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Die Radio- & Phono-Kataloge ab 1950

Die Radio- und Phono- und Fernseh-Kataloge ab 1950 erzählen die Wahrheit zwischen den Zeilen, wie sich das mit dem Rundfunk, den Platten und den Bandgeräten entwickelte. Die einführende Seite zu den vielen Einzel- seiten finden Sie hier.

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Diesen Katalog haben wir nicht

Wenn wir den katalog (diese Ausgabe) im Original hätten, könnten wir eine wichtige Lücke füllen

Natürlich hatte der Katalog-Redaktuer Curt Rint nach der ersten Ausgabe dazugelernt und sicher auch die Kritik und die Hersteller- oder Geräte-Lücken von den Lesern und Fachhändlern zu hören bekommen. Und von 1950 nach 1951 änderte sich doch einiges. - Wie gesagt, diese Ausgabe Nummer 2 (1951) fehlte leider in unserem fast vollständigen Stapel.
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Wir haben aber ein paar verglilbte Seiten im Internet gefunden ....

... und wir versuchen, das beste draus zu machen. Die in diesem Jahr 1951 für uns wichtigen Daten sind die Statistiken der Produktion ganz am Anfang des katalogs. Die Auflistungen der Hersteller und der Gerät sind weniger wichtig, die kommen ein Jahr später auch nochmal - samt Kommentaren.
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Katalog des Rundfunkgroßhandels 1951/52

HERAUSGEGEBEN im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rundfunk Wirtschaft - VOM VERBAND DES ELEKTRO- UND RUNDFUNK-GROSSHANDELS E.V. VDRG DORTMUND - bearbeitet von CURT RINT Chefredakteur der FUNK-TECHNIK.
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ZUM GELEIT

Der im Vorjahr (1950) erstmalig nach dem Kriege wieder erschienene Rundfunkkatalog hat allseitige Zustimmung gefunden. Wenn im Geleitwort des letzten Kataloges die Bezeichnung „Funkausstellung im Westentaschenformat" geprägt wurde, so dürfte diese für den vorliegenden Katalog noch mehr zutreffen.

Die deutsche Rundfunkwirtschaft hat beschlossen, im Jahre 1951 keine Funkausstellung stattfinden zu lassen. Die Gründe sind zu bekannt, um sie an dieser Stelle noch einmal zu wiederholen.

Der Wegfall einer umfassenden Geräteschau, einer Orientierungsmöglichkeit des Groß- und Einzelhandels über das neue Produktionsprogramm der Industrie soll durch das vorliegende Werk ausgeglichen werden. Allein schon aus diesem Grunde kommt dem Katalog für das Rundfunkwirtschaftsjahr 1951/52 erhöhte Bedeutung zu. Die Industrie hat trotz aller inzwischen eingetretenen Schwierigkeiten ein Neuheitenprogramm vorgelegt, das schlechterdings kaum noch überboten werden kann. Die Geräte entsprechen hinsichtlich Konstruktion, Qualität und Aufmachung allen Wünschen und Anforderungen.
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Wenn wir uns mit dem Ausland vergleichen ......

Ein Vergleich mit dem Ausland legt Zeugnis ab von dem hohen Leistungsstand der deutschen Industrie, und diese Feststellung findet auch ihren Niederschlag in den ständig steigenden Exportziffern der westdeutschen und Westberliner Herstellerwerke.

Die Produktions- und Absatzzahlen des vergangenen Jahres liegen erstmalig über den vergleichbaren Ziffern der besten Vorkriegsjahre. Es war der Rundfunkindustrie möglich, in kürzester Frist, sozusagen aus dem Nichts, eine Produktionskapazität wieder aufzubauen, wie sie vor dem Kriege nicht bestanden hat.

Der Sättigungsgrad, d. h. der Prozentsatz der mit einem Rundfunkgerät ausgestatteten Haushaltungen, hat inzwischen wieder den Vorkriegsstand erreicht: er dürfte ihn in Kürze wesentlich überschritten haben.
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Über die Verbreitung der Rundfunkempfänger in Deutschland West

Wenn heute wieder rund 65 von 100 Haushaltungen einen gemeldeten Rundfunkempfänger besitzen, so ist dies nicht zuletzt auf die niedrige Preisstellung und den hohen Leistungsstand der westdeutschen Rundfunkwirtschaft zurückzuführen. Alle Wirtschaftsstufen haben dazu beigetragen, im Jahre 1950 den Vorkriegspreis wieder zu erreichen und zum Teil sogar zu unterschreiten. Die Industrie hat die Fertigung rationalisiert und ist zur Großserien-Fertigung übergegangen. Groß- und Einzelhandel haben bislang auf bedeutende Teile der Vorkriegshandelsspanne verzichtet.
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  • Anmerkung : Das stimmt wirklich nur zum Teil, denn nicht alle Firmen haben sich den "Newcomer" Max Grundig als Maßstab genommen. Viele kleinere Firmen produzier(t)en nach wie vor auf technologischem Vorkriegsniveau.

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Im Vergleich mit den meisten westlichen Kulturländern ist der Sättigungsgrad in Westdeutschland jedoch noch verhältnismäßig niedrig. Es muß dabei aber berücksichtigt werden, daß ein sehr großer Nachhol- und Erneuerungsbedarf zu befriedigen war, und daß die Verhältnisse in Westdeutschland anders gelagert sind als beispielsweise in der Schweiz, Schweden, in den USA und anderen Ländern.
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Optimismus - ja oder nein ......

Bei allem Optimismus für die künftige Absatzentwicklung kann wohl behauptet werden, daß die Umsatzzahlen des Jahres 1950/51 einmalig waren und künftig kaum wieder erreicht werden. Der Nachhol- und Erneuerungsbedarf ist zwar noch groß, besonders unter Berücksichtigung des wachsenden Interesses für UKW.

Es zeichnen sich aber Gefahren ab durch die Kreditrestriktionen und die damit verbundene Verringerung der Kaufkraft, durch Planung von Sonder-Umsatzsteuern und vielleicht auch durch Entwicklung und Konstruktion sowie in dem echten Leistungswettbewerb der Firmen untereinander. So sehr dieser Leistungswettbewerb begrüßt werden kann, so sehr sollte man auch darauf bedacht sein, ein Hinüberfluten in einen schädlichen Vernichtungswettbewerb zu verhindern.

Während das Jahr 1950/51 von der Einführung des UKW-Rundfunks beherrscht war, wird im kommenden Jahr das Fernsehen aus der Taufe gehoben. Dieser jüngste Sproß der Funktechnik bedarf sorgsamer Pflege.

Aus der Vergangenheit lernen ...... die Erwartungshaltung ....

Man sollte, aus der Vergangenheit lernend, bemüht sein, ihn vor ernsthaften Kinderkrankheiten zu bewahren. Dies gilt sowohl in technischer als auch in vertriebsmäßiger Hinsicht. Um so schneller und kräftiger wird er wachsen und der gesamten Funkwirtschaft neuen Auftrieb geben.

Wenn nunmehr der Großhandel als Mittler zwischen Industrie, Einzelhandel und Handwerk diesen neuen Katalog im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rundfunk-Wirtschaft vorlegt, so verbindet er damit den Wunsch, daß das Werk ein wertvoller Helfer für alle Kreise der Rundfunkwirtschaft und Ausdruck für den Geist der Zusammengehörigkeit aller Wirtschaftsstufen sein möge, das auch seine Bestimmung als ein wirksames Mittel zur Förderung des Rundfunkgedankens erfüllt.

Verband des Elektro- und Rundfunk-Großhandels
(Paul Labbert) Vorsitzender des VERG

(Walter Stratmann)
Vorsitzender d. Fachabtlg. Rundfunk-Fernseh-Großhandel im VERG
(Dr. Werner Obermeit) Geschäftsführer des VERG
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INHALTSVERZEICHNIS

Zum Geleit . 5
Rundfunkgeräteproduktion . 10
Marktanalyse für den Geräteabsatz . 12
Deutsche Rundfunksender  
Liste der deutschen Lang-, Mittel- und Kurzwellensender . 14
Liste der deutschen UKW-Sender. 16
Verzeichnis der Rundfunk-Großhändler im VERG ----------------  
die sich an der Kostenaufbringung dieses Kataloges beteiligt haben . 18
Organisationsplan der Rundfunkwirtschaft ----------------  
Fachabteilung 14 FUNK im Zentralverband der elektrotechnischen Industrie e.V. 25
Verband des Elektro- und Rundfunk-Großhandels (VERG) e.V. Dortmund 25
Deutscher Radio-Fachverband in der Hauptgcmeinschalt des Deutschen Einzelhandels, Frankfurt/Main . 28
Rundfunkmechanikerhandwerk im Bundesinnungsverband des Elektrohandwerks, Frankfurt'Main . 29
Zusammenstellung der Rundfunkempfänger ----------------  
AM-Empfanger. 31
AM/FM-Empr-Ünger . 31
UKW-Einbau- und Vorsatzgeräte. 34
Musiktruhen . 35
Koffer-, und Batteriegeräte . 35
Autoempfänger . 36
Rundfunkempfänger. 39
Musiktruhen . 11O
Koffer- und Batteriegeriite. 121
Autoempfänger . 128
Kraftverstärker . 141
Lautsprecher. 161
Plattenspieler, Fonochassis, Motoren. 181
Röhrenverzeichnis . 188
Stichwortverzeichnis . 201

Rundfunkgeräte-Produktion

Im Vorwort kam bereits zum Ausdruck, daß die Rundfunkgeräte-Produktion im vergangenen Jahr (1950) erstmalig das Ergebnis des besten Vorkriegsjahres (1938) übertroffen hat. Im Kalenderjahr 1950 wurden im Bundesgebiet einschließlich Westberlin insgesamt rund 2,4 Millionen Rundfunkempfänger hergestellt. Der Produktionswert betrug rund 365 Millionen DM.
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  • Anmerkung : Das hier sind auch wieder mal Zahlen, die fast nichts aussagen. Denn : war der genannte Wert der Produktion von 365 Millionen DM der Werksabgabepreis oder der Gestehungspreis innerhalb der Firma oder der aufsummierte Endkundenpreis, um eine möglichst große beeindruckende Millionen-Zahl zu publizieren.

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Die starken saisonbedingten Schwankungen von Produktion und Absatz innerhalb der Rundfunkwirtschaft sind aus den Vorkriegsjahren noch in Erinnerung. Sie werden auch stets einmal mehr, einmal weniger das Rundfunkgeschäft bestimmen. Gerade für den Handel wird es deswegen von Interesse sein, die Monatsproduktionsziffern 1950 und vom 1. Halbjahr 1951 kennenzulernen.
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Rundfunkgeräte-Produktion 1950

Monat 1950 Stückzahl Produktionswert
  (Bundesgebiet + Berlin) in 1000.- DM
Januar 153 266 26 321
Februar 163 850 26 302
März 168 540 26 336
April 133 736 19 505
Mai 112 655 17 657
Juni 111 704 17 064
Juli 121615 16 240
August 203 319 26 838
September 269 271 36 927
Oktober 328 830 51 549
November 324 570 52 129
Dezember 276 964 46 478
     
Summe 2.368.320 363 346

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Für das 1. Halbjahr des Jahres 1951 liegen die Produktionsziffern ebenfalls vor. Das Ergebnis der Monate Januar bis einschließlich Juni 1951 ist aus nachstehender Übersicht zu entnehmen. Die Stückzahlen vom Monat Juni sind noch nicht endgültig und auch der Produktionswert stand noch nicht fest.
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Rundfunkgeräte-Produktion (1. Halbjahr) 1951

Monat 1950 Stückzahl Produktionswert
  (Bundesgebiet + Berlin) in 1000.- DM
Januar 247 851 43 825
Februar 231 863 40 025
Mürz 230 557 40 525
April 183 733 32 696
Mai 133 173 22 351
Juni 16.7 404 -
     
Summe 1.194.581 179.422

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Interessant ist auch der Vergleich des Produktionswertes der Rundfunkgeräte. Im 1. Halbjahr 1950 mußte man im Durchschnitt den Betrag von etwa 156.- DM für ein Gerät annehmen, der dann im 2. Halbjahr auf etwa 151.- DM absank.

Zieht man zum Vergleich die Zahlen vom 2. Halbjahr 1948 mit etwa 254.- DM und vom 2. Halbjahr 1949 mit etwa 173,- DM heran, so sieht man daraus deutlich, wie es der Rundfunkindustrie gelungen ist, ihre Preise dem Einkommensniveau anzupassen.

  • Anmerkung 1 : Auch das ist Unsinn bzw. Weichspülerei, denn die niedrigeren Preise diktierte Max Grundig mit seinen "horrenden" 10.000er Stückzahlen und seiner hochoptimierten Produktion.
  • Anmerkung 2 : Es hatte den alten Männern in den ehemals großen Radio-Werken NICHT gefallen, daß Max Grundig alle die angeblich im NS-Reich belasteten hochintelligenten Ingenieure und Spezialisten "eingesammelt" hatte - nach Fürth ins tiefste Bayern ... und ihnen eine Perspektive für ein Leben nach der Niederlage geboten hatte. Und die allermeisten hatten es ihm mit einem beinahe "irren" Engagement gedankt, teils über 40 Jahre lang. Die guten wurden später seine Direktoren

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Ausblick auf 1952

Durch die Erhöhung der Löhne, vor allem aber durch die Preissteigerung aller Buntmetalle und Bleche usw. wird im 2. Halbjahr 1951 der Produktionswert von 1950 nicht mehr zu halten sein.

Er dürfte sich nach vorsichtiger Schätzung auf etwa 175, - DM für einen Apparat erhöhen. Der niedrigste Stand des Produktionswertes ergab sich im August 1950 mit einem Betrag von 132,— DM, der dann im Dezember auf 166,- DM angestiegen war.

Es machte sich dabei die seit etwa Oktober 1950 begonnene Preissteigerung von ca. 10% bemerkbar. Die Durchschnittswerte der Fertigung aber ergeben kein genaues Bild für die Preisentwicklung, da In ihnen die Tatsache enthalten ist, daß besonders um die Weihnachtszeit wesentlich hochwertigere Geräte mit einem höheren Bruttopreis gekauft wurden.
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Die Entwicklung der Ausfuhr

Erfreulich ist, daß sich im Jahre 1950 erstmalig die Ausfuhr so beachtlich entwickelte — sie befindet sich weiter im Steigen, so daß für das Jahr 1951 mit einer erheblichen Erhöhung gerechnet werden kann. Die Rundfunkgeräteproduktion nach Abzug der Ausfuhr wurde zu etwa 94% im Bundesgebiet und zu etwa 6% in Berlin abgesetzt.

An der Fertigung war jedoch Westberlin mit ungefähr 17% beteiligt. Es ist anzunehmen, daß sich diese Prozentzahl für das Jahr 1951 noch etwas verschieben wird, da verschiedene Werke eine größere Bandfabrikation nach Berlin verlegten.

Während die Produktionsziffern der ersten Monate des Jahres 1951 erkennen lassen, daß eine ziemliche Steigerung gegenüber der Vergleichszeit 1950 eingetreten ist, sagen diese Zahlen aber noch nichts über die jahreszeitlich bedingten Schwankungen aus. Um diese zu erkennen und zu den Ziffern der Vorkriegszeit in Vergleich zu setzen, muß auf die Produktionsübersieht für 1950 zurückgegriffen werden. Die Gesamtproduktion betrug rund 2,4 Millionen Empfänger. Diese Ziffer verteilt sich mit etwa 36% auf das erste Halbjahr und mit 64% auf das zweite Halbjahr.

Nach Wiederanlaufen der statistischen Untersuchungen im Groß- und Einzelhandel sind auch dort Ermittlungen über die Absatzverhältnisse und die jahreszeitlichen Unterschiede angestellt worden.

Der Großhandel hat festgestellt, daß er im ersten Halbjahr etwa 44% und im zweiten Halbjahr 56% seines Jahreseinkaufsumsatzes tätigt. Die entsprechenden Ziffern für den Einzelhandel wurden kürzlich mit 40% bzw. 60%angegeben. Es ergibt sich also folgendes interessante Bild :
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Produktion und Absatz in 1950

  Industrie-Produktion Großhandel-Einkauf Einzelhandels-Einkauf
1. Halbjahr 36% 11% 40%
2. Halbjahr 64% 56% 80%

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Aus diesen Zahlen geht sehr eindeutig die verstärkte Lagerhaltungsfunktion von Groß- und Einzelhandel hervor. Beide Sparten haben in der verkaufsschwachen Zeit des ersten Halbjahres im Verhältnis mehr Geräte auf Lager genommen als von der Industrie produziert wurden. Gerade der Anteil des Großhandels ist in der Nachsaison bedeutend größer als in der Hauptverkaufszeit des zweiten Halbjahres.
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Die weiteren Seiten fehlen noch ..... mal sehen ...

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