Internationale Funkausstellung 1971
aus TELEFUNKEN-Sprecher Heft 56/1971
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Internationale Funkausstellung 1971 in Berlin
Treffpunkt der Fachhändler und Servicetechniker
Am 27. August 1971, 10 Uhr morgens, wird am Fuße des Funkturms in Berlin-Witzleben die erste Internationale Leistungsschau der Unterhaltungs-Elektronik eröffnet; sie ist flächenmäßig die größte, die je auf der Welt veranstaltet wurde. 250 Aussteller aus 15 Ländern werden ihre Produkte auf 88.000 qm Ausstellungsfläche in 23 Hallen und 4 Pavillons präsentieren.
In der gesamten Halle 21 zeigt Ihnen AEG-TELEFUNKEN auf 2.300 qm ein breites Programm der Unterhaltungs-Elektronik und natürlich viele Funkausstellungs- Neuheiten:
Neue Phono-und Tonband-Geräte, Kofferradios, Heimempfänger und HiFi-Anlagen, Schwarzweiß- und PALcolor-Farbfernsehgeräte, Video-System Bildplatte, Video-Recorder und Video-Cassetten-Recorder
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Video-System »Bildplatte«
Welche einzelnen Geräte wurden nun von TELEFUNKEN auf der diesjährigen Didacta im März 1972 der Fachwelt demonstriert?
Einen Hauptanziehungspunkt bildete neben den elektroakustischen und der Unterhaltungselektronik angehörenden Geräten das schon auf den Funkausstellungen in Düsseldorf und Berlin vorgestellte Video-System »Bildplatte« (Bild 1). Es ist das Produkt einer Gemeinschaftsentwicklung von TELEFUNKEN und der TELDEC (TELEFUNKEN-DECCA Schallplatten GmbH) und setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:
- der Bildplatte, die äußerlich einer Schallplatte ähnlich, aber papierdünn, flexibel und mit extrem hoher Speicherdichte versehen ist.
- einem Abspielgerät, das die in der Bildplatte aufgespeicherten Bild- und Toninformationen mechanisch abtastet und in elektrische Schwingungen verwandelt
- und einem Fernsehgerät, das die Videosignale in Bildpunkte und die Tonspannungen in Schallschwingungen umsetzt.
Die bei der Bildplatte angewendete Dichtspeicher-Technik macht es möglich, in jedem mm2 eine halbe Million Bild- und Toninformationen zu speichern. Die Wiedergabe kann in Schwarzweiß und in Farbe erfolgen.
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- Anmerkung : Kein Wort davon, daß die Abspieldauer in Farbe nach wie vor weniger als 10 Minute betrug.
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Die Werbesprüche für die TED Bildplatte 1971 und 1972
Für die Didacta sind mit einigen pädagogischen Instituten Lehrprogramme erarbeitet worden, die in typischer Klassenzimmeratmosphäre unter Leitung eines Pädagogen den interessierten Lehrern zeigten, wann, wo, wie und nach welchen didaktischen Methoden die Bildplatte im Unterricht eingesetzt werden kann.
Dank des geringen Gewichts der Bildplatte und ihres DIN A 4-Formats (21cm) kann sie nicht nur bequem verschickt und Büchern, Zeitschriften oder Zeitungen beigelegt werden, sondern ergänzt als audiovisuelles Begleitmaterial beispielsweise Mappen mit Informations- und Arbeitsblättern.
Unter Beifügung eines entsprechenden Begleittextes kann die Bildplatte zu einer Arbeitseinheit, zu einem »media-pac« werden. Eine Reihe solcher »media-pacs« ergibt dann eine »mediathec«, d. h. eine in sich geschlossene, komplette Darstellung eines Wissensgebietes.
Die Bildplatte bringt als Träger einer neuen Wissensvermittlung besonders günstige funktionelle Eigenschaften mit. Jede Phase eines Lehrvorgangs kann beliebig oft wiederholt werden. Mit einem Magazinsystem kann man die Abspielzeiten der Länge jedes Programms anpassen. Es wechselt die einzelnen Platten automatisch und schnell.
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- Anmerkung : Aha, hier steht etwas von dem super tollen Wechsler, der nie funktioniert hatte. Die flexiblen Scheiben a 10 Minuten blieben immer wieder im mechanischen System hängen bzw. kleben. Es war eben einer der typischen Werbetexte von Telefunken.
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Zur Funkausstellung 1973 in Berlin wird TELEFUNKEN in Serie gefertigte Abspielgeräte vorstellen. Zu diesem Zeitpunkt bringt der TELEFUNKEN-Sprecher auch ausführliche technische Beiträge.
Bild 1. Bildplatten-Spieler
Bild 2. Video-Cassetten-Recorder VR 40
Bild 3. Farbfernseher PALcolor 742 SE
TELEFUNKEN-Sprecher Heft 58/1972
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Die Didacta - Mitte März 1972 - die Lehrmittelmesse
Mitte März 1972 präsentierte die 11. Europäische Lehrmittelmesse - Didacta - auf dem Messegelände in Hannover die neuen Lehrmedien der Gegenwart und Zukunft. TELEFUNKEN, Hannover und AEG-TELEFUNKEN, Berlin / Frankfurt (M), zeigten dazu ein vielseitiges Geräteprogramm. Bevor hierauf im folgenden näher eingegangen wird, seien einige grundsätzliche Ausführungen vorangeschickt.
Die modernen Geräte der Unterhaltungselektronik - hier und da auf die besonderen Belange etwas abgewandelt - bieten dem Pädagogen eine akustische und optische Bereicherung der bisherigen Lehr- und Lernmethoden.
Am Beginn der Epoche, in der die Schule in ihr technisches Zeitalter getreten ist, stehen die seit 1964 von einzelnen Sendergruppen ausgestrahlten Schulfunksendungen. Sie werden neben dem inzwischen aufgekommenen Bildungsfernsehen auch weiterhin ihren festen Platz haben. Das Farbbild auf Seite 27 zeigt als Beispiel eine 8. Schulklasse beim Betrachten der im Februar d. J. vom NDR verbreiteten Sendung: »Arbeitslehre«, bei der im Rahmen des Schulversuchs-Pro-grammes ein TELEFUNKEN-Farbfernseh-gerät eingesetzt ist.
Nun können die Direktsendungen zeitlich oft nicht dem Stundenplan angepaßt werden. Es ist daher nützlich, eine Möglichkeit zu haben, solche Informationen zu speichern, um sie zur gewünschten Zeit und vor allem wiederholt verbreiten zu können. Dazu dienen heute in erster Linie Video-Cassetten-Geräte, von denen nachstehend noch die Rede sein wird.
Ein Spezialfeld wäre auch der Unterricht für Gastarbeiter und ihre Kinder, die mangels Sprachkenntnissen Schwierigkeiten haben, dem Normalunterricht zu folgen. Darüber hinaus zwingt die ständige technische Weiterentwicklung den Menschen, sich laufend neu zu orientieren und sein Wissen zu vervollkommnen. Auch hier bietet die Audiovision die Chance der speziellen Information.
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Der Video-Cassetten-Recorder VR 40
Video-Cassetten-Recorder VR 40 für Farbe und Schwarzweiß
Der TELEFUNKEN-Video-Cassetten-Recorder VR 40 (Bild 2) arbeitet nach dem VCR-System, für das sich maßgebliche europäische Hersteller einheitlich entschieden haben. Das VCR-System besteht aus folgenden Elementen:
- (1) der VCR-Cassette, auf deren Videoband (V2" = 12,7 mm) sich nach dem Verfahren der Schrägspuraufzeichnung ohne Beeinflussung der Bandqualität beliebig viele Filme bzw. Sendungen unterbringen lassen, weil jede Aufnahme wieder gelöscht werden kann,
- (2) dem Aufnahme- und Abspielgerät für die VCR-Cassette und einem Farbfernseh-Empfänger zur Wiedergabe der gespeicherten Darbietungen.
Der TELEFUNKEN-Recorder VR 40 ist technisch reichhaltig ausgestattet und einfach zu bedienen: Kassette einlegen, Programm wählen, Start- und Aufnahmetaste drücken, schon läuft die Aufnahme. Die Wiedergabe ist ebenso einfach: Fernsehgerät einschalten und die Starttaste des VR 40 drücken. Der Video-Recorder VR 40 wird im Laufe des Sommers 1972 lieferbar sein.
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