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die ersten zwei aus 2018

März 2021 - Für anspruchvolle Messungen brauchen wir immer noch zwei gleich große "analoge" Spannungen

Und dafür haben wir ganz gezielt die (uralten) konventionellen analogen Trafo basierten Labornetzgeräte ins Auge gefaßt. Doch auch dort gibt es Haken und Ösen.

Die allermeisten digitalen Schaltnetzteile, vor allem die preiswerten und erschwinglichen Labornetzgeräte erzeugen bei unserer Nutzung (akustisch hörbare) Schmutzeffekte. Sie streuen viel zu oft in die hochempfindlichen Schaltungen unserer Edel-Vorverstärker rein und das hört man wirklich. Deshalb sind die einfachsten analogen Labornetzgeräte für diese Aufgabe besser geeignet. Wir nennen die auch regelbare analoge "Längsregler".
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Wir haben mehrere solcher Low-Cost Netztegräte getestet

Noch eine spezielle Eigenschaft ist für uns ganz wichtig : Wir können keine Lüfter gebrauchen bzw. akustisch vertragen, wenn wir ein minimales Rauschen oder leichtes Brummen oder ein sonstiges (Stör-) Geräusch ann einem High-End Verstärker herausfinden wollen.

Der Elektroniker weis natürlich, daß bei der analogen Längsregelung die nicht gebrauchte Spannungsdifferenz (bzw. der vom Verbraucher abgerufene Strom) als Wärme in großen scharzen Kühlkörpern verbraten wird. Und wenn ein solches Gerät 15 Volt Gleichspannnnung liefern können soll, muß der Trafo samt Gleichrichter mindestens 18 Volt anliefern.

Und jetzt kommt unser Test. Was wird wirklich aus dem 230 Volt Netz gezogen und was kommt aus der Regelelektronik hinten (besser gesagt "vorne" an den Klemmen) raus ? Und was (wieviel) wird in Wärme umgewandelt und wie ?
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Wir fangen ganz klein an - an 4 Ohm mit 2 Ampere und 8 Volt

Unsere beiden fast baugleichen Paare sind mit 15V und Max 2A (Typ 1a) sowie mit 20V und 2A (Typ 1b) beschriftet. Und wir haben die immer paarweise, weil wir für die allermeisten Audio-Geräte symmetrische ±15 Volt benötigen.

Schaltet man solch ein Labor-Netzteil einfach nur ein, braucht jedes Gerät schon mal 24 Watt aus der Steckdose, obwohl keine Last dran hängt. Diese analogen Low-Cost Labornetzteile sind daher für einen längeren (tagelangen Test-) Dauerbetrieb nicht sonderlich gut geeignet.
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Und dann hängen wir die Last dran

Unsere (ohmsche) Last von 3,9 Ohm mit dem 1% - 100 Watt Hochlast-Widerstand scheint natürlich etwas übertrieben. Aber nur so kann ich später (im Anschluß) messen, welche Restwelligkeit im Grenzbereich angeliefert wird, also ob die Spannung auch beim Nennstrom noch sauber geglättet wird. Dazu haben wir ein 150 MHz Tektronics Oszilloskop, welches eventuelle Netz-Störungen gnadenlos anzeigt.

Und diese Kombination in dieser Einstellung sollte auch mal 30 Minuten am Stück laufen können.

Doch da bin ich mit diesen Geräten schon an der Grenze bzw. über der Grenze dieser Low-Cost Konzeption in diesem Preisbereich.

Die Kühlkörper auf den Rückseiten sind viel zu klein geraten. Sie werden bei 2A Laststrom und 8V glühend heiß. Daß unsere Last bereits bei 16 Watt sehr heiß wird, ist bei diesem "goldenen" Teil verständlich. Daß aber der große schwarze Rippenkühlkörper die Spannungs- differenz von 8V zu 22 Volt (das ist die Spannung vor dem Regelkreis) bei 2A Laststrom nicht problemlos wegkühlt, zeigt die Grenzen auf. Diese Kombination ist nur für Kurzzeit-Messungen geeignet.
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Es gibt leider noch mehr unglückliche Kleingkeiten ....

Bei etwa 16 Watt sekundärer Leistungsabgabe (8 Volt x 2 Ampere) zieht das Labornetzgerät ganz locker 57 Watt aus der Steckdose. Das ist eine (eigentlich zu große) Menge an Gesamt-Verlustleistung.

Es ist übrigens auch zu erkennen, die kommen alle aus der gleichen chinesischen Hobby-Fabrik. Alle 6 Geräte sind handgestrickte Produkte. Eigentlich können die Chinesen das deutlich besser. Diese hier sind aber aus dem untersten Low-Cost Bereich.
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Die beiden aus der letzten Lieferung sind echte Unfallschäden

Beide !! Netzgeräte müssen mal fürchterlich auf den Boden geknallt seien. Es ist schon ungewöhnlich, wenn beide Trafos ziemlich weit aus der Geraden herausgerissen worden sind. Da ich die beiden älteren Paare damals bereits fotografiert hatte, kann man sehen, die Trafos der ersten 15 Volt Version (= sekundär nur 30 Watt + Verlustleistung) waren mit 4 Schrauben befestigt, die Trafos der zweiten Charge nur noch mit 2 Schrauben - und dennoch waren die nicht verbogen.

Das Gewicht bzw. die Masse der Trafos der März 2021 Lieferung haben anscheinend die Befestigung selbst mit 4 Schrauben überfordert. Beide sind erheblich geschädigt. (rechtes Bild)
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aus 2014
aus 2016
aus 2021

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Schlussfolgerung : genau hinschaun

Diese Labornetzgeräte tun ziemlich genau das, das wir brauchen. Doch sie dürfen nicht überfordert werden. Unsere "sensiblen Gesellen" auf dem Labortisch, die Vorverstärker, benötigen nur wenige Mliliampere, in der Summe fast immer weniger als 2 oder 3 Watt - und das können die obigen Geräte ganz sicher. Und ob wir die Schaltungen mit ±13 oder ±14 oder ±15 Volt füttern, das ist ebenfalls unerheblich.

Brauchen wir zum Testen von Endstufen richtige Leistung, dann sind die regelbaren Schaltnetzteil-Geräte oder die originalen Netzteile sinnvoller.
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