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Unter dem Logo RTW hier geparkt - die Pegelanzeige im Studio

Bei den Profis in den Tonstudios und Radiosendern gibt (bzw. gab) es zwei Typen von Pegelanzeigen. Das ist die Pegel-Anzeige (des elektrischen Signals) und die Lautheits-Anzeige. Das ist die Anzeige des psychologischen Lautstärkeempfindens der Menschen. Über beide Methoden haben die Tonmeister Burkowitsch und Sengpiel sowie Professor Dr. Schwarze mehrere Artikel verfasst.

Bei der Anzeige des elektrischen Pegels gibt es ebenfalls mehrere Varianten, die einfachste Variante des VU-Messers, die Spitzenpegelanzeige und die Anzeige eines mittleren Pegels ohne die Spitzenimpulse.

Bei den (alten) Anzeige-Techniken unterscheiden wir die Drehspulinstrumente, die die schlechtesten Voraussetzungen für Spitzenwertanzeigen mitbringen, weil dort "erhebliche" Masse bewegt (gedreht) werden muß.

Als verbesserte und quasi letzte mechanische Variante gab es das Lichtzeiger- Instrument, bei dem schon mal die Masse des oft recht langen Zeiger-Drahtes wegfiel.

Mit dem Aufkommen der LEDs baute man LED Ketten, die die gewünschten Eigenschaften elektronisch vorbereitet angeliefert bekamen. Doch diese LEDs waren zu groß, die Anzeige war dadurch zu grob. Selbst mit extrem flachen LEDs bekam man maximal 16 LEDs in eine (überschaubare) Reihe.

Die Krönung im analogen Bereich waren dann die Fluoreszens Anzeigen, bei denen man nahezu beliebig viele "Lichtbalken" aneinander in eine Glasplatte ätzen konnte.
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Der Weg von der analogen Technik zur Digital-Technik .....

Ganz am Anfang - noch vor der Schallplatte und vor dem Magnetband - brauchte man gar keine Anzeigen, denn das Potentiometer am Verstärker wurde einfach so weit aufgedreht, bis das Ergebnis - die Sprache - verzerrte. Man brauchte diesen hohen Pegel.

Schon bei der Aufnahme auf Schallplatten (sogenannten Folien) mußte man etwas sorgfältiger vorgehen, denn die Schneidfolien waren teuer und ein Vergeuden mußte unbedingt vermieden werden. Mit einer (kleinen) Glühlampe wurde der vom Mikrofon kommende Pegel angezeigt. Der damalige "Toningenieur" (das waren damals die bedienenden Techniker) konnte dann die Lautstärke des Künstlers im laufenden Betrieb "anpassen".

Mit dem Aufkommen des Magnetbandgerätes wurde diese Aussteuerungs- Technik perfektioniert, denn das Magnetband hatte deutliche Grenzen, die man unbedingt ausnutzen wollte. War das Signal zu leise, verschwand es im Rauschen (es wurde überlagert), war es zu laut, verzerrte es wegen der Übersteuerung der magnetischen Eigenschaften des Bandes.

Der Pegelanzeiger im Studio mußte auf jeden Fall den nutzbaren Lautstärkebereich abdecken. Das waren etwa 55 bis 60 Dezibel und der Pegelanzeiger sollte noch einiges an Reserven anzeigen können. Das waren in einem roten Bereich am rechten Ende der Skala allermeist 3dB bis 5dB oder gar 10dB über der 0dB Vollausssteuerungs-Referenz. Die Studio-Fachleute sprechen da vom "Headroom".
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Mit der Einführung der Digitaltechnik änderte sich alles.

Ende der 1970er Jahre stellten die Ingenieure eine neue Art der Audio-Speicherung vor, die PCM Digital-Technik. Bei dieser Technik gab es auf einmal einen damals fast unvorstellbar großen nutzbaren Lautstärkebereich (wir nennen das heute Dynamik) von 90 Dezibel. Die alten gestandenen Toningenieure standen staunend davor und waren begeistert.

Es gab aber (nur) eine klitze kleine Einschränkung in der A/D-Wandlertechnik. Es durfte "nicht" und "nichts" mehr übersteuert werden. Bei 0 Dezibel war absolut Schluß. Das Prinzip der Wandlung von Analog nach Digital konnte auch mit Tricks nicht dazu "überredet" werden, eine Reserve oberhalb des 0dB Pegels zuzulassen.

Da mußte die analoge Technik durch sogenannte Begrenzer (vor dem Wandler) vorbauen oder der aufmerksame Bediener am Regiepult war im höchsten Maß gefordert.

Und dazu gab es dann neue Pegel-Anzeige- Instrumente, die nicht nur extrem schnell waren (sein mußten) sondern die auch keinen roten (Übersteuerungs- bzw. Reserve-) Bereich mehr hatten. Eine Hilfe war die dicke rote "Overload" LED-Anzeige direkt neben der 0 dB Marke. Wenn die aufleuchtet, wäre die geplante Aufnahme bereits unreparierbar kaputt.
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Der Aufnahme-Ingenieur mußte also beim Aussteuern vorher bereits die 10 dB Reserven einkalkulieren. Das war bei dann immer noch 80 dB Dynamik kein Problem. Der fertige Stereo-Mix sollte sowieso auf etwas 55 dB Nutzdynamik reduziert werden, damit man die CD oder Platte in normalen Wohnräumen abspielen konnte.
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Und dann kamen die LED Bildschirme

Bis dato hatten die Toningenieure vor sich über den Schiebepotis und den vielen Drehpotis für alle nur möglichen Korrekturern die großen Anzeigeinstrumente und derer viele.

Doch Zuhause konnten die Toningenieure mit den sogar kostenfreien PC- Prgrammen einen Blick in die Zukunft werfen, wenn auf ihrem Heim-PC eine logarythmische Pegelanzeige mit 96 Stufen einen Bereich von über 80 Dezibel verkraftete und das mit einer Genauigkeit von 1dB Schritten im kritischen Breich von -20 bis zu 0 dB.

Mit der Weiterentwicklung lichtstarker Flachbildschirme konnte man dann auch im Studio auf einem 15" Flachbildschirm 8 oder sogar 12 Pegel nebeneinander anzeigen. Mit 4 oder 6 solcher Bildschirme waren auf einmal alle - zum Beispiel 48 - Eingangskanäle des Riesenmischers gleichzeitig im Blick zuzüglich der 4 oder 5 oder 7 oder noch mehr Summenanzeigen.
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