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April 2010 - Meine JBL Ti250 (oder 250TI) von 1986

Ein allererstes Ti Familienfoto aus dem 1986er Prospekt noch ohne die Ti 1000 (vorne im Bild - von links - die 120Ti - 18Ti - 240Ti)
So schön aufgeräumt sah es noch bis 2008 bei mir in meinem Hifi-Studio aus

von Gert Redlich in 2010 - Es sind gewaltige Pyramiden- Lautsprecher und manche Partnerin oder Ehefrau versteht die Welt nicht mehr, wofür wir (ehemals) Jungs oder (dann eine Zeit lang) Männer oder (inzwischen) Grufties uns begeistern konnten und können.

Diese beiden Lautsprecher klingen (bei mir) überragend, leise und laut und sehr laut, mit Soloinstrumenten und im großen Konzert. Und wenn dann noch der Endverstärker "paßt", und das ist offensichtlich ganz extrem wichtig, dann klingt es auch in recht großen Räumen und zwar mit so gut wie jeder Musik - und bis herauf zu einer sehr lauten Konzertlautstärke. Übrigens in kleinen Räumen unter 50m² klingt die Ti250 wie eine Grundig Wumm- Bumm Musiktruhe, einfach nur schlimm.
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Meine Endstufen-Erfahrungen

Und das war auch solch eine erstaunliche Erfahrung, daß verschiedene 150, 190, 250, 350 Watt Endstufen und sogar 400 Watt Endstufen (immer Stereo-Endstufen mit RMS- Sinus-Dauerton-Leistung) in ganzen Dimensionen unterschiedlich sein können - und einfach nicht klingen wollten. Angeblich - laut der allwissenden Hifi-Gurus und sogar manch wirklicher Klang-Experten - "klingen" ja alle Verstärker ab einer gewissen Preisklasse "gleich". Doch das stimmt leider nicht - oder eben nur bei mir nicht.

Ich hatte die Boothroyd & Stuart "Orpheus" 2 x 150 Watt Endstufe
, ein damals 4500.- Markt teures Edel-Objekt, die konnte es einfach nicht. Auch die legendäre Endstufe CROWN (= Amcron) DC300A mit 190 Watt an 8 Ohm bringt es irgendwie nicht. Beide Endstufen "klingen" nicht so toll !!!, obwohl es schon recht laut geht. Auch die gewaltige Bose 1801 Monumentalendstufe mit wirklich Leistung satt klingt mit der Ti250 nicht erwartungsgemäß, also wie im BOSE Prospekt angepriesen.

Alleine die Accuphase P800 Endstufe klingt (jedenfalls für meine Ohren und für noch mehr Geld - für die noch größeren Accuphase Endstufen Boliden P1000 hatte ich wirklich keine Finanzmittel mehr) und ich hatte zwischendurch auch noch zwei Pioneer 1000 Watt (8-Ohm) Monoblöcke mal ganz kurz dran. Das war leider auch (wider Erwarten) klanglich bescheiden oder besser gesagt, es war noch nicht mal zufriedenstellend, dafür aber ganz extrem laut. Die Accuphase P800 Stereo-Endstufe war für mich der Hoffnungslauf und am Ende ein Glückstreffer zugleich.
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Ich habe also heute noch die Urversion der Ti250 / 250Ti . . .

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Die JBL Ti250 tauchten zum ersten Male im Oktober 1985 in US-Magazinen auf. Der Werbetexter aus USA schrieb 1986 Folgendes zu den neuen Ti250 - siehe rechtes Bild. Diese erste Ti Ur-Version war nicht billig, denn sie war ja brand neu. Dafür war sie aber auch besonders schwer, schlappe 68 Kilo pro Box netto ohne die Verpackung oder doch mit der Verpackung ??. (Ich hatte sie nie gewogen, nur geschlept. Es gibt da unterschiedliche Angaben.) Etwas billiger als die 13.000 Mark war sie (für mich) dann aber doch. In einem US-Military Magazin (off-duty) vom Oktober 1985 wurden 2.210 US-Dollar - pro Paar - genannt.
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Und die technischen Daten lesen sich so:

Was hier nicht steht, ist, daß man diese großen Boxen mit zu schwachen Verstäkern durchaus killen kann. Gleiches galt übrigens auch für die angeblich unverwüstlichen Bose 901 Boxen.

Mit zu kleinen Verstärkern liegt man zu oft im Klipping Bereich der Endstufen (der tieffrequente Sinus im Bass wird damit zum gefährlichen Rechteck-Signal) und so bekommt man jedes noch so dicke Bass-Chassis kaputt. Haben Sie das mit den 68 Kilo (pro Stück) gelesen. Nach meinem Gefühl waren es über 100 Kilo, als wir die beiden Boxen die Treppen herauf getragen hatten.

Wichtig sind die 8 Ohm Nennimpedanz und die Nennbelastbarkeit von 400 Watt. Das gilt natürlich nur für die Musikbelastbarkeit und nicht für Sinustöne.
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"Spikes" - Damit der Fußboden nicht "resoniert" . . .

sie stehen auf massiven Spikes

.... stehen sie bei mir auf speziellen "Spikes", und es funktioniert. Der massive und belastbare Fußboden, eine im Audiobereich dennoch leicht schwingende Holz-Decke besteht aus massiven 20x20cm Eichenbalken und doppelt versetzt verleimten (2 x 24mm) Spanplatten. Es war ehemals die Tenne einer großen alten Scheune (ca. 120 qm), ist nur "eigentlich" schwingungsfrei. Beim Tiefbass geht kein Plattenspieler mehr. Bei den gregorianischen Gesängen mit der gewaltigen Kirchenorgel bebt das gesamte Gebäude. Ebenfalls bei Michael Jacksons Earth-Song und bei Katie Meluas Songs.
Ohne Spikes ist diese Box viel zu basslastig und klingt dann nicht mehr.
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Das mit dem "Erdbeben Live" habe ich auch bereits erlebt :

Es war recht unfreiwillig, als ich im Okt. 2014 in Darmstadt- Mühltal bei Professor Hausdörfer Informationen über die Entwicklung der Aufnahmechips bei Fernsehkameras vorgetragen bekam und wir gerade fertig waren. Plötzlich schwankte, zitterte und bewegte sich das ganze Haus, als wenn ein Güterzug nebenan in oder durch die Küche gebraust kam.
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hier stehen 6 x 1200 Watt Sinus

Das war ein erscheckend beeindruckender Bass. Auch als bei meinem Besuch im Vorführraum des "Arkarden am Ring Kinos" in Wiesbaden gerade der 2014 aktuelle James Bond lief und die U-Bahn in das dunkle Loch stürzte. Da dachte ich auch, der Vorführraum krache jetzt gleich aus seiner Verankerung runter in den Saal. Es bebte alles, auch der 6,5 KW Kino-Beamer. Doch dort im Kinotonbereich werkeln 6 oder 7 Stereo-Digital-Endstufen mit je 2 x 1200 Watt Sinus.
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Ein reines JBL Promotion-Foto

Die anderen Ti Boxen gab es hier nicht.

Die anderen JBL Boxen auf dem Familienfoto dieser Serie (Bild rechts) habe ich nie gesehen, auch 1987 und 1988 und 1989 in den USA nicht. Später bei den JBL Ti1000 und auch bei den anderen Zweiwege- Boxen fiel auf, daß in der Mitte ein ganz leichtes akustisches Loch ist. Der Tieftöner alleine reichte nicht. Der Mitteltöner und der Mitteltieftöner in der Ti 250 wirken Wunder.

Der Wiedereinstieg von JBL 1987 in die Hifi Welt war gelungen.

JBL Boxen aus Dänemark

Also wurde von den amerikanischen JBL Verkaufs-Strategen zuerst der legendäre JBL-Mythos aufpoliert und dann frei nach amerikanischem Marketing-Konzept alles an Boxengrößen "nachgeschoben", das irgendwie in einer Schreinerei zu fertigen war.
Die späteren JBLs für den europäischen Markt wurden in Dänemark gebaut, jedenfalls die Gehäuse und die waren allesamt vom Feinsten. Die Chassis haben alle ein "Made in USA" drauf. Meine L90, die L80 und die Ti1000 auch (siehe Bild rechts). Meine große Ti250 Urversion kam dagegen noch komplett aus Amerika.
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Erkenntnisse : Ti 250 = beinahe extrem aufstellungskritisch !
Für die meisten Hifi-Freaks war es einfach nur unverständlich,

daß sowohl die Ti250 als auch die L90 beinahe extrem aufstellungskritisch sind.

Hier gibt es einen Blick auf die JBL L90, die auch nicht einfach zu betreiben ist.

Für die Ti250 habe ich etwa 2 ganze Tage und Nächte gerückt und geschoben und bekam von meiner Frau das Attribut, ich sei ja nun völlig irre geworden. Doch der Erfolg gab mir Recht. Zwei Herren vom Rundfunk (ich soll ihn nicht nennen) waren sehr sehr angetan, was in dieser meiner Halle an Sound abgeht.

Lassen Sie sich also von den teilweise oberflächlichen Ausführungen oder dem teilweise dümmlichen Gefasel in den vielen Foren nicht vorab beinflussen.

Sie "müssen" es selbst probieren, ob diese Boxen an Ihrem Verstärker und !!! in ihrem Raum jemals klingen werden.

Die großen 250Ti Boxen werden in Räumen unter 60qm meiner Erfahrung nach nie klingen. Und unter 300 Watt Sinus an 8 Ohm sollten Sie auch nicht beginnen. - Es sei denn, Sie haben sehr viel Geld und einen großen Keller (die Garage geht auch) für all die dann "vakanten" dicken Endstufen, die Sie danach nie mehr brauchen.
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