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Georg Neumann GmbH 60 Jahre

georg-neumann-1931

aus FERNSEH- UND KINO-TECHNIK Nr. 11/1988

eine "Laudatio"

Der junge Konstrukteur Georg Neumann arbeitete Anfang der 20er Jahre bei Eugen Reisz. Dort gelang ihm auch der Bau des berühmten Kohlestaub-Mikrofons, das 1923 im Berliner Voxhaus für den "ersten Schrei" des deutschen Rundfunks verwendet wurde.

Die Fülle seiner Ideen konnte der Audio-Pionier aber erst so richtig mit seiner eigenen Firma in die Tat umsetzen: 1928 gründete er zusammen mit seinem Freund Erich Rickmann die Georg Neumann & Co. in Berlin.

In kürzester Zeit gehörten Neumann-Geräte - insbesondere der von ihm entwickelte Pegelschreiber - zur Grundausstattung aller elektroakustischen Meßlabors, professionellen Tonstudios und Tonträger-Hersteller.

Bekannt wurde Georg Neumann und sein Unternehmen durch die legendäre "Neumann-Flasche", dem ersten industriell hergestellten Kondensator- Mikrophon - einem Schallwandler, der für seine neutrale Klangqualität bekannt wurde und sich durch einen weitgehend frequenzunabhängigen Übertragungsfaktor auszeichnet.

Dazu kamen ab 1930 auch Neumanns erste elektrische Schallplatten- Schneidgeräte, die ebenfalls Weltgeltung erlangten: Die damalige Reichsrundfunkgeseltschaft setzte diese Schallplattenschreiber samt Verstärker-Einheiten bei allen Übertragungen ein, die nicht direkt gesendet werden konnten.

Als "Audiofreaks" der ersten Stunde erarbeiteten die Neumänner bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit der Schallplattengesellschaft Teldec ein Verfahren, durch variable Rillenabstände die Informationsdichte zu erhöhen. Variabel deshalb, weil man bei großen Amplituden, wie sie bei Paukenschlägen vorkommen. (rechtzeitig) mehr Rillenabstand braucht als bei kleinen Lautstärken. Das TELDEC-Verfahren konnte sich gegen die patentierte Füllschrift-Technik von Eduard Rhein nicht durchsetzen.

Ende der 1970er Jahre konstruierten die Berliner Audio-Ingenieure eine völlig neue Schallplattenschneidmaschine, deren Vorschubsteuerung so exakt funktioniert, daß Rillen mit gleicher Auslenkung ineinander geschlungen werden können und womit die erhoffte Spieldauererhöhung erreicht wurde.

Weitweiten Erfolg bei allen Tonleuten erzielt das mittelständische Unternehmen mit seinen rund 230 Mitarbeitern heute wie damals mit Kondensator-Mikrophonen.

Daneben liefert Neumann seit 1960 auch Tonregieanlagen. Sie werden maßgeschneidert und dem jeweiligen Bedarf angepaßt. Auch rechnergesteuerte Schalträume wurden konzipiert und realisiert.

Der Meister der Phonographie Georg Neumann starb 1976 im Alter von 78 Jahren. Der mehrheitlich in Familienbesitz befindliche Betrieb arbeitet im Sinne seines Gründers weiter.

Neuere Entwicklungen sind das Richtrohr-Stereo-Mikrophon RSM 190 und das Kleinmikrophon-System KM 100 sowie die rechnergesteuerte Mischpultgeräteserie N5000.

Diese Laudatio erstellte W. Ruf in 1989
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