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Das KUBA Museum in Wolfenbüttel

Kuba war mal sehr erfolgreich
Das alte KUBA Firmenlogo
ein Imperial Chassis
Alle Kuba Truhen - lückenlos
die Radio-Ausstellung
Dual war damals führend
Perpetuum war der Konkurrent
ein ganz uriger Rückblick
einfach vor die Tür gestellt, und ohne zu fragen
der erste 36cm Volltransistor-Fernseher auch mit Batterie

von Gert Redlich im Juli 2013 - Jetzt fängt der Text fast so an wie weiter oben im Grammophon Museum. Was ist das KUBA Museum und wo ist Wolfenbüttel ?

Wolfenbüttel liegt 10km südlich von Braunschweig und KUBA ist/war der Markenname der Tonmöbel-Firma von Gerhard Kubetschek aus längst vergangenen Zeiten. Und KUBA hat trotz der Übernahme der Firma Imperial den Weg zur Highfidelity nie geschafft.

Nach den Erzählungen des Museumsbetreuers Jürgen Cisielskie ist die Firma KUBA aus dem Radiogeschäft des Herrn Kubetschek entstanden. Der hatte so um 1947 die tolle Idee, sich (für einen Kunden oder Bekannten) in einer Schreinerei eine wunderschöne Musiktruhe anfertigen zu lassen und dort das Radio-Chassis eines renomierten Herstellers mit dem Plattenspieler eines anderen Herstellers einzubauen. Der Kunde muß mit dieser "Idee" und der Konzeption ganz besonders zufrieden gewesen sein.

Daraufhin wurden 10 solcher Truhen bzw. Tonmöbel in Auftrag gegeben und auch verkauft. Und diese Truhen waren alle im hochpreisigen Bereich der edlen Tonmöbel angesiedelt, also keine Grundig Massenware. (- wobei die Grundig Holzwerkstätten später auch sehr solide und edle Tonmöbel gebaut hatten.). Dann waren es auf einmal 100 Truhen und dann 500 und am Ende waren es weit über 100.000 Musik- und Fernsehtruhen der Marke KUBA und Ende 1955 waren es bereits 250.000 !!!!, die von etwa 4.000 Mitarbeitern hergestellt wurden.

Eingebaut wurden die Radio-Chassis von allen renomierten deutschen Herstellern wie Loewe, Graetz, Nordmende, Saba, Wega und auch Telefunken (und auch Grundig ???) und die Plattenspieler von Elac, Philips, PE, DUAL und anderen.

Die Expansion kam zwangsweise

Laut den Erzählungen konnten die (sogenannten) OEMs, also die Lieferanten der Radio-Chassis, die von KUBA bestellten Stückzahlen einfach nicht mehr liefern (oder wollten die das nur nicht ?) und der Chef Kubetschek kam ins Schleudern bzw. in Liefernot. Just zu der Zeit wurde die ehemals aus der Ostzone abgewanderte Firma Imperial aus Osterode im Harz zum Verkauf angeboten und die hatten sowohl mehrere fertig lieferbare Radio-Chassis als auch die dringend benötigten Produktionskapazitäten verfügbar. Jetzt konnte endlich wieder voll losgelegt werden.

So entstand der Name KUBA-Imperial, der immer noch nichts mit dem anti-"imperial"-istischen Fidel Castro auf "Kuba" zu tun hatte. Im norddeutschen Raum war Kuba-Imperial sehr bekannt, bei uns in Rhein-Main und südlich davon war diese Marke weniger bekannt. In meiner Erinnerung an diese Zeiten hatten diese "Kuba" Geräte den falschen Namen drauf. Es erging ihnen ähnlich wie den Opels der 2010 bis 2013er Baureihen - die waren fast besser als BMWs - doch es stand eben "nur" Opel drauf.
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Und wie immer, wenn der Motor bzw. der Antrieb fehlt oder ausscheidet, geht es abwärts. Kuba-Imperial wurde 1966 von der amerikanischen General Electrics aufgekauft und dann später 1972 an die bereits kränkelnde Telefunken weiter verkauft. Warum und wieso ist nebensächlich, der Name Kuba-Imperial verschwand dann schleichend, ähnlich wie auch Graetz bei Schaub Lorenz und ITT "unterging".
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1976 stirbt der alte Chef Gerhard Kubetschek und sein Andenken verblasste.
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Geblieben ist die grandiose Idee, nicht alles selbst zu machen, sondern immer nur das, das man besonders gut konnte oder noch kann.
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Warum dieses  Museum hier im Hifi-Bereich auftaucht, wobei es doch viel besser in das Fernsehmuseum 2 rein paßt ?

Ein paar der dort in Wolfenbüttel ausgestellten großen schweren Musiktruhen hatten enormes Hifi-Potential - immer noch in Mono. Zu der Zeit um 1955 gab es nur wenige gut klingende Radio-Chassis und auch nur wenige gute Plattenspieler. Und in solch einer Kuba Truhe klang die Musik von Radio und Platte einfach nur gut und war dazu noch edel und repräsentativ.

Chef Kubetschek wählte nämlich aus dem vorhandenen Angebot diese Rosinen aus und baute sich so seine Truhen optimal zusammen. Und seine auf diese Weise zufriedengestellten Kunden dankten ihm das und es sprach sich erstaunlich schnell rum.

Was der Max Grundig durch (für damalige Zeiten) irre Mengen und die damit verbundenen sehr niedrigen Preise erreichte, das machte Kubetscheck über erlesene Qualität der Holzverarbeitung mit geschickt ausgewählten hochwertigen "Komponenten". (Dieses Wort kannte man damals noch nicht.)
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Was dieses Museum so einzigartig macht . . .

sind aber (dann doch) nicht die Kuba-Imperial Musikgeräte oder Fernsehtruhen aller Art (mit einer Ausnahme), es sind die vom Herrn Eckard Etzold gesammelten Fernseher aus aller Welt, die nach dessen Tod im Dez. 2011 dort in separaten Zimmern ausgestellt werden.

Herr Etzhold hatte nämlich neben seiner pastoralen Betätigung ganz seltene und besondere Fernseher gesammelt - insbesondere aus den USA und England - und diese zusammen mit Freunden fast alle funktionsfähig restauriert.
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Darum geht es jetzt hinüber zum Fernsehmuseum 2, in dem die historische Fernsehtechnik von der Empfangsantenne bis zum Bildschirm vorgestellt wird.
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