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Daß 1982 die Philips/Sony CD für fast alle (Beteiligten) eine absolut neue und umwerfende Technologie war, ist unbestritten.

Daß es bei dieser neuen Digital-Technik auch Probleme gab, technischer wie auch psychologischer Natur, ist auch hinreichend bekannt und das wird heute in 2010 (immer) noch als angeblich schlagkräftiges Gegenargument verwendet.

Hier also Fundstücke aus alter Zeit, wie man damals dachte.

Electrola gibt im Feb. 1986 bekannt:

Electrola: Compact Disc noch mit manchem Problem

Den sogenannten Aufschwung des Musikmarktes im Jahr 1985 allein auf den CD-(Compact-Disc-)Boom zurückzuführen, hält Wilfried Jung, Managing Director Central Europe der EMI Electrola, für „schlicht und ergreifend" falsch.

Als Beispiel dafür nennt Jung seine Firma: Nach den vorliegenden Statistiken sei die EMI die erfolgreichste Firma 1985 auf dem Markt (Nr. 1 bei den Langspielplatten, Nr. 2 bei den Singles) mit einer Zuwachsrate von 8,7 Prozent. Aber die CD-Lieferlage sei dabei „miserabel" gewesen.

Jung gesteht ein, daß es Firmen gebe, für die die CD-Scheibe der Rettungsring gewesen sei. Auf der anderen Seite sind auch „dunkle Seiten" der CD nicht zu übersehen.

So „wiege" etwa eine CD ohne Künstlerlizenzen und Copyright, die im Zentrallager liege, fünfmal mehr als eine konventionelle LP. Nach Schätzungen, so Jung, waren bis Ende des Jahres 1985 etwa 400.000 CD-Spieler in deutschen Haushalten installiert, 1986 dürfte nochmals die gleiche Zahl dazukommen.

Ende 1986 werden diesen Geräten rund 14 Millionen konventionelle Abspielgeräte gegenüberstehen. Für 1986 erwartet man elf Millionen verkaufte CD. Jung: eine noch kleine Zahl im Verhältnis zum Gesamtvolumen der Tonträgereinheiten, die verkauft werden.

Die CD gebe auch (noch) keine Antwort auf die für die Musik (Anmerkung: Musikindustrie) immer noch sehr wichtige Single und die immer wichtiger werdende Maxiplatte. (Anmerkung: 30cm Platte mit 45 U/min) Die (noch) sehr teuren Herstellungsverfahren und die (immer noch) hohen Ausschußraten würden keine diesbezüglichen Pläne mit der CD erlauben.

Jung stellt fest, daß der „Backkatalog" (die Wiederauflage früherer Aufnahmen) durch die CD neu belebt werde. Es sei anzunehmen, daß jeder Besitzer von CD-Geräten sich seine Lieblingsmusik der vergangenen Jahre wieder neu kaufen werde. Er widerspricht der Meinung, daß die CD nur eine sogenannte „Audiokrücke" sei, um die Zeit bis zur digitalen Kassette zu überbrücken, die ihren Weg allerdings höchstwahrscheinlich machen werde.

Dagegen werde es - zumindest in Deutschland - der Analog-Musikkassette an den Kragen gehen. Schließlich ist Jung der Ansicht, daß der CD-Engpaß schon 1986 abgebaut sein wird. In Fachkreisen rechnet man damit, daß die Gerätepreise möglicherweise unter 500 Mark fallen können.

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