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Beschreibung einer Körting Anlage

Diese Beschreibung ist aus meiner Sicht viel zu ausführlich. Wer damals das Hifi-Magazin KlangBild las, wußte zu 80% von diesen Ausführungen und Erklärungen, weil die überall vorkamen. Damit wurden enorme 10 A4-Seiten ganz offensichtlich "gefüllt", weil vermulich zu der Zeit auch in diesem Verlag die Personaldecke sehr sehr eng war.

Körting produzierte über Jahrzehnte für Neckermann Billigst-Geräte. Soetwas prägt die Körting-Mannschaft und vor allem, es "etabliert" ein Image draußen im Markt. "Körting ist billig". Das stimmte zwar nicht, aber : "jeder Popel fährt nen Opel" - auch das ist nicht mehr weg zu bekommen.

Dann kam Neckermann ins Schleudern und dann ins Trudeln und wurde von Karstadt übernommen. Was nun ? Karstadt wollte den Vertrag mit Körting nicht verlängern. Körting kam bereits ab 1975 ins Schleudern und wurde von Gorenje aufgekauft und machte dann in 1983 am Ende doch pleite. Der Markt war ziemlich eingebrochen. DUAL hatte bereits ein Jahr vorher 1982 Konkurs angemeldet.

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KlangBild erprobt - Wir sind im Juni 1979
Die Komponenten der Serie SCC-100 von Körting

Perfekte Technik ist selbstverständlich

Aus den drei Komponenten SCCT-100 (Tuner), SCC C-100 (Kassettenrecorder) und SCCA-100 (Verstärker) besteht die kürzlich von Körting vorgestellte sogenannte Modul-Square-Line-Serie (MSL).

Man sieht es den Geräten an, daß sie keine dem deutschen Geschmack angepaßte Fernostprodukte sind, sondern einschließlich Kassettenrecorder (!) echtes „Made in Germany", was man -inzwischen seltener - mit einem Schriftzug auf der Frontplatte stolz zum Ausdruck bringt.

Diese Baureihe mit den Mini-Abmessungen soll nicht, wie der Hersteller sagt, mit Überladung von Bedienungsorganen technisches Know-how demonstrieren, sondern vielmehr durch unauffällige, aber perfekte Technikglänzen. Wie perfektdie Geräte wirklich sind, haben wir untersucht.

Jede der drei angebotenen neuen Komponenten von Körting läßt sich zwar als Einzelbaustein in eine bereits vorhandene HiFi-Anlage einfügen (die Nf-Anschlüsse sind normgerechte DIN-Buchsen). Besser ist es jedoch - nicht nur aus optischen Gründen -, die Serie komplett zu verwenden. Damit ist die Übereinstimmung der gerätespezifischen Eigenschaften gesichert, und alle nur möglichen Betriebsarten können genutzt werden.

So läßt sich beispielsweise die gesamte Anlage nur durch Betätigung des Netzschalters am Verstärker abschalten, wenn man die Netzkabel der beiden anderen Geräte entsprechend anschließt.

Doch nun zu den einzelnen Testkandidaten.

FM/AM-Tuner SCC T-100

Der Aufbau der Tuner-Komponente ist unter Verwendung modernster Bauelemente so geschickt und dabei doch weitgehend servicefreundlich vorgenommen, daß man in das kleine Gehäuse nicht nur den UKW-Stereo-Empfänger, ein Mittel- und Langwellen-Empfangsteil mit Ferritantenne, eine quarzstabilisierte fünfstellige Digital-Frequenzanzeige und auch noch eine, gar nicht mal so kleine klassische Zeigerskala sowie eine LED-Feldstärken- und Abstimmanzeige unterbringen konnte.

UKW-Teil trennscharf und empfindlich

Man ist schon beim ersten informativen „Durchdrehen" überrascht, wie viele Sender sich an einer guten Antennenanlage im UKW-Bereich (87,5-104 MHz) „einfangen" lassen.

Nach der manuellen Abstimmung auf einen Sender, der sich mit Hilfe der optoelektronischen Mittenanzeige oder der digitalen Frequenzanzeige sehr exakt einstellen läßt, kommt das Signal bei eingeschalteter AFC ungewohnt trennscharf und sauber zur Wiedergabe.

Wie die objektiven Hf-Messungen (Bild 1 und2) später zeigten, hat man mit den gewählten Hf-Zf-Schaltungen einen guten Kompromiß zwischen Empfindlichkeit, Übersteuerungssicherheit und Selektion gefunden.

Während beim Testexemplar der Signal/Rauschspannungs-Abstand (S/R) von 26dB in Mono-Betrieb schon bei einer Antennen-Eingangsspannung von 1uV erreicht wurde, stellte sich der für eine ungestörte Stereo-Wiedergabe erwünschte S/R-Abstand von 46dB bereits bei einer Eingangsspannung von ca. 20uV ein.

Aufgrund dieses Verhaltens konnte man auch den Einsatzpunkt der Rauschsperre ziemlich tief legen, was zu der bereits genannten großen Zahl empfangbarer Sender beiträgt.

Mono/Stereo-Umschaltung gleitend

Der Übergang von der Mono- zur Stereo-Wiedergabe (und umgekehrt) erfolgt nicht abrupt durch einen Schaltvorgang, sondern gleitend, d. h., die Übersprechdämpfung zwischen den beiden Stereo-Nf-Kanälen wird mit steigender Antennenspannung kontinuierlich von Null (L+R = Mono) auf den maximalen Wert (Stereo) gesteigert (Bild 3). Unabhängig davon ist eine manuelle Mono/Stereo-Umschaltung durch eine separate Taste möglich.

Den breiten Nf-Übertragungsbereich und den linearen Frequenzgang sowie den außerordentlich großen Übersprechabstand zwischen den Kanälen zeigt das Diagrammin Bild 4.

Bessere Werte sind auch mit den teuersten Spitzen-Empfängern kaum zu erreichen. Auch die geringen Klirrverzerrungen der Nf-Ausgangsspannungen, gemessen in Abhängigkeit von der Aussteuerung (Hub) und der Verstimmung, entsprechen diesem hohen Qualitätsniveau.

Ein leuchtendes T

Originell und bei der Senderwahl sehr praktisch ist eine T-förmig ausgebildete LED-Abstimmanzeige, die sich links neben der fünfstelligen digitalen Frequenz/Kanal-Anzeige befindet. Die waagrechte Zeile aus fünf Leuchtdioden dient zur UKW-Mittenanzeige (Tuning), und zwar so, daß bei exakter Abstimmung die mittlere (grüne) LED aufleuchtet.

Unter der mittleren LED sind senkrecht fünf weitere LED zu einer Linearskala angeordnet, die einen Hinweis über die Empfangsfeldstärke (Signal) bei UKW, Lang- und Mittelwelle geben. Bei Mittel- und Langwellenempfang ist die waagrechte Zeile dunkel gesteuert.

AM - so gut wie möglich

Nur noch vereinzelt findet man heute hochwertige UKW-Tuner-Komponenten mit integriertem Mittel- und Langwellenempfangsteil, der dann auch oft nicht besonders empfindlich und trennscharf ist.

Das kann man von dem elektronisch durchstimmbaren AM-Empfangsteil im SCC T-100 nun wirklich nicht behaupten. Hier hat man eine Hf-Empfindlichkeit gezüchtet, die in einem derartigen Gerät kaum vermutet wird. Bereits bei 8uV (!) Antennenspannung wird ein Signal/ Rauschspannungs-Abstand von 10dB erreicht. (Üblich ist hier ein etwa dreimal höherer Wert der Antennenspannung!)

Der Gefahr, daß sich der Hf-Eingang bei einer derart hohen Empfindlichkeit sehr leicht übersteuert, wurde durch eine relativ aufwendige elektronische Regelschaltung begegnet. Sie hat einen Regelbereich von 114 dB, also einen Regelumfang von etwa 1:500.000. Wiedergabemäßig würde diese hohe Eingangsempfindlichkeit jedoch wenig nützen, wenn nicht gleichzeitig eine entsprechend hohe Trennschärfe vorläge. Andererseits bekäme man aus dem Lautsprecherein unbrauchbares Signalgemisch von mehreren Sendern gleichzeitig zu hören.

Um dies zu verhindern, hat man den modernen AM-Empfänger-IC TDA 1046 eingesetzt und durch eine externe Beschaltung mit steilflankigen LC/Keramik-Zf-Filtern die erforderliche hohe Selektion von 65dB (±9kHz) und trotzdem eine mit 4,5kHz optimale Bandbreite erreicht.

Empfangsleistung nutzen

Beide Empfänger-Eingänge liegen an derselben Koaxial-Antennen-buchse (75 Ohm), d. h., das vom UKW-Dipol aufgenommene Hf-Signal wird gleichzeitig in den Hf-Eingang des AM-Empfängers geleitet. Damit auch ohne angeschlossene UKW-Antenne ein ausreichender Mittel- und Langwellenempfang möglich ist, wurde direkt an die AM-Empfänger-Platine eine Ferritstab-Antenne montiert.

Es wäre jedoch schade, wenn man aufgrund der auch ohne Außenantenne schon guten Empfangsleistung auf den Anschluß einer guten UKW-Antenne verzichtet, da man auf diese Weise sowohl für den UKW- als auch AM-Empfang die erheblich über dem Durchschnitt liegenden Empfangsleistungen nicht voll nutzen könnte.
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Wichtige Daten auf einen Blick
Tuner SCC T-100 von Körting

Das ersparen wir uns.

Kassettenrecorder SCC C-100

Konstruktiv war es sicherlich nicht einfach, in die geringe innere Bauhöhe der SCC-Komponenten von nur ca. 10cm einen Frontlader-Antrieb einzufügen. Offensichtlich ist das jedoch recht gut gelungen, wenn sich auch die insgesamt 15 Bedienungselemente, zwei VU-Meter, ein Bandlängenzählwerk und eine Mikrofonbuchse auf dem noch verbleibenden engen Raum der Frontplatte ein wenig drängen.

Wie gewünscht

Die Ausstattung des Kassettenrecorders C-100 ist insbesondere auf die Wünsche einer breiten Käuferschicht ausgerichtet:

• elektronische Bandlaufsteuerung, auslösbar über oft-touch-Tasten mit Rückmeldung an Leuchtdioden,
• umschaltbar auf die Bandsorten Fe, Cr und FeCr,
• abschaltbares Dolby-NR-Sy-stem,
• übersteuerungsfester Limiter mit Ansprechschwelle -3 dB unter 0 (VU),
• Zwei-Motoren-Laufwerk im verwindungssteifen Druckguß-Chassis,
• elektronisch überwachter Band-ende-Stop,
• automatische Bandlaufsperre bei Betätigung der „REC"-Taste,
• Stereo/Mono-Taste für DIN-Mi-krofonbuchse.
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Bedienung vereinfacht

Bemerkenswert sind die beiden letztgenannten Eigenschaften. So braucht man beim C-700vor Beginn einer Aufnahme nicht mehr erst die Pause-Tastezu betätigen, wenn man die anstehenden Nf-Signale zunächst einpegeln möchte.
Eine elektronisch verriegelte Bandlaufsperre wird automatisch mit Antippen der Aufnahme-Taste Rec aktiviert. Der Bandlauf startet daraufhin erst nach Antippen der Start-Taste. Die Pause-Taste selbst kann unabhängig davon bei Aufnahme oder Wiedergabe jederzeit betätigt werden.

Der ordnungsgemäße Bandtransport wird bei Aufnahme und Wiedergabe durch eine rhythmisch blinkende grüne LED über der Start-Taste signalisiert. Die dazu erforderlichen Impulse erzeugen im Normalfall kleine mit dem rechten Wickelteller umlaufende Magneten.

Bleiben die Impulse aus, wenn bei Bandende oder klemmendem Bandwickel die Wickelteller stehenbleiben, so wird über eine Schaltelektronik der Antrieb gestoppt und die Andruckplatte von der Tonwelle gelöst.
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Mono zweispurig

An die Mikrofonbuchse können ein Stereo- oder Mono-Mikrofon bzw. über ein Adapter-Kabel auch zwei getrennte Mono-Mikrofone angeschlossen werden. Um bei einer Mono-Aufnahme die zweite Spur nicht als eine lediglich Rauschspannung liefernde Leerspur mitlaufen zu lassen, wurde eine zusätzliche Mono-Taste vorgesehen. Ist sie eingeschaltet, so wird das Mikrofonsignal auf beide Stereo-Spuren gegeben.

Leicht meßbar

Eine wirkliche Hilfe für Servicetechniker und ernsthafte Bastler bietet die Möglichkeit der exakten meßtechnischen Kontrolle der werksseitig vorgesehenen oder nachträglich individuell gewünschten Hf-Vormagnetisierung (Bias) durch eine einfache Spannungsmessung an den Kontakten 6 und 7 (gegen 2) der Mikrofonbuchse sowie des bei Aufnahme und Wiedergabe notwendigerweise gleich großen Dolby-Pegels an den Kontakten 7 und 8 (gegen 2) der DIN-Buchse (Bild8). Den mit den drei Bandsorten Fe, FeCr und Cr erreichten Übertragungsbereich, bei einem Aufsprechpegel von -26 dB (ohne Dolby), zeigt Bild 9. Die Frequenzgänge der drei Bandsorten liegen, ausreichend linear, innerhalb des Hi-Fi-Toleranzfeldes nach DIN 45 500.

Kopfspiegel-Resonanzen, d. h. Welligkeiten im Frequenzgang unterhalb 100 Hz, deuten sich gerade noch an. Der steile Abfall bei Frequenzen oberhalb etwa 14kHz ist auf die hier bereits einsetzende Wirkung des nicht abschaltbaren MPX-Filters (19 kHz) zurückzuführen.

  • Anmerkung : Das ist leider Unsinn. Mehr kann das Teil nicht.

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Keine Angst vor Übersteuerung

Wenn die Gefahr von Übersteuerungen, etwa bei Mikrofon-Sprachaufnahmen, nicht auszuschließen ist, läßt sich ein Limiter (Begrenzer) in den Aufnahmeweg einschalten. Dieser Limiter spricht bei ca. 3 dB unter 0VU an und regelt Übersteuerungen bis zu 30dB in kürzesterZeit wieder auf -3dB herunter.

Wichtige Daten auf einen Blick
Kassettenrecorder SCC C-100 von Körting

Das ersparen wir uns. Denn auch dort wird nicht detailliert beschrieben, daß das Alu-Druckgußchassis und damit das gesamte Laufwerk eine Eigenkonstruktion war.
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Stereo-Verstärker SCC A-100

Dieser HiFi-Verstärker A-100 ist eine Kombination aus Steuerverstärker/Leistungsendstufe mit den üblichen Signal-Eingangsbuchsen Tape, Phono, Tuner und Aux sowie den Standard-Bedienungselementen Volume, Balance, Bassund Treble.

Zieht man den Volume-Knopf heraus, erfolgt die Pegelregelung frequenzlinear, im normalen (gedrückten) Zustand ist die physiologische Lautstärkeregelung (Loudness) aktiviert. Die Übertragung läßt sich auf Mono schalten, wenn man den Balance-Knopf herauszieht.

Schaltungstechnisches

Bei einer Sinus-Dauertonleistung von 2 x 50 W werden 2 x 80 W Musikleistung an 4 Ohm erreicht. Betrachtet man den Stromlauf dieses Verstärkers, erkennt man, daß hier moderne diskrete und integrierte Halbleiter-Bauelemente ohne unnützes schaltungstechnisches Beiwerk zu einer soliden Verstärker-Schaltung kombiniert wurden.

Geteilte Strom-Last

Zur Stromversorgung der komplementären, kurzschlußfesten Gegentakt-B- Endstufe stehen zwei +UB/—UB- Betriebsspannungen aus getrennten Stromversorgungskreisen zur Verfügung. (Ohne Bild ist nicht erkenntlich, daß es auch zwie Trafos gab.) Auch dadurch läßt sich das Übersprechen weitgehend verhindern, und von kurzzeitigen Leistungsspitzen in einem Kanal bleibt derandere unbeeinflußt.

Als Endstufen-Transistoren werden Darlington-Transistoren eingesetzt, denen pro Kanal jeweils eine elektronische Überlastschutz-Schaltung vorgeschaltet ist.
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Die Auskopplung des Nf-Signals an die über DIN-Buchsen angeschalteten Boxen erfolgt ohne zwischengeschalteten Kondensator. Bei der Nenn-Ausgangsleistung ließ sich bei gemeinsamer Aussteuerung beider Kanäle ein Gesamt-Klirrfaktor von ca. 0,3% und ein Intermodulationsfaktor von 0,85% (250/8000 Hz, 4:1) messen.

Der sehr geringe dynamische Innenwiderstand der Endstufe von ca. 0,02 Ohm ist praktisch frequenzunabhängig, so daß sich der für eine 4-Ohm-Box hohe Dämpfungsfaktor von 200 einstellt.

Mit Analogschalter

Sämtliche Nf-Eingänge werden an rauschoptimierte Verstärker-IC geleitet, die sich bis zu 20 dB übersteuern lassen. Die Abweichungen von der RIAA-Phono-Entzerrungs-kurve bleiben innerhalb ± 0,3dB.

Die Anwahl der Programmquellen erfolgt mit dem integrierten Analogschalter TDA 1029, der sich mit Gleichspannungen schalten läßt. In der anschließenden aktiven Klangregelstufe lassen sich die in Bild 11 dargestellten maximalen Höhen/ Tiefen-Anhebungen bzw. Absenkungen erreichen.

Was ein Makrofon ist?

Einmalig und originell ist die hier eingebaute sogenannte „Life-Sound-Recording"-( LSR-) Schaltung. Mit dieser Schaltungsanordnung, deren Funktion in Bild 12 schematisch angedeutet ist, werden nach Anwahl der LSR-Position des Function- Schalters die beiden Anlagenlautsprecher Lsp vom Ausgang A des Verstärkers V abgeschaltet und nun über einen zusätzlich in den Übertragungsweg eingefügten Entzerrer-Vorverstärker EV wieder an den Eingang £ des Verstärkers geschaltet.

Die Lautsprecher wirken dann wie überdimensionale dynamische Mikrofone, weil die Membranen durch im Aufstellungsraum auftretende Schalldrucke ausgelenkt und daher in den Schwingspulen proportionale Wechselspannungen erzeugt werden.

Dieses verstärkte Signal, das man eigentlich als „Makrofon"-Signal bezeichnen müßte, kann entweder auf Band aufgezeichnet oder lediglich über den Kopfhörer abgehört werden (Anmerkung : denn die Lautsprecher sind ja bereits in Verwendung).
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Stereo räumlich

Da die beiden „Makrofone" wegen ihrer ursprünglichen Aufgabe als Stereo-Wiedergabe-Lautsprecher mindestens 2m auseinanderstehen, entsteht im LSR-Betrieb eine Stereoaufnahme nach dem sogenannten A/B-Verfahren, das man bei den ersten Versuchen zur Erzielung stereofoner Klangübertragungen ausschließlich anwandte, denn es zeichnet sich durch die Vermittlung eines sehr guten Raumeindrucks und einer verblüffenden Ortungsmöglichkeitaus.

In der Studiotechnik wird es heute aber nicht mehr angewendet, weil keine Kompatibilität zur MonoÜbertragung erreicht werden kann, d. h., der Klangeindruck verliert bei einer Parallelschaltung der beiden A/B-Kanäle erheblich an Brillanz.

Wichtige Daten auf einen Blick
Verstärker SCC A-100 von Körting

Ausgangsleistung Sinusleistung    2 x 50W
Musikleistung    2 x 80W
Übertragungsbereich lineare Eingänge(-1,5dB) entzerrende Eingänge (± 1,5 dB)    18Hz-30kHz nach RIAA
Klirrfaktor bei Nennleistung bei 50 mW    0,3% 0,1 %
Leistungsbandbreite    10Hz. . .70kHz

KlangBild erprobt

Sicher nicht nur für einen spielerischen Gag mit dem Z.Sfl-Verfahren, sondern um eine ernsthafte Aufnahmemöglichkeit in Hi-Fi-Qualität anzubieten, wurde viel Aufwand in den Entzerrer-Vorverstärker gesteckt.

Durch dessen sehr niederohmigen Eingang werden die relativ weich aufgehängten Membranen der Tiefton-Lautsprecher kräftig bedämpft, so daß sich ihr Ein- und Ausschwingverhalten gegenüber dem Leerlauf entscheidend verbessert.

Die Übertragungs-Charakteristik des Entzerrer-Verstärkers ist nun so festgelegt, daß sich innerhalb des Tonfrequenzbereiches am Ausgang ein geradliniger Frequenzgang ergibt, wenn als „Makrofon" ein Hi-Fi-Lautsprecher verwendet wird.

Das Abhörergebnis ist tatsächlich verblüffend hinsichtlich der Empfindlichkeit und Transparenz. Natürlich überwiegt der Raumanteil, wenn man als „Schallquelle" weiter als etwa 1,5m von einem der Lautsprecher entfernt ist. Hier muß man mit den Abständen zu den Lautsprechern etwas experimentieren, und wenn sich bei der Aufnahme einer punktförmigen Schallquelle (z. B. Stimme) am Aufzeichnungsgerät die beiden Kanäle getrennt aussteuern lassen (was ja bei Hi-Fi-Geräten meist der Fall ist), läßt sich der dem Hauptsignal überlagerte Raumhall über den zweiten Kanal gut dosieren.

Zwei Programme gleichzeitig

Eine Vielzahl von Möglichkeiten ergibt sich mit der Programmwahl nach dem „Duo-Selector"-System. Betrachtet man den Nf-Stromlauf im Blockschaltbild von Bild 12, erkennt man, daß über die beiden völlig knackfrei arbeitenden Betriebsschalter Function und Monitor jeweils eine beliebige der angeschlossenen Programmquellen angewählt und auf den Tape- und /4t/x-Eingang, wahlweise aber auch noch über die Duo-Se/ector-Jaste T an den Wiedergabeverstärker geschaltet werden kann.

Auf diese Weise könnte man z. B. eine Schallplatte überspielen (Phono —? Tape/Aux) oder ein Tonband duplizieren (Tape —? Aux) und dabei gleichzeitig Radio hören. Ebenso ließe sich eine Rundfunksendung oder Schallplatte auf ein Bandgerät überspielen und währenddessen ein anderes Band abhören.
Jede eingeleitete Überspielung läßt sich, ausschließlich durch Betätigen der Taste Duo-Selector, akustisch über den Wiedergabeverstärker und die angeschlossenen Lautsprecher kontrollieren. Ja, es können sogar zwei Bandaufzeichnungen gleichzeitig stattfinden und die dazu angewählte Tonquelle (Tuner-Phono) über Lautsprecher abgehört werden.
Die Übersichtlichkeit in der Anwahl der richtigen Schalterstellungen bleibt durch ein gut bezeichnetes Anzeigefeld mit insgesamt zehn grünen und roten Leuchtdioden weitgehend erhalten (Bild 13).

Zusammenfassung

Die drei Bausteine der SCC-Serie von Körting sind ausschließlich hinsichtlich ihrer Abmessungen als klein zu bezeichnen. Abgesehen von der für den normalen Hausgebrauch durchaus sinnvollen Reduzierung der Sinus-Ausgangsleistung auf 2 x 50 W, nehmen sie es in ihren technischen Leistungsdaten dagegen auch mit den „Großen" auf, ja zeigen darüber hinaus sogar noch einige zusätzliche bemerkenswerte bedienungs- und übertragungstechnische Features, die man in diesen „Kleinen "gar nicht vermutet.

Hier hat man auf alles das verzichtet, was in der Werbung derzeit oft als Besonderheit angepriesen wird, im Grunde jedoch weder die Übertragung verbessert noch den Normalverbraucher zum Kauf anreizt, der sich meist auch über das „Wozu und Warum" nicht im klaren ist.

Die für die Wiedergabe- und Aufzeichnungs-Qualität der Übertragung maßgebenden technischen Daten der drei Geräte liegen mit großem Abstand über den Empfehlungen der Hi-Fi-Norm DIN 45 500.

Die Empfangsergebnisse des Tuners T-100 können sowohl bei FM- alsauch bei AM-Empfang als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Auch in kritischen Empfangsgebieten ist der störungsfreie Empfang einer großen Zahl von Sendern möglich.

Der Kassettenrecorder C-100 besitzt ein elektronisch gesteuertes Zwei-Motoren-Laufwerk „Made in Germany" mit deutlich verbesserten Gleichlaufeigenschaften. Die Bandlauf- und Betriebsartenanwahl wird über Soft-touch-Tasten ausgelöst, wobei sämtliche angewählten Vorgänge und die Abschaltung der Dolby-Rauschunterdrückung oder des Limiters durch LED signalisiert werden.

Der Verstärker A-100 ist ein 2 x 50 W(Sinus)-Vollverstärker mit ausgezeichneten Übertragungseigenschaften. Durch Aufteilung des üblichen Betriebsartenwahl-schalters in zwei getrennte Drehschalter Function und Monitor sowie der Duo-Selector-Taste können zwei unabhängige Übertragungswege zwischen den angeschlossenen Signal-Quellen innerhalb der Anlage durchaus sinnvoll genutzt werden.

Als zusätzliche Übertragungsmöglichkeit ist organisch in den Aufbau des A-100 die „LSR"-Schaltung integriert, mit der Schallaufnahmen in Hi-Fi-Qualität über die angeschlossenen Lautsprecher durchgeführt werden können.

Durch eine zweckmäßige Netzverkabelung der drei Komponenten untereinander lassen sich diese gut in einem ebenfalls vom Hersteller angebotenen, abmessungsmäßig akzeptablen Hi-Fi-Turm unterbringen (Bild 14).

Die praktische Erprobung der kombinierten Anlage bestätigt die Richtigkeit des gewählten Konzeptes für diese drei Hi-Fi-Bausteine, die allen denen empfohlen werden können, die sich eine moderne Hi-Fi-Anlage mit günstigem Preis/Leistungs-Verhältnis und geringem Platzanspruch zusammenstellen möchten und dabei auch nicht ständig mit der Bedienungsanleitung in der Hand vor der Anlage sitzen wollen.

Hans Joachim Haase

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