf nur an Wechselspannungsnetze angeschlossen werden. Die Einstellung auf die vorliegende Netzspannung (110 ... 130 Volt oder 220 ... 240 Volt) erfolgt durch Drehen des Spannungswählers mit Hilfe einer Münze. Ab Werk ist der Demodulator auf 220 Volt geschaltet.
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  • (1) Netzspannungswähler
  • (2) Ausgang QUADRO HINTEN über beiliegendes Kabel an den entsprechenden Eingang des Steuergerätes
  • (3) Ausgang QUADRO VORNE über beiliegendes Kabel an den entsprechenden Eingang des Steuergerätes
  • (4) Ausgang DIREKT über mitgeliefertes Kabel an Plattenspieler-Buchse (Magnet-Eingang) des Steuergerätes
  • (5) TA-Eingang für den Anschluß des CD-4-Plattenspielers

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  • (6) Netzschalter, darüber Kontrollicht
  • (7) Betriebsarten-Schalter


Stellung CD-4:
bei Wiedergabe von CD-4-Schallplatten in diskreter (chter) Quadrofonie. Auch für Wiedergabe von Stereo- oder SQ-Matrix-Platten, wobei dann über die vordere und die hintere Lautsprechergruppe stereofon abgestrahlt wird.

Steuergerät immer auf Betriebsart „Quadro-Diskret" schalten. Am Demodulator leuchtet beim Abspielen einer CD-4-Platte die CD-4-Anzeige über dem Betriebsarten-Schalter auf. Anmerkung : Der Demodulator hat den 30 kHz Träger erkannt.

Stellung STEREO:
CD-4-Platten werden hier zwangsläufig in Stereo wiedergegeben: CD-4-Anzeige leuchtet nicht. Ebenso geeignet für Stereo- oder Matrixplatten. Wiedergabe erfolgt jeweils stereofon über beide Lautsprechergruppen. Steuergerät auf „Quadro Diskret" schalten.

Stellung DIREKT:
für Wiedergabe von Stereo- und Matrix-Platten über die „TA-Magnet"-Eingangsbuchse eines Verstärkers oder Steuergerätes. Zur 2-kanaligen Wiedergabe Steuergerät auf „Stereo" schalten. So ist auch Stereofonie in zwei verschiedenen Räumen gleichzeitig möglich. Für 4-kanalige Wiedergabe (also hier Matrix-Wiedergabe in einem Raum) Steuergerät auf Betriebsart „Quadro-Matrix" stellen.

Stereo-Schallplatten werden bei dieser Betriebsart sozusagen quasiquadrofon - ähnlich dem GRUNDIG 4D-Stereo-Raumklang -wiedergegeben.

Weitere Anschlußmöglichkeiten:

Wird ein zweiter Plattenspieler verwendet (warum ?), so ist dieser an den „TA-Magnet"- Eingang des Steuergerätes direkt anzuschließen. Die "Direkf'-Verbindung vom Demodulator zum Steuergerät entfällt dann. Die Wiedergabe-Möglichkeiten sind hier die gleichen, wie unter „Stellung DIREKT" vorher aufgeführt.

Wird an einem GRUNDIG RTV 1040 kein Tonbandgerät angeschlossen, so können die Ausgänge (2) und (3) des CD-4-Demodulators auch mit den Tonband-Buchsen entsprechend den Symbolen Band QH und Band QV verbunden werden. Damit ist in Stellung "CD-4" des Demodulators die Wiedergabe von CD-4-Platten in diskreter Quadrofonie, von Matrix-Platten in Matrix-Quadrofonie und von Stereo-Platten in Stereo bzw. 2-Raum-Stereo oder 4D-Raumklang in einem Raum möglich. An einem RTV 1040 muß außer der TB-Taste nur die jeweils zutreffende Taste QUADRO DISKRET, QUADRO MATRIX oder STEREO gedrückt werden.

(8) und (9) auf der Rückseite Einsteller für „Ubersprechen Vorne-Hinten" bei CD-4-Wiedergabe

Diese sind am besten mit einem isolierten Schraubenzieher (2 mm) o. ä. zu erreichen. Die Einstellung wird mit Hilfe der beigegebenen GRUNDIG CD-4-Justierplatte durchgeführt. Der Betriebsartenschalter (7) ist dabei in Stellung CD-4 und der Blendschalter (10) auf „aus" zu bringen.

Auf Band 3 der Justierplatte (zwischen 2. und 3. Kennrille; Einlaufrille nicht mitgezählt) sind Trillertöne aufgezeichnet, nach denen eingestellt wird. Zuerst ist der linke Einsteller so zu drehen, daß am Ausgang „links hinten" ein Lautstärke-Minimum entsteht. Dann wird mit dem rechten Einsteller für den Ausgang „rechts hinten" in gleicher Weise verfahren.

Bei Verstärkern oder Steuergeräten mit Ausgangspegel-Anzeigen (z. B. RTV 1040) läßt sich dies einfach durch minimale Zeigerausschläge an den entsprechenden Instrumenten einstellen. Sind solche Anzeige-Instrumente nicht vorhanden, so schaltet man am besten die vordere Lautsprechergruppe ab (entspr. Stecker herausziehen oder Lautstärke „vorne" auf O zurücknehmen) und stellt die hinteren Lautsprecherkanäle jeweils auf Lautstärke-Minimum der Trillertöne ein.

Beim Abspielen des letzten Bandes der Justierplatte kann der richtige Anschluß aller vier Lautsprecherkanäle überprüft werden. Diese sind richtig angeschlossen, wenn die Glockentöne in der Reihenfolge vorne links, hinten links, hinten rechts, vorne rechts zu hören sind.

Die restlichen Bänder der Testplatte werden für den Abgleich nicht benötigt. Achtung! Beim Austausch des CD-4-Abtastsystems bzw. der Nadel oder bei Verwendung eines anderen Plattenspielers muß der Übersprech-Abgleich neu vorgenommen werden.

(10) Schalter BLEND zur Verringerung von Störgeräuschen bei häufig abgespielten CD-4-Platten. Normalerweise soll aber dieser Schalter in Stellung „aus" bleiben.
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FACIT !!!!!!

Die Inbetriebnahme einer CD-4 Quadroanlage ist überhaupt nicht trivial und hatte viele der Käufer überfordert. Auf der PIONEER Seite ist es noch ausführlicher beschrieben, wie sensibel die CD-4 Kanaltrennung (vom Benutzer/Hörer) eingestellt werden mußte.

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Zubehör

Der Beipack für den GRUNDIG CD-4-Demodulator besteht aus:
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  • 1 GRUNDIG CD-4-Justierplatte
  • 3 Anschlußkabel (jeweilige Sach-Nr. 57 001-005)
  • a) zur Verbindung des Ausgang DIREKT mit dem TA-Magnet-Eingang eines Verstärkers (z. B. am RTV 1040),
  • b) und c) für die Verbindungen der Ausgänge QUADRO VORNE und QUADRO HINTEN mit den entsprechenden Eingängen eines 4-Kanal-Verstärkers.

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TECHNISCHE DATEN

Eingangswiderstand 100 kOhm
Eingangsempfindlichkeit bei 1 kHz für 200 mV NF am Ausgang 2,5 mV
Klirrfaktor bei 1 kHz, 2,5 mV am TA-Eingang < 0,2%
Max. Eingangsspannung bei k ges = 1 °/o- 1 kHz > 20 mV
Fremdspannung am Ausgang Summensignal < 0,5 mV
Differenzsignal (30 kHz, 2,5 mV am Eingang) < 0,5 mV
Geräuschspannung am Ausgang Summensignal < 0,2 mV
Differenzsignal (30 kHz; 2,5 mV am Eingang) < 0,3 mV
Frequenzgang Summensignal 40 Hz - 16 kHz (siehe Kurve I) ± 1 dB
Differenzsignal 40 Hz - 6,3 kHz ± 1 dB
(siehe Kurve II) 10 kHz 3 dB
Ausgangswiderstand 1 kß
Nennabschlußwiderstand 470 kß // 250 pF
Übersprechen über GRUNDIG CD-4-Justierplatte > 26 dB

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Es gibt 2 Grundig-Diagramme

I Frequenzgang Summensignal
II Frequenzgang Differenzsignal

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Diese Frequenzgänge sind recht ungenau und damit ohne Aussage, weil der Bereich oberhalb 10 kHz viel zu ungenau dargestellt wird. Die räumliche Ortung von Instrumenten bzw. Schallquellen - und das ist ja der ganze Sinn der Quadrophonie - wird kontakariert auf brutale Effekte der diversen Vorführplatten.
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Hier ein paar weitere Beispiele für externe CD-4 Demodulatoren

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  • der JVC 4DD-5 - CD-4 Demodulator
  • der Marantz CD-400B CD-4 Demodulator
  • der Grundig CD-4 Demodulator
  • der PANASONIC - SE-405H CD-4 Demodulator
  • der HARMAN/KARDON - 44 CD-4 Demodulator
  • und dann noch der externe DUAL CD-4 Demodulator

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Es gab dazu auch jede Menge an Quadro-Vorverstärkern und Voll-Verstärkern und Quadro-Receivern sowie Ergänzungs- oder Zusatzverstärker. Die werden auf einer anderen Seite aufgelistet und teilweise beschrieben
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Mit den "neuen" Magazinen aus 2020 kommt da noch viel mehr

In 2020 haben wir die off-duty Magazine von 1972 bis 1997 erhalten, die die analoge Quadro Zeit aus amerikanischer Sicht bis etwa 1978 sehr ausführlich abbildet.

Weiterhin haben wir bei den anderen US Magazinen eine 1974er Auflistung der in USA erhältlichen externen Decoder und Demodulatoren eingestellt.


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