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Den Molecular Multiprocessor Computer kennt keiner mehr

Ein Werbefoto aus einem Prospekt

Dieser damals völlig neue Mehrplatz-Rechner von molecular computer - The Supermicro Company® sprengte einen fast monopolisoerten Kreis der großen hersteller auf. Der Rückblick ins Jahr 1983 zeigt eine technologische Umwälzung bei den Preisen,, die "den Großen" richtig weht tat.

Am Beispiel IBM - einem "meiner" Wettbewerber, war es deutlich, daß sich Mittelständler einen IBM 34 oder IBM 36 oder gar IBM 38 "Mainframe" nicht leisten konnten. Solch ein Rechner für Produktion, Lager und Büro lag mit 4 oder 5 Terminals fast immer bei 250.000.- DM und aufwärts - und das noch ohne Software.

Das "Geheimnis" des Molecular Computers - der Prozessor

So sah das Firmenlogo aus
Innen werkelten "mehrere" !! Z80 Prozessoren
Pro Bildschirm ein Einschub

.... und eine Menge guter progressiver Ideen - und eine Portion Glück. Nach den ersten Experimentier- oder Spiel-Computern - teils mit dem Motorola 6809 und später dem 68000 - wurden der Intel Prozessor 8080 sowie insbesondere der daraus abgeleitete deutlich verbesserte Zilog Prozessor Z80 populär.

Dazu gab es ein gängiges Betriebssystem Namens CP/M, auf dem einige sehr populäre - auch von normalen Menschen - gut benutzbare Programme liefen. Es gab damals den CP/M Vorläufer von MS-Word und auch eine Tabellenkalkulation Visicalc (lange vor dem MS-Excel). Damit konnte man auf einem erschwinglichen Einplatzcomputer bereits eine Menge Büro-Arbeit automatisieren.

Doch das war nicht der Hauptgrund, warum der "Molli" so phänomenal erfolgreich wurde.
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Zwei Software- Entwicklungen waren ausschlaggebend.

In San Jose, Californien entwickelte in einer jungen Comuter-Klitsche ein kluger Kopf eine neue Sytemarchitektur, indem er mehrere solcher preiswerten Intel 8080 Prozessorplatinen (am Ende der Entwicklung waren es Z80 Prozessoren) jeweils mit einem eigenem 64K RAM-Speicher über ein Bus-System koppelte, an dessen Ende ein weiterer Z80 File-Prozessor diese Einschubkarten mit einer gemeinsamen Festplatte verband.

Diese Idee hatten sicher auch andere Entwickler, nur war der Molli - und das Betriebssystem - zuerst fertig. Denn gleichzeitig wurde von dem Entwickler das populäre Betriebssystem CP/M für dieses Mehrprozessor-Konzept aufgebohrt.

So wurde das n/STAR™ NETWORK OPERATING SYSTEM geboren. Alle diese einzelnen Prozessoren konnten auf die gemeinsame Festplatte "schaun" und dort lesen und speichern und alle konnten auch auf einen gemeinsamen Drucker drucken.
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Dieses Konzept hattte einen gigantischen Vorteil, es war extrem preiswert - immer verglichen mit den damals verfügbaren "Mainframe"- Konzepten der großen Anbieter. Und viele Mitarbeiter in den kleinen und mittleren Firmen konnten mit den ersten vorhanden auf CP/M basierenden Programmen bereits umgehen.
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Doch auch diese tolle Hardware war nur die "halbe Miete" ......

In Miami gab es nämlich zeitgleich eine kleine Softwarefirma von den Brüdern Chip und Cory Casanave, bei denen der eine ein wirklich kluger (Softare-) Kopf war und der andere ein kluger und fähiger Marketing- Stratege. Und im Gegensatz zu vielen anderen Amerikanern (Managern) waren beide ausserordentlich freundlich und sympatisch.

Bei der "Data Access Corp." entwickelten sie ein Datenbanksystem mit Namen DATAFLEX. Damit konnte man - genial einfach - individuelle Warenwirtschafts- Anwendungen wirklich adhoc aus dem Stegreif heraus entwickeln. Sehr ähnlich zu dem damals bereits bekannten "dbase3" lief das erst mal im "single user mode" auf CP/M Computern. Dann kam der Hit :

Cory Casanave dachte weiter und entwickelte eine spezielle Mehrplatz-Anpassung für das MP/M Betriebssystem, eine Multiuser Erweiterung von CP/M. Doch MP/M konnte nie nennenswerte Erfolge erzielen. Es lief nicht stabil.

Dann wurde die Verbindung zu dem oder den Molecular Entwickler(n) geknüpft und DATALEX an dieses n/STAR™ Multiuser-Betriebssystem angepaßt. Und das war dann absolut einmalig und herausragend genial. Es funktionierte sauber.
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Ein Dr. Fink bei uns in Eschborn bei Frankfurt kombinierte beide

Die erste DATAFLEX Vorführung von Dr. Fink auf dem Molecular SUPERMICRO 8 in Frankfurt war beeindruckend. Soetwas konnten die Großen nämlich nicht. Alle Großen arbeiteten bei den Mehrplatzssystemem mit der sogannten Record-Sperre, auch IBM, Nixdorf, DEC, NCR und Olivetti und all die anderen.

Record-Sperre (bzw. "record-lock") bedeutete, hatte ein Terminal (also ein Mitarbeiter) einen Kundendatensatz auf dem Bildschirm, also nicht mal in Bearbeitung, konnte kein anderer Mitarbeiter an diesem Record etwas ändern und mußte warten - unendlich lange warten - bis irgendwann der Büro-Krieg ausbrach. In einer Warenwirtschaft, bei der dem Kunden die Ümsätze zugeordnet werden sollten, ein nerviges Unding, auf irgend etwas Unsichbares Minuten lang warten zu müssen. SAP läßt heute noch grüßen.
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Es war genial - DATAFLEX auf dem SUPERMICRO 8

Das (sicherlich populistische) Gestaltungs-Programm hieß "autodef" und dazu gab es ein Abfrage-Programm Namens "query". Mit diesen beiden Programmen zog ich innerhalb von 4 Monaten 3 Aufträge a 55.000.- DM an Land, für unsere kleine Firma ein Weltwunder.
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Im Sept. 1983 begann unser Höhenflug. Mehr dazu auf unserer DATAFLEX Seite.
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Die kleinen Flyer von Molecular Computer "The Supermicro Company®" aus USA und auch aus Deutschland habe ich aufgehoben. Dieses Konzept einer "Multiprocessor networking architecture" ist quasi der Vorläufer der PC-Netzwerk-Technik. Damals arbeitete der Computer-Benutzer an sogenannten Bildschirm-Terminals. Mal waren diese Geräte dumm, mal waren sie intelligenter. Wir hatten anfänglich die edlen grünen von FACIT, später die strahlend weißen Terminals von ??? wie hieß der Laden in USA oder aus Fernost ?
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