Der "Telefunken-Sprecher" - das Pondon zu den GTI's, den "Grundig Technischen Informationen"
Die Firma AEG-Telefunken als ehemaliger Weltmarktführer bemühte sich über Jahrzehnte, gegen den großen MAX GRUNDIG anzukämpfen. Die Voraussetzungen dafür waren in der Vergangenheit wirklich zur Genüge da. Doch in den beiden Büchern über die AEG und Telefunken steht es knallhart und gnadenlos, der dezimierte Konzern war nach dem 2. Weltkrieg so marode wie nur irgendetwas in der deutschen Wirtschaft.
Die Banker wußten seit Jahren, daß der Konzern quasi überschuldet war und nur noch auf Kredit lebte, daß es vom Aufsichtsrat und von den Werksleitern und den Betriebsräten und Gewerkschaften aber keiner wahr haben wollte.
Telefunken war in zu viele selbständige Werke und Fachbereiche aufgeteilt, die ihre eigenen roten Zahlen immer wieder mit den angeblichen Erträgen der anderen "Divisions" verargumentierten - und so jede strukturelle Änderung - auch die von den späten Mercedes Managern vorgeschlagenen - torpedierten.
Die Werke waren in Wedel bei Hamburg, in Berlin, in Braunschweig, in Celle und Hannover und in Frankfurt und Ulm sowie in Konstanz zu weit verstreut.
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Als Philips frühzeitig erkannte, daß die Farbbildröhre ein Auslaufmodell war, schrieben die ULMer Röhrenspezialisten immer weiter tiefrote Zahlen.
Auch die Telefunken- Halbleiter Division war mal führend, konnte aber mit den finanzkräftigeren Amerikanern und den vor allem rührigen Japanern nie mithalten. Und keiner wollte es wahr haben.
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Der mit mir eng befreundete Professor Dr. Michael Hausdörfer - Chef der Digitalentwicklung bei der Darmstädter Fernseh GmbH - hatte in Aachen im damals noch ganz neuen Fachgebiet Halbleitertechnik promoviert - und kannte sich im Ulmer Telefunken- Werk gut aus. Es hielt es dort nur ein paar Jahre während der Promotion aus, dann mußte er raus aus dem Beamtenladen. Es gab dort für ihn und seinen Tatendrang keine Zukunft, so erzählte er es mir.
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Der erste "Telefunken-Sprecher" erschien am 15. Juli 1926 (die Hefte haben wir leider nicht)
In der Ausgabe Nummer 50 aus 1969 wird auf die letzten 50 Ausgaben zurückgeblickt und über die Zukunft und die Ausgabe 100 orakelt.
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Im "Telefunken-Sprecher" steht viel Wissen
Genauso wie in den "Technischen Informationen" von Grundig (den GTI's) wurde hier viel von dem speziellen Wissen über Telefunken Consumergeräte publiziert. Aber während Grundig bereits Ende der 1970er Jahre Spitzengeräte entwickelte und auf den Markt brachte, hatte Telefunken es bislang versäumt, aus seiner Studio-Sparte - außer Marketing-Sprüchen - auch beachtenswerte hochwertige Vorzeige-Produkte und Aushängeschilder im oberen Qualitäts- und Preisbereich zu entwickeln - und sei es nur zu Marketing Zwecken. Zeige einen Mercedes 600 und verkaufe einen 190er.
Vorwort aus Sprecher Nr. 50
50 x "TELEFUNKEN SPRECHER" nach 1959
50 x TELEFUNKEN SPRECHER nach seinem Wiedererscheinen im Jahre 1959
An sich kein Anlaß zum Feiern, wohl aber Gelegenheit zu einem kurzen Verweilen bei der Frage: Haben wir mit diesen fünfzig »Sprechern« allen Lesern, den Fachkaufleuten wie den Servicetechnikern unserer Branche, dienen können?
»Ich dien« steht nämlich schon als Leitwort im »allerersten« Sprecher (erschienen am 15. Juli 1926). Hierin ist weiter zu lesen : »Dieses Blatt ist der Verbindung zwischen TELEFUNKEN und seinen Wiederverkäufern gewidmet. Es soll das Band festigen, welches seit Einführung des Rundfunks TELEFUNKEN und Radiohandel verknüpft.
« ... » Es soll unsern Abnehmern kaufmännische und technische Verkaufshilfen geben.«
Solche Informationen sind heute wichtiger denn je. Unsere Hauszeitschrift ist bemüht, über die Produkte, die wir herstellen, möglichst umfassend zu informieren. Der rapide Fortschritt unserer Technik macht das notwendig. Daß wir dabei auf dem richtigen Wege sind, bestätigt uns das ständige Wachsen unserer Abonnentenzahl. Die vielen Tausende, denen der »Sprecher« eine willkommene Informationsquelle ist, sind uns immer wieder Ansporn.
50 »TELEFUNKEN-Sprecher« sind in den letzten Jahren erschienen; was wird bei etwa gleichbleibender Folge in Heft 100 stehen? Wir werden sicher nicht auf dem Monde leben, aber doch erleben, daß uns Menschen von dort mit Hilfe der elektromagnetischen Wellen berichten, ohne deren Vorhandensein unsere Branche nicht existierte.
die Redaktion - TELEFUNKEN-Sprecher (im Jahr 1969)
Vorwort aus Sprecher Nr. 51 (1970)
Lieber Leser des TELEFUNKEN-sprechers
Genau wie Sie haben auch wir für das neue Jahrzehnt unsere Vorsätze. Einer davon heißt: noch besser, noch ausführlicher, noch gezielter informieren. Blättern Sie diesen »Sprecher Nr. 51« einmal durch. So wie er werden auch seine Nachfolger ausschließlich über die Technik berichten.
Ein klar abgegrenzter Themenkreis für alle, die über das »Innenleben« unserer Geräte und Anlagen unterrichtet sein möchten. Nach dem Motto »Service am Service« schreiben wir über den schaltungsmäßigen und konstruktiven Aufbau neuer Geräte, damit Servicechefs und Werkstatt-Techniker für ihre Aufgaben gut gerüstet sind. Im Zuge der immer schnelleren technischen Entwicklung fassen wir grundsätzliche Dinge an: neue Verfahren, besondere Schaltungsfinessen, aktive und passive neue Bauelemente.
Natürlich gehören zu unseren Themen auch technische Tips und Fehlersuchmethoden, die einen rationellen Service gewährleisten. Dabei sind wir für jeden Wink, für jeden Rat von Ihnen dankbar. Eine Veröffentlichung im »Sprecher« hilft vielen Kollegen und macht aus dieser Zeitschrift das, was sie sein soll: den technischen Ratgeber, ein unentbehrliches Nachschlagewerk für das weite Feld der Unterhaltungselektronik.
»TELEFUNKEN-heute« heißt eine neue Zeitschrift, die ab Januar 1970 erscheint und aktuelle verkaufsfördernde Themen behandelt. Der Wettbewerb und der immer stärker differenzierte Markt mit seinen vielschichtigen Strömungen verlangt schnelle, gezielte und gute Informationen.
- »TELEFUNKEN-heute« hat das Ohr am Pulsschlag des Marktes.
- Der »TELEFUNKEN-sprecher« steckt die Nase tief in die Technik.
- Wer Augen hat zum Lesen, der lese.
- Jeder das, was ihm nützt und gefällt.
Wir sind sicher, viele »Doppelleser« zu bekommen. Allen Freunden unseres Hauses wünschen wir ein frohes, gesundes neues Jahr 1971.
Die Redaktion - TELEFUNKEN-sprecher (aus 1970)