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2011 - nach 40 Jahren - Wie hat sich die Qualität entwickelt ?

Ein Test aus 1980
Unser R3000 Receiver
Unser MXV 100 Gurkenvorverstärker

In den meisten Fachzeitschriften gab es immer Tests der brand- aktuellen Geräte und Lautsprecher, möglichst derer, die nächstes Jahr erst herauskommen (sollen).

Im Nachhinein kommt uns heute so mancher dieser "Tests" (übrigens in fast allen Publikationen) als "initiiert" oder "gekauft" oder leicht manipuliert vor. Es sind insgesamt wenige, aber dennoch auffallend viele Tests, die einfach zu einseitig waren.

Weiterhin sind manche dieser Tests dermaßen trivial technisch
und ohne jede verwertbare Aussage bezüglich der Klangeigenschaften, daß man die Resumes dieses "Geschreibsels" getrost vergessen und abhaken kann.

Hier bei mir liegt ein alter Testbericht aus 1980 über (damals) große Hifi-Receiver mit 2x 50 Watt Sinus und mehr, bei denen unter anderen der Grundig Receiver R3000 mit getestet wurde. Ausgangsleistung, Frequenzgang, Klirrfaktor und Preis wurden getestet, dazu noch der UKW Empfang, einfach super oder ?

Doch dort stand überhaupt nichts über die eigentliche Wiedergabe von Musik ??? Der Super-Test des Grundig MX100 Vorvestärkers, also der beste seiner Klasse, verleitete mich "dummerweise" !!, gleich 2 davon zu kaufen. Doch das war leider ganz großer Mist. Dieser Verstärker hat zwar super tolle Daten, aber er klingt nicht.

Auch der Testbericht zum Beispiel des Dual 1249 von 1975 ist rein technischer Natur und bietet nur dem Freak einen minimalen Anhaltspunkt für seine Erwartungshaltung. Denn alleine der "Abtaster" bestimmt die effektive Klangqualität - jedenfalls zu über 90%.

Referenz Studio-Lautsprecher Heco P7302 SLV

Heute wollen wir diese Geräte ohne Rücksicht auf die Hersteller und deren Vertriebsphilosophien anhören, wie sie klingen oder hätten klingen können, soweit wir sie überhaupt auf hohem Niveau zum Laufen bekommen. Bei allen Geräten, auch den Lautsprechern, altern die Bauteile gewaltig bis zum Totalausfall. Unsere Mitmacher hier in Rhein-Main haben zum Glück viel Spaß und Freude daran, die alten Geräte auf den damaligen Stand zu reparieren. "Besser als neu" wird vermutlich nie funktionieren, auch bei Braun Geräten nicht.

Natürlich haben wir auch ein paar Referenzen, die "nicht klingen". Das sind die aktiven Lautsprecher LV720 von Braun, die P7302 von Heco und die Canton Ergo Aktiv, die als neutrale Schallwandler konzipiert wurden und von denen die Heco P7302 SLV Box damals 1974 vom IRT (Institut für Rundfunktechnik) als "wegweisend neutral" bewertet wurde. Sie "klingt" halt nicht, sie wandelt den Schall. Und das ist schon ein erheblicher Unterschied, den man akzeptieren muß !!!. Studiolautsprecher dürfen nämlich nicht klingen. Die sollen nichts weiter als das angelieferte Signal in Schallwellen umwandeln.
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Die Voraussetzung: Ein richtiger Abhörraum in Übergröße

Ausbaustand 1999
einige Jahre später

Zum Spielen und Vergleichen braucht man Platz. Das geht nicht in einem Wohnzimmer (Ehekrieg unausweichlich) und das geht auch nicht in einem halligen Keller. Und in den gut ausgestatteten Hörraum eines Hifistudios mit Schallabsorbern und sonstigen Tricks läßt man uns nicht mehr rein, denn wir wollen ja nichts kaufen bzw. verkaufen.

Auch der große Konferenzsaal bei Braun in Kronberg ist nicht besonders geeignet, dort Hifi zu vergleichen. Und dann die Schlepperei von so vielen Geräten an einem Wochenende macht auch keiner mehr, das braucht mehr Zeit.

Und somit bleibt nur ein größerer privater Hobbyraum übrig und den habe ich zum Glück hier in Wiesbaden Bierstadt samt Parkplätzen. Es ist mein Hobby- Hifi-Hörraum mit etwa 100 qm und einem 6m hohen Giebeldach. Das Foto von vor einigen Jahren zeigt ihn recht gut. Die Akustik ist durch das Giebeldach bereits ganz erstaunlich, die JBL Ti250 läßt sich hier wirklich hören.

Einen Funktionstest muß jedes Gerät vorab absolvieren.

Bevor ein Gerät überhaupt mal zu einem Vergleich herangezogen werden "darf", muß es überhaupt funktionieren, also seine Prospektdaten annähernd erreichen.

Wir messen also mit einem recht genauen Tongenerator (vom PC) den Frequenzgang und die Ausgansleistung auf beiden Kanälen und lassen die Endstufen auf einem (es sind zwei) 8 Ohm Last-Widerstand zur Hochform auflaufen. Und zwar, bevor wir die erste Box dran hängen. Ein Oszilloskop zeigt eventuelle gefährliche Gleichspannungen an den Verstärkerausgängen sofort an. Die würden unsere kostbaren alten Boxen recht schnell killen.

Eine überarbeitete Umschaltanlage

Natürlich können wir nicht den Idealfall herstellen, indem wir alle verfügbaren Geräte gleichzeitig anschließen. Aber ein paar sollten es schon sein. Die alte feine Studio-Umschaltanlage bekommt gerade (Frühjahr 2011) ein neues Innenleben und wird jetzt fernsteuerbar. Damit bekommen alle Geräte fast die gleichen Bedingungen, gespeist von der gleichen Signalquelle über mehrere verschiedene Verstärker bis zu 7 passiven Lautsprecherboxen und den beiden 8 Ohm  / 250W Meßwiderständen.

Als Quellen dienen unser Revox B795 Plattenspieler, der Sony CDP XA 50 ES, der Sony DTC 55 ES als D/A Wandler bis zum Accuphase C280L. Von dort wird dann das Signal weiter auf die Probanden verteilt. Am Accuphase C280 hängt immer die P800 Endstufe mit den JBL Ti250 dran, sodaß im Moment zumindest dieser Vergleich immer zur Verfügung steht.
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Die Vorbereitung der Menschen, die zum Hören kommen . . .

2010 - Das neue Lautsprecher Regal in Vorbereitung
2011 - die ersten historischen Aktiv-Boxen sind da
2013 - es wird voll da vorne
2018 - es wird doch mehr als vorher

Relativ neu sind fundierte Hilfen zum qualifizierten Hören und Beurteilen innerhalb solcher Tests. Natürlich sind die ersten Klangeindrücke wichtig und durchaus repräsentativ, denn die normalen Menschen machen das ja genauso.

Doch um einen sogenannten AB Vergleich vernünftig zu betreiben, sollte man sich schon mal vorher kundig machen, worauf man naturgemäß achtet oder eigentlich achten sollte.

In den News der Zeitschrift Stereo
haben wir am 8.3.2011 einen Hinweis auf eine neue Software aus Kanada gefunden:

https://www.stereo.de/news/archive/2011/03/  unter dem Datum vom 8.3.2011 finden Sie "Harmans Hörschule"

https://www.stereo.de/news/newsdetail/harmans-hoerschule/

Dazu gibt (gab ??) es auch einen englischen PDF, der das genau erläutert, was für ein Lehrmaterial den Testern zur Verfügung gestellt wird.

Mehrfach wurde die Ohren von erfahrenen Testern mit denen von Laien verglichen, jedefalls bei seriösen Veranstaltern = Redakteuren.

Als jedoch der Ohren-Mediziner Dr. Corinth aus Mainz bei AUDIO vor vielen vielen Jahren mal anklopfte, er wolle bitte mal die Tester (von AUDIO) "testen", gab es beinahe richtig böses Blut. Ich jedenfalls hätte mir diese Art der überheblichen Beschimpfung nicht gefallen lassen.
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Aus der Erfahrung der Vergangenheit lernen

Wir hier im Hifi-Museum haben keine kommerziellen Ambitionen. Darum testen und vergleichen wir aus Spaß an der Sache, um Andere von unserer Erfahrung profitieren zu lassen und nicht, um irgendwelchen Inserenten/Sponsoren (oder sonstigen Beteiligten) süßen Honig "um den Bart zu schmieren". Sicher ist eine gewisse Objektivität und vor allem eine hinreichende Kompetenz das Ziel, das aber nicht immer erreicht wird.

Wir erheben auch keine wissenschaftlichen Ansprüche auf die absolute Wahrheit
oder totale Neutralität. Auch richten sich die Probanden, also die Geräte - überwiegend die Lautsprecher - , die uns zur Verfügung stehen, nach unserem privaten Geldbeutel und den Kontakten zu ambitionierten Sammlern und Spendern und ab und zu auch nach ebay Glückstreffern.

Und dann sind wir für Tips und Tricks immer sehr aufgeschlossen.
Sollten Sie in Rhein-Main wohnen, rufen Sie doch einfach mal an.
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