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Ein Messe-Übersicht in der KlangBild Nr.10/1977

Einige Zahlen und Ansichten scheinen mir etwas geschönt zu sein, zugunsten der diesmal vielen Inserenten in der Klangbild. Aber lesen Sie selbst:

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Der Jahrmarkt der Elektronik

INTERNATIONALE FUNKAUSSTELLUNG 1977 IN BERLIN: VOLLER ERFOLG EINER GROSSEN SCHAU

Berlin ist eine Schau, und die Berliner sind das schaulustigste Völkchen, das sich eine Messegesellschaft nur wünschen kann. Dichtgedrängte Scharen strebten frühmorgens schon den Eingängen unter dem Funkturm zu, Männlein und Weiblein vom Säugling bis zum Greis, und wer fürchtete, die 24 Messehallen mit ihren 90.000qm nicht auf eigenen Füßen bewältigen zu können, der wurde gefahren, gezogen, gestoßen oder getragen. - (Anmerkung : Wie immer ...) In ihrem Abschlußbericht konnte die Berliner Ausstellungs-, Messe- und Kongreß-GmbH stolze Zahlen melden: 626.012 Besucher seien in den zehn Tagen einpassiert, worunter man rund 40.000 Fachbesucher ausgemacht habe.

  • Anmerkung : Es darf aber nicht verschwiegen werden, daß es zum Ende 1977 bereits einen oder mehrere Gänge langsamer und vor allem abwärts ging.

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Was es da alles zu sehen gab!

An jeder Biegung des Weges durch die vor Hitze brodelnden Hallen flötete, schwadronierte, drummte, sang und autogrammte ein anderer prominenter Zweibeiner aus der Branche, die man Showbusiness nennt, und das leidensfähige Publikum ließ die schnatternde und plärrende Heimsuchung der Entertainer so freudig auf sich niedergehen wie weiland die Marie den Goldregen.

Die magnetische Kraft des Fernsehens ist ungebrochen: In der Halle 18 produzierte die ARD 20 Fernseh- und 11 Hörfunksendungen, und vom Geschehen unter den gleißenden Scheinwerfern ließen sich pro Tag durchschnittlich 42.000 Besucher für jeweils 45 Minuten fesseln - so jedenfalls haben es die Statistiker durch Stichprobenzählungen und Hochrechnungen ermittelt. Das Zweite Deutsche Fernsehen führte in der Halle 5 und im Sommergarten rund 60 Veranstaltungen durch - ebenfalls unter aktivster und begeisterter Teilnahme eines freudig erregten Publikums.
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Um aber der Wahrheit die Ehre zu geben:

Die Berliner erfreuten sich nicht nur an dem bunten Tandarandei, sondern nahmen auch die Gelegenheit zur sachlichen Information freudig wahr. Die Konzerte des dhfi, bei der ein unmittelbarer Vergleich zwischen Original und Wiedergabe geboten wurde, die Kurzvorträge, die in den Bereich High-Fidelity und Stereophonie einführten, die Kunstkopf-Demonstrationen, das Rahmenprogramm der wissenschaftlich-technischen Institute (hier allein rund 100.000 Besucher)- die vielen Möglichkeiten, etwas über die Technik der Gegenwart und der Zukunft zu erfahren, wurden dankbar akzeptiert und genutzt.

Was gab es nun Neues auf der Funkausstellung ?

468 Aussteller aus 27 Ländern zeigten die technischen Entwicklungen von heute, morgen und zum Teil auch schon von übermorgen. Im Mittelpunkt des Interesses stand - das ist in Berlin Tradition - der Video-Bereich.

Bundespostminister Gscheidle drückte feierlich den Knopf, der Viewdata in Gang setzte. Auf den Ständen der Fernsehgeräte-Hersteller konnte dieses System des schriftlichen Dialoges mit einem Computer dann ausgiebig ausprobiert werden - ebenso aber auch Tele-text, das Verfahren, das uns via Fernsehsender schriftliche und graphische Informationen auf den Bildschirm zaubern kann - später einmal, frühestens 1982, wenn sich die Mächtigen in unserem Lande geeinigt haben, wer denn nun bestimmen darf, wer welche Informationen in den besagten Computer bzw. Sender einspeist.

Der Videorecorder kommt

Freie Auswahl dagegen hat der Konsument, wenn es um Bildaufzeichnungs- und -wiedergabe- Geräte geht. Video-Cassetten-Recorder, die nun bereits einen 130-Minuten-Film nahtlos aufzeichnen können, sind schon im Fachgeschäft zu haben; Betamax und VHS, zwei in Japan entwickelte Systeme für die farbige Bildaufzeichnung und -wiedergäbe, die nun auch für das bei uns verwendete PAL-Verfahren modifiziert wurden, steigen im Frühjahr 1978 in das Rennen um die Gunst des Käufers ein.

Das Tollste, Kleinste, Schönste, Beste, alles war da

Das winzige Wunder Mikroprozessor hat im Verein mit der kabellosen Fernbedienung das Fernsehgerät mit einem Bedienungskomfort und einer Programmierbarkeit ausgestattet, die verblüffend ist; mit seiner Hilfe sind auch die Fernsehspiele wesentlich intelligenter geworden.

Daß man auf einem Bildschirm mehr als ein Programm verfolgen kann, ist auch ein Verdienst des Mikroprozessors. In das Bild des laufenden Programms kann das eines anderen Fernsehsenders eingeblendet werden, entweder als Vollbild-im-Bild (etwa postkartengroß am unteren Bildrand) oder als Teilbild (in einer Ecke des Bildschirms).

Andere Fortschritte blühen mehr im Verborgenen, sind aber für den Benutzer nicht minder interessant: Die neuen Fernsehgeräte sind zuverlässiger, „kühler", sparsamer und reparaturfreundlicher geworden.

Und wer auf Spektakuläres erpicht ist, der sah bei Sony den kleinsten und den größten Farbfernseher (21cm bzw. 82cm Bildschirm), bei ITT und Wega den hellsten (mit einer um 70% größeren Bildhelligkeit) und bei Hitachi den flachsten Bildschirm - ein Zukunftsprojekt, das mit Flüssigkristallen arbeitet.

Die Hifi-News .....

Was nun den Bereich der musikalischen Aufnahme und Wiedergabe angeht, der Sie, verehrte KlangBild-Leser, ganz besonders interessiert, so möchten wir über dieses Thema ausführlicher auf den Seiten 18, 20 und 22 berichten. Aber vielleicht hier doch schon eine Übersicht über den allgemeinen Trend, den wir verspürt zu haben glauben:

Zwar ist die Dreierkombination (Receiver, Plattenspieler, Cassettendeck) noch Favoritin in der Gunst des Publikums - unbestritten, möchte man fast sagen -, aber die Nachfolge kniet schon in den Startlöchern: die Einzel-Komponenten, die in zunehmendem Maße in Regalen angeboten werden. Der allgemeine Trend zu qualitativ hochstehenden Geräten ist bei beiden zu beobachten.

Bei den HiFi-Rundfunk-Empfangsteilen nimmt die Zahl der Geräte zu, die die Frequenz bzw. den Kanal numerisch anzeigen, und selbst Tuner mit Frequenz-Synthese werden zahlreicher und preisgünstiger.

Erste Digital-Verstärker und der Direktantrieb

Bei der Verstärkertechnik stellten Sony und Arcus zwei meiner Meinung nach zukunftsweisende Leistungsverstärker vor, die nach dem Prinzip der Impulsbreitenmodulation arbeiten.

Die Methoden, den Plattenteller anzutreiben, ist um eine erweitert worden: den Linearmotor von Fisher.

Das im Bereich der professionellen Musikproduktion entwickelte Magnetband-Aufnahmeverfahren, Pulse-Code-Modulation genannt, konnte ebenfalls gesehen und gehört werden, ist aberfür einen Amateur wohl doch noch zu teuer und zu umfangreich. - Aber wie gesagt: mehr von HiFi auf den folgenden Seiten.
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Kein Licht ohne Schatten - die Hotelzimmer

Eine kritischeAnmerkung brennt dem ansonsten recht befriedigten Berichterstatter noch auf den Nägeln: das ist die Frage der Hotelzimmer und/oder anderer Übernachtungsmöglichkeiten in Berlin: Es fehlen glatt 3.000 Betten. So ist es dem privaten Besucher aus Westdeutschland und dem näheren Europa unmöglich gemacht worden, die Funkausstellung zu erleben.

Wenn an diesem schlimmen Zustand nichts geändert werden sollte, dann wird sich die Industrie natürlich fragen müssen, ob es sich lohnt, eine so teure Mammutausstellung für einen zahlenmäßig so kleinen Kreis von Konsumenten zu veranstalten; vermutlich wären auch andere Städte in der Bundesrepublik an einer Funkausstellung interessiert.

Nun, für 1979 sind die Würfel bereits gefallen: Die nächste Internationale Funkausstellung findet vom 24. August bis 2. September 1979 wieder in Berlin statt.

HiFi an der Spree

AUDIO-NEUHEITEN - AUF DER INTERNATIONALEN FUNKAUSSTELLUNG 1977

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Drei-in-Einem

Drei-in-Einem wünschen sich laut Verkaufsstatistik mehr als 50 Prozent der bundesdeutschen Musikfreunde. Wie lange noch, fragt sich der Beobachter der Szene. (Groß sind sie, schwer zu handhaben, wenn man mal etwas umstecken will oder wenn der Servicefall eintritt und wenn man sie wiederverkaufen will . . .)

Ähnliche Gedanken scheinen die Marktstrategen in der Industrie zu beschleichen, denn die Zahl der als „Kompaktanlagen" ausgeführten Modelle ist rückläufig, fast jeder Hersteller hat nun Einzelbausteine im Programm, und die Zahl der Regale (auch Racks oder Türme genannt) nimmt zu, so daß sie auf fast jedem Stand der Funkausstellung zu finden waren.

Dafür haben die Dreierkombinationen erheblich an Qualität zugelegt. Die Verstärkerteile bieten größere Ausgangsleistung bei geringeren Klirrgraden, die eingebauten Cassettendecks werden zunehmend der HiFi-Norm gerecht, bei den eingebauten Plattenspielern darf der Kunde jetzt schon mit einem Riemenantrieb oder Direktantrieb rechnen. Drei Spitzenmodelle (Grundig, Schneider, ITT) erlauben sogar die Bedienung vom Sessel aus - durch drahtlose Fernbedienung.

Canton Gamma 800

Gamma 800 heißt das unkonventionell gestaltete und mit höchstwertiger Technik ausgestattete Steuergerät der Fa. Canton. Das Empfangsteil arbeitet mit echter Frequenzsynthese, der Verstärker leistet 2 x 80 W sin., die zahlreichen Anschlußbuchsen befinden sich unter der Platte an der Oberseite. Maße 27,5 cm (B x H x T). Links: die passende Box.

  • Anmerkung : Das Gerät war ein optisch progressiver Versuch, wurde aber zum Flop.

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Grundig RPC 600 TP

Das Spitzenmodell von Grundig heißt RPC 600 TP und ist eine Weiterentwicklung des RPC 500. Mit einer Ultraschall-Fernbedienung können die 10 voreingestellten Rundfunkprogramme, Plattenspieler, Tonband und Cassette sowie Lautstärke, Balance, Bässe, Höhen, Mono/Stereo, Quick-Ton(-pause) und Ein/Aus geschaltet bzw. geregelt werden.

Nakami MR-1

Das ungewöhnlich elegante Systemgestell MR-1 von Nakamichi nimmt bis zu 4 Komponenten der Serien 400 und 600 auf - zum Beispiel Tuner, Vor- und Mischverstärker, Cassetten-deck und Endstufe - und bietet damit zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten, je nach Ansprüchen und Nutzungswünschen. (Vertrieb: Electroacustic GmbH, 23 Kiel.)

  • Anmekrung : Auch diese Teil paßte in die bundesdeutschen Wohnzimmer optisch überhaupt nicht rein und wurde zum einsamen Designmuster.

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Hohe Qualität ist Trumpf!

Gaben sich vor einigen Jahren die meisten Kunden noch mit dem „Hütten-Stereo" zufrieden (weil man „es" ja doch nicht hört!), so verlangt man heute „etwas Gescheites" (weil man „es" eben doch hört!). Dieser Wunsch nach hoher Qualität wird begünstigt durch die für den Käufer ungemein günstige Preisentwicklung. Die sprunghaften Fortschritte in der Schaltungs- und Fertigungstechnik, die zu einer immer größeren Integration von Funktionseinheiten führen, ermöglichen es dem Hersteller heute, in einem „Jedermann"-Gerät Daten und Bedienungsmöglichkeiten zu bieten, die man vorein paar Jahren um alles Geld der Welt nicht hätte kaufen können. Die Berliner Funkausstellung zeigte eine Vielzahl von Beispielen für diese Entwicklung, von denen wir hier leider nur einige Kostproben bieten können.

  • Anmerkung : Diese obigen Argumente waren leider falsch. Der amerikanische Markt ist bereits eingebrochen und die Japaner suchten dringendst nach einem noch florierenden Auslandsmarkt und kippten bzw. senkten die Preise, was das Zeug hielt. Denn die Fabriken und die Montagebänder in Japan liefen ja (bislang noch) ununterbrochen weiter auf vollen Touren.

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Barco Receiver C 3000

Alle 48 Funktionen werden bei dem Receiver C 3000 der belgischen Firma Barco durch Tastendruck gesteuert. Ein Quarzkristall-Synthesizer zusammen mit einer elektronischen Stationssuch-Automatik stellt das Empfangsteil mit messerscharfer Genauigkeit auf die jeweilige Wellenlänge im AM oder FM-Bereich ein. Bis zu 16 Stationen (AM und FM) können gespeichert werden; eine Digitalanzeige für Wellenlänge bzw. Frequenz ist eingebaut. 32 der insgesamt 48 Funktionen des C 3000 können mit der kabellosen Infrarot-Fernbedienung ferngesteuert werden. Die Ausgangsleistung beträgt 2 x 45W sin. an 4 Ohm.
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BRAUN „regie 530"

Das neue„Flaggschiff" unter den Braun-Steuergeräten heißt „regie 530". Hier sind alle Zeigerinstrumente von der Frontplatte verschwunden. Die eingestellte Frequenz wird durch große Fluoreszenz-Ziffern angezeigt, bei AM in kHz oder MHz, bei UKW wahlweise auch in Form der Kanalnummer.

In einer Kette von fünf Dioden ist die Zahl der aufleuchtenden Dioden das Maß für die Feldstärke, auch die Mittenanzeige geschieht durch LEDs. Die Verstärkerleistung liegt bei 2 x 50 W sin., bei einem Klirrgrad von 0,2 %. 2 Lautsprecherpaare sind schaltbar.

Telefunken „HR 5000 digital"

Ein Steuergerät der Spitzenklasse ist das neue „HR 5000 digital" von Telefunken, ein total modulisierter Receiver mit digitaler Frequenz- und Kanalanzeige. Die Sinusleistung des Verstärkers ist an 8 Ohm 2 x 50 W, an 4 Ohm 2 x 70 W, bei einem Klirrgrad von weniger als 0,1 %. Alle Drehsteller (Lautstärke, Balance, Höhen, Tiefen, Präsenz) haben Raststellungen.

Marantz 2500

Als Krönung des Programms und als den leistungsstärksten Receiver der Welt bezeichnet Marantz sein Steuergerät „Modell 2500". Mit einer Ausgangsleistung von 2 x 270 W sin. an 8 Ohm und 2 x 340 W sin. an 4 Ohm dürfte das „Modell 2500" diesen Titel mit Recht tragen.

Als Besonderheit bietet es ein eingebautes Oszilloskop mit mehreren Ablesemöglichkeiten. So lassen sich im HF-Bereich Senderabstimmung, Feldstärke, Sendermodulation und Mehrwegeempfang kontrollieren bzw. nachweisen; im NF-Bereich Phasenlage, Betriebsart, Pegel und Störungen (wie etwa Plattenspieler-Rumpeln).
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Eumig Concert Center

Metropolitan Concert Center heißt die Kombination aus Receiver und Cassettendeck, mit dem die durch Filmkameras und -projektoren bekannte österreichische Firma Eumig den HiFi-Markt bereichert. Besonders hervorgehoben werden muß bei dieser Zweier-Anlage das Cassettendeck (das auch als Einzelkomponente erhältlich ist), bei dem eine Reihe von hochkarätigen Ingenieursideen verwirklicht wurden, so zum Beispiel die optoelektronische Capstan-Kontrolle, die Gleichlaufschwankungen 15.000 mal pro Sekunde reguliert, das aktive Mischpult mit MOS-Logik und das Dreikopf-System. Tuner-und Verstärkerteil bieten entsprechend anspruchsvolle Technik.

  • Anmerkung : Eumig gab sich viel Mühe in einem übersättigten Markt und konnte gegen den immensen Preisdruck der Japaner bald darauf nicht mehr bestehen.

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Sharp RT-3838 H

Die Kombination von Mikroprozessor-Steuerung und automatischem Programm-Suchsystem ermöglichen bei dem Cassettendeck RT-3838 H die Programmierung von einer ganzen Folge von Funktionen. Damit hat die Firma Sharp Optonica die Erkenntnisse aus dem LSI-Forschungsprogramm zum erstenmal auf ein Magnetbandgerät angewandt. Bis zu 19 Musikstücke können in ihrer Abfolge vorprogrammiert werden; die eingebaute Quarzuhr erlaubt es, die Einschalt- und Abschaltzeit von Wiedergabe und Aufnahme Stunden vorher festzulegen; mit Hilfe des Counter Memory Systems kann ein bestimmter Zählerstand des Bandzählwerks eingegeben werden, bei dessen Erreichen sowohl bei Vor- und Rücklauf das Band angehalten wird und mit der Wiedergabe beginnt bzw. „stand by" bleibt. Für die genaueste Einhaltung der Sollgeschwindigkeit sorgt ein quarzregulierter PLL-Servomotor.
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weiter im redaktionellen Teil - "Neue Erkenntnisse"

Die technischen Möglichkeiten einer verzerrungsfreien Wiedergabe von Musik haben sich in den letzten Jahren sprunghaft weiterentwickelt. Eine interessante Folge dieses Fortschritts ist: Entwicklungsingenieure, Akustiker und HiFi-Enthusiasten beginnen die Aussagefähigkeit der vorhandenen und allgemein angewendeten Meßmethoden anzuzweifeln.

Mit einigem Recht, denn wie ist es sonst zu erklären, daß zum Beispiel Leistungsverstärker der absoluten Spitzenklasse mit identischen Daten verschieden klingen?

Spielen da etwa irrationale Vorurteile des Testers in die Beurteilung hinein? Oder wechselt das menschliche Gehör von Stunde zu Stunde seine „Meinung"?

Auf verschiedenen Vorträgen und Konferenzen während der Berliner Funkausstellung hat man sich mit diesem Problemkreis beschäftigt, und einige Gesichtspunkte in den Diskussionen scheinen mir bemerkenswert. So sagte Kenneth Leonard aus Kalifornien etwa folgendes: Wenn wir zum Beispiel die Transient Intermodulation Distortion messen, dann tun wir das bisher mit Sinus-Signalen.

Einerseits ist im musikalischen Geschehen ein reines Sinus-Signal fast nie oder nie zu finden, zum zweiten ist gerade dieses Signal für den Transistor am leichtesten zu verarbeiten. Wenn wir also mit Hilfe der Meßtechnik relevante Aussagen über die Qualität eines Spitzenverstärkers machen wollen - und das müssen wir, um Testergebnisse vom Odium des subjektiven Urteils zu befreien -, dann müssen neue Meßmethoden angewandt werden, die nicht mehr mit statischen Signalen, sondern mit dynamischen arbeiten, also schlicht gesagt: mit der Musik, die die HiFi-Anlage wiedergeben soll.

Sony „HMK77"

Dreiweg-Kombination. Receiver mit vier Wellenbereichen, UKW- Eingangsempfindlichkeit nach DIN: 2,2uV(30 dB), Verstärker-Ausgangsleistung: 2 x 30 W Sinus an 8 Ohm, Klirrfaktor unter 1 %. Eingänge für Phono (3 mV/50 kOhm), AUX/Tape (440 mV/50 kOhm); Ausgänge DIN, Kopfhörer, Lautsprecher. - Plattenspieler mit Direktantrieb, Gleichlaufschwankungen ± 0,04%, Magnet-Tonabnehmersystem. Cassettenteil mit Dolby-Schaltung, F&F-Kopf,2VU-Meter, Spitzenwert-Anzeige, Bandsortenwahlschalter.

ITT Schaub-Lorenz „Stereo 7700 HiFi Compact"

mit Cassetten- Nah-/ Fernbedienung, wie sie schon bei Farbfernsehgeräten vorgestellt wurde. Mit dieser Cassetten-Nah/Fernbedienung können 7 UKW-Festsender-Stationen abgerufen werden. Ebenfalls über FB: Lautstärke, Baß-, Höhen-, Balance-Einstellung, Stummtaste. Gewählte UKW-Festsender sind kenntlich durch große Leuchtziffer, Einstellung der jeweiligen Analogfunktion wird durch rote LED-Kette angezeigt. Mitteneinstellung bei Balance, Baß und Höhen durch gelbe Diode gekennzeichnet. Die Verstärkerausgangsleistung beträgt 2 X 30 W Sinus.

Und das war wirklich neu und sensationell preiswert : Das Lindy-Kunstkopfmikrofon als Bausatz

Lindy-Kunstkopfmikrofon als Bausatz, eine naturgetreue Nachbildung des menschlichen Kopfes; die Mikrofonteile können selbst eingebaut werden. Elektretmikrofonkapseln, Frequenzumfang 30-16.000 Hz. Die Mikrofone sind wegen ihrer Empfindlichkeit bereits verlötet. Der Kopf (aus Holz) kann verleimt oder gesteckt werden. Als Batterien sind 4 Mignonzellen 1,5 V(UM3) erforderlich. Ungefährer Endverkaufspreis des kompl. Bausatzes: DM 179,-.

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Und nun noch ein völlig überflüssiger Flop

Der Electronic-Timer „Sinfonie" (Typ 201) setzt neue Maßstäbe für Genauigkeit. Dank der ausgereiften Technik schaltet er auf die Sekunde genau ein und aus. Auch bei unstabiler Netzfrequenz, denn die integrierte Quarzschaltung arbeitet mit einer Frequenz von 4 Millionen Schwingungen pro Sekunde. Ein- und Ausschaltzeit werden durch zwei Kurzhubtasten programmiert und sind an zwei getrennten Digitalanzeigen abzulesen. Bei Stromausfall lassen eingebaute Stützbatterien die Uhr sekundengenau weiterlaufen. Die vorprogrammierten Zeiten bleiben erhalten. Die Helligkeit der beiden Leuchtanzeigen wird durch einen Fototransistor der im Raum vorhandenen Helligkeit angepaßt. Der Timer hat an seiner Rückseite drei Schukosteckdosen, die gleichzeitig ein- und ausgeschaltet werden. Der „größere Bruder", der Typ 301, hat sogar vier Steckdosen. (Transworld Audiovision GmbH, München).
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