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Der Hitachi HTD-K210 5.1 Receiver

Silbern und flach
die Ein- und Ausgänge

Sommer 2015 - Das ist er also, der lowcost Hitachi HTD-K210 mit insgesamt 6 Endstufen drinnen und UKW und einem DVD Player und einer speziellen CPU, die Videos abspielen kann und USB und SD Kartenslot, also alles ist drinnen.
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Dieses Lowcost Gerät hatte in Verbindung mit 6 Boxen, ebefalls lowcost natürlich, einen USA- Retail-Verkaufspreis von 599.- US Dollar. In den Military Shops der Amerikaner in Deutschland ist er noch deutlich billiger - auch mit den Boxen.) Da ich die Boxen nie gesehen habe, kann ich die nicht beurteilen, es sind aber 2 zugehörige Paare jeweils für vorne und hinten und ein Center Lautsprecher und ein Basswürfel.
Den Receiver kann ich aber sehr wohl beurteilen, denn der steht hier vor mir.
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Laut Prospekt tolle technische Daten

ein Blick in das Innenleben
Kühlkörper mit Endtsufen Chips

Wenn man als Laie in einem Elektromarkt die Daten lesen würde, man wäre begeistert, was man für sein Geld alles bekäme. Da wird von 20W + 20W jeweils für die Front- und Rear-Paare gesprochen und nochmal 20W für den Center und 40W für den Basswürfel. Auch wird der Frequenzgang von 20 bis 50.000Hz angegeben und alles sei solide RMS Leistung.

Doch schaut man dann etwas genauer hin, so ist dort ein 5-Kanal Endstufen-Chip von Sanyo verbaut, der sehr wohl die 20 Watt Sinus leistet, bei 1 KHz und 4 Ohm und das bei 10% Kirrfaktor. Würden die 5 x 20 Watt dann auch gleichzeitig gefordert, zuzüglich der 40 Watt Sinus des separaten 1 Kanal Endstufen-Chips, dann würden 140 Watt aus dem Netzteil gesaugt. Und das ist jetzt grenzwertig, denn ein bißchen Verlustleistung müsste ja auch einkalkuliert sein.

Liest man dann noch genauer, so ist die Leistung jeweils für einen Kanal spezifiziert, nie für alle gleichzeitig, so wie es bei uns hier in Deutschland überlicherweise gemessen wird.

Ich habe die Klangeinstellungen nicht gefunden

Liest man jetzt noch ein wenig weiter, so findet man ein Konfigurationsmenü, welches auf dem Fernsehschirm oder dem Vieo-Monitor dargestellt "würde", aber nur, wenn man eine DVD eingelegt hat. Aha, also ohne Fernseher kann man gar nichts konfigurieren und ohne eine DVD auch nichts, weil dann das Menü nicht aufpopt.

Da nutzen auch zwei digitale Ausgänge nichts, wenn man das nur unter erschwerten Bedingungen zum Leben erwecken kann. Für mich erfreulich war zumindest, wenn man von einem Tuner ein Stereosignal in die beiden AUX Eingänge einspeist, kommt an den beiden Front-Boxen etwas raus.

Also die Endstufe geht. Die Bedienung am Gerät selbst (ohne Fernbedienung) geschieht über einige Tiptasten, deren Funktionen man empirisch erarbeiten muß. Die Intelligenz steckt auf der Prozessorplatine, die sicher aus einem anderen Medai-Player stammt. Auch die Eingänge werden auf dieser Platine elektronisch umgeschaltet.

Ein Schaltnetzteil ist dort verbaut

Das Gerät ist erstaunlich leicht und das verwundert erst mal. Denn bis in die späten 2000er Jahre kamen die chinesischen Japaner alle mit Trafos ins Land. Im Lowost-Bereich war der Trafo offensichtlich immer noch ein paar Cents günstiger als ein Schaltnetzteil, obwohl man dort sämtlche weltweiten Netzspannungen mit einem einzigen Netzteil abdecken konnte.
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Aus den mühsamen Versuchen hier bei uns in Deutschland, in den 1980er Jahren Hifi-taugliche Schaltnetzteile zu bauen, wissen wir, daß diese vermeintlich billigeren und leichteren Schaltnetzteile doch mehr Probleme machen, als sie an Vorteilen bieten.

Die Schaltfrequenzen streuen auf die Audio-Elektronik ein und das hört ein sensibles Ohr sofort. Selbst wenn man die Zerhackerfrequenz von 400 KiloHertz selbst nicht hören kann, die Audio Wiedergabe klingt unnormal merkwürdig. Man muß also den Aufwand sehr hoch treiben, um diese Schwächen zu unterdrücken. (Revox hatte es geschafft, aber im 2000.- DM Bereich).

Klicken Sie mal auf das 2. Bild, wieviele Ferritkerne um die diversen Leitungen herum gelegt worden sind, um das Gerät einigermaßen hifitauglich zu machen. Insgesamt werden dort 8 recht sauber geregelte Gleich-Spannungen erzeugt, von ±25Volt über ±19Volt und -22Volt und +5V und +5,6V bis +9V. Der Aufwand ist schon hoch.
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Schaut man dann weiter in den Schaltplan rein, erstaunt schon, daß an der +19Volt Leitung ein Sieb-Kondensator 2200 uF/16 Volt hängt. Das hätte ich mich nicht getraut. Das Ganze ist ziemlich dubios.
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Es ist ein billiges Teil - für den US Markt gebaut

Das ganze Gerät scheint auf dem Niveau eines 35.- Euro DVD Players mit wirklich allen nur machbaren "Habe ich auch Eigenschaften" (me too), damit auf der Feature-Liste ja nichts fehlt, wenn in den Testsieger Tabellen die vielen Häkchen gemacht werden.

Von solch einem Teil kann ich in jedem Fall nur abraten. Eventuell lohnt sich der Ausbau der Endstufe für eine Badezimmer Beschallung mit einem XBMC Raspberry Pi Mediaplayer, wegen des geringen Stromverbrauches.
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