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Loewe Opta aus der Hifi-Sicht

Ein modernes LOEWE Gerät
Made in Fernost
Firmenlogo 1952
mit Seriennummer

von Gert Redlich in 2016 - In der Grundig Historie (bzw. Chronik) können wir nachlesen, daß bereits ganz kurz nach dem Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft im April 1945 der pfiffige Max Grundig die anderen ehemals großen Radio- oder Rundfunkhersteller mit seinem Heinzelmann Bausatz ideenreich ausgebremst oder beinahe schon ausgetrickst hatte. Da brauchten die anderen wie SABA, Loewe, Telefunken, Graetz, BRAUN, Seibt usw. doch eine ganze Weile, um sich wieder aufzurappeln.

Und als dann mehr oder weniger zwangsläufig in Deutschland West etwa ab 1950 die UKW-Technik anstelle der Mittelwellen-Technik eingeführt und sehr sehr zügig ausgebaut wurde, da kam auf einmal bei allen Herstellern ein erstaunliches Qualitätsdenken - auch bei der Akustik der Wiedergabe, also beim Kang - auf. Um 1951/52 gab es noch kein Fernsehen, also drehte sich erstmal alles um die Radios, Plattenspieler und auf ganz kleiner Flamme auch um Tondraht, Tonfilmband- und Tonbandgeräte.

Die Berliner Loewe Werke lagen zum Glück überwiegend in Berlin Steglitz, das war im Westen. Und so konnten die Russen nicht alles - und war es noch so unbrauchbar - abtransportieren. Daneben hatten die Loewe Werke auch noch die im 2. Weltkrieg ausgelagerten Lokalitäten in Kronach zum Weitermachen.
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Im Internet finden Sie ganz viel Unsinn über Loewe-Opta

Die Loewe Werke in Berlin-Friedenau und Berlin-Steglitz gingen nach 1945 nicht in irgendwelchen VEB Kombinaten auf, beide Stadteile lagen nämlich im Westen.

Weiterhin wurde der Loewe Optacord 500 (2" Videorecorder) 1961 nie in Serie gebaut. Und auch von dem 1" Video-Recorder Optacord 600 war die Fabrikation gerade mal niedrig 2stellig. Genaue vertrauenwürdige Zahlen findet man nicht mehr. Es gibt also wirklich viele verklärte Sichten der Loewe Geschichte.

Lesen Sie einen interessanten Lebenslauf über den Glasbläser- Meister Herrmann Raffelsieper, meinen Großonkel, der fast sein ganzes Leben lang bei Loewe (in Berlin) war.
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Aber jetzt ein Blick auf ein 1952er Loewe-Opta Spitzenradio

Um 1952 stand da natürlich noch nichts von Hifi drauf, aber es war schon ein bißchen Hifi drinnen. Ich spreche hier von dem Loewe-Opta Hellas 1841W. Im März 2016 haben wir einen solchen Hellas und ein zugehöriges Optaphon geschenkt bekommen, beide seien etwas ganz Besonderes.

Und das stimmt. Der unumstrittene Marktführer Max Grundig hatte mit dem Einstieg fast aller Anbieter in die Produktion von kompletten UKW Radios (also nicht mehr die alten Gurken mit den UKW Vorsatzgeräten) das Preiskarussel weiter nach unten gedreht. Die Wettbewerber mußten sich die Nischen und Lücken suchen, in denen sie Max Grundig Paroli bieten konnten.

Die beiden Büder BRAUN sattelten komplett auf hypermoderne Designgeräte um. SABA und LOEWE bauten - wie vor dem Krieg - Luxusartikel im oberen Preissegment. Denn das wollte Max Grundig mit seiner immer wieder auf Massenproduktion getrimmten Produktlinie nicht anfassen.
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Ungewöhnlich und edel - 2 Endstufen

Dieses UKW (Mono-) Röhren-Radiogerät hatte 2 Endstufen, davon eine mit 2 x EL84 Röhren und 12 Watt Sprechleistung. Und das war für damalige Zeiten bereits enorm. Wir befinden uns im Jahr 1952, als die erste Type des Modell Hellas gezeigt wurde. Eine kleine 2 Watt Endstufe versorgt die beiden Hoch-Mitteltöner links und rechts und die 12 Watt Endstufe versorgt die beiden Tieftöner nach vorne raus.

Die Lautsprecher waren jeweils an eigenen Ausgangsübertragern angeschlossen. Dazu gab es 2 Eingänge für Plattenspieler und Tonband und natürlich auch den (sogenannten Dioden-) Ausgang für das Tonbandgerät Optaphon.

Unser Loewe Opta Hellas datiert aus 1956, so lange wurde dieses Konzept mit laufenden Verbesserungen gebaut.
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Ein Blick in die Röhren-Technik

Auf dem Bild sehen Sie die 8 sichtbaren Röhren. Das magische Auge ist vedreckt. Dazu sehen Sie ganz rechts außen den großen Netztrafo neben dem Chassis sitzen, dazu auf dem Chassis die beiden Endröhren EL84 und die einzelne Endröhre für den Hochtonverstärker und den großen und den kleinen Ausgangsübertrager. Die anderen Röhren verarbeiten UKW- und Mittelwellenempfang sowie die Vorverstärkung und die Klangregelung.

Der Ausgang für ein Magnetbandgerät wird vor der umfangreichen Klangregelstufe abgezweigt und der Eingang für solch eines wie auch für einen Plattenspieler wird dort an der Vorverstärkerröhre eingespeist.

Für damalige Verhältnisse war das eine hochmoderne Technik.
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Auch die UKW Sender wurden namentlich genannt

Die sogenannte Senderdichte war um 1952 noch überschaubar. Jede (westdeutsche) "Anstalt" hatte ein UKW Programm und vielleicht noch ein Mittelwellenprogamm anzubieten. Die wirkliche UKW-Vielfalt mit den 2. und 3. Programmen kam erst deutlich später. - Selbstverständlich konnte man in Bremen weder Berlin noch Hessen noch Bayern auf UKW hören, und natürlich auch umgekehrt nicht, aber es sah schon mal gut aus.
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Vom Bedienungskomfort gesehen . . . .

war das UKW Radio "Hellas" eine Wucht. - Sicher wollten die Grundigs und die anderen da nicht nachstehen, doch das alles hatte auch seinen Preis.

Hier sieht man die Tasten für die fest eingestellten "Klänge" und die beiden Klangsteller und die Eingangstatsten für TB und TA sowie die 4 Wellenbereiche. Über Mittelwelle konnte man schon eine große Zahl in- und ausländischer Sender empfangen.
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9 Röhren mit allem Komfort

Und ganz ganz wichtig - die Röhrenkarte

Von Anbeginn der Röhrentechnik wußten die Fachleute, Röhren waren und sind auch heute noch Verschleißteile. Da beißt die Maus keinen (Glüh-) Faden ab. Eine Röhre lebt nicht unendlich lange und wird schleichend schwächer. Aber 6 Monate sollte sie schon halten. Und das wurde hiermit garantiert.

Hinten drauf war wie bei fast allen Radio-Geräten dieser Jahrgänge die Röhrenbestückung drauf, in Gold-Lettern natürlich.

Damals wurde die Anzahl der Röhren noch als Qualitätskriterium gewertet.
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