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Wieder eine Art Hifi Brevier 1976/77 vom Oktober 76

BRAUN 1976/1977 Broschüre (DIN A5)

Abweichend von den vorigen Prospekten haben die Designer wieder zu schwarz weiß zurückgefunden, eine ehemals eindeutige Identität für Braun Prospekte, jedenfalls damals.

Wie früher wurde auf den ersten der insgesamt 48 Seiten eine bunte sehr ausführliche "Introduktion" auf zarten Grau eingebaut. Die Erklärung der einzelnen Hifi-Komponenten entspricht weitgehend dem Wissensstand von 1976 mit Ausnahme des neuen Kassettengerätes.

"Der" regie 550 Receiver avancierte zum Spitzenprodukt. Die anderen kleineren regie Receiver konnten vom Design nicht mithalten und sahen nur komisch aus.

Die aktiven LV Lautsprecher haben sich auch nicht in rentablen Stückzahlen durchgesetzt und verschwanden wieder aus dem Angebot. Auch das TG 1000 /1020 wurde zum Herbst 1976 aus dem Angebot gestrichen, zumal es sowieso bei Uher in München gebaut wurde und zunehmend seltener nachgefragt wurde.

Der Magnetband-Ersatz war ein ganz bescheidenes Kassettengerät, das nicht mal einen Achtungserfolg vorweisen konnte. Es war einfach nur billig und degradierte das Gesamtangebot von BRAUN. Bei den Plattenspielern war das jahrelange Erfolgsmodell der PS 500 ausführlich beschrieben.

Inhalt

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  • 3 Qualität für Ohr und Auge
  • 4 Receiver
  • 6 regie 550
  • 8 regie 450S
  • 10 regie 350
  • 12 Kompaktgeräte
  • 14 audio 400S
  • 16 audio 308S
  • 18 Plattenspieler
  • 20 PS550
  • 22 PS500
  • 24 PS450
  • 26 Cassettengeräte
  • 28 TGC450
  • 30 Lautsprechereinheiten
  • 32 KH500 (Kopfhörer)
  • 33 L830
  • 34 L730
  • 35 L630
  • 36 L530F
  • 37 L530
  • 38 L322
  • 39 L321
  • 40 L200
  • 41 Output compact
  • 42 Fußgestell-System 44 Systemwagen
  • 46 Technische Daten
  • 48 Begriffsregister

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Qualität für Ohr und Auge

Musikalische Klänge sind differenzierte Gebilde. Jedes Instrument hat seine besondere Farbe, jedes sein charakteristisches Einsetzen und Ausklingen, jedes seinen typischen Tonumfang.

Den Klang der Instrumente originalgetreu aufzuzeichnen, zu bewahren und wiederzugeben, ist ein diffiziles Unterfangen. Es wurde vor rund einem Vierteljahrhundert in Angriff genommen und mit dem Etikett High Fidelity ( = Hohe Treue) versehen.

Im Bereich der konsumorientierten Techniken dürfte es kaum einen zweiten Fall wie den dieser High Fidelity geben: Daß sich ein ausschließlich auf höhere Qualität (nicht auf Innovationen) gerichtetes Streben einen eigenen Namen gegeben, eine eigene «Ideologie» gebildet, einen eigenen Markt geschaffen hat.

Kaum einen zweiten Fall, wie den dieser High Fidelity Technik, die, um ihre Ziele zu erreichen, nicht so sehr neue Methoden der Speicherung und Übertragung entwickelt, als vielmehr die vorhandenen zu einer fabelhaften Leistungsfähigkeit vervollkommnet hat.

Läßt sich, zum Beispiel, Primitiveres denken als die Art und Weise, Schallwellen dadurch zu konservieren, daß man sie als Rillen in Wachs ritzt? Wie ist es vorstellbar, daß sich aus solch grobem Ansatz eines der sensibelsten Instrumente der Registrierung entwickelte, die es überhaupt gibt?

Besessenes Streben nach Verbesserung

Besessenes Streben nach Verbesserung, nach Verfeinerung: Es ist sicherlich nicht zufällig, daß es von den menschlichen Sinnen gerade das Ohr war, das den Ansporn dazu lieferte und die Maßstäbe setzte. Denn von allen unseren Sinnen ist das Ohr der empfindlichste. Seine Sensitivität geht bis an die Grenze des Erträglichen. Nur noch ein weniges mehr, und es könnte wahrhaftig das sprichwörtliche Gras wachsen hören.

Es hat aber nicht nur eine hohe absolute Empfindlichkeit, sondern vor allem auch ein außerordentlich entwickeltes Differenzierungsvermögen. Es bemerkt feinste Tonhöhen- und Intensitätsunterschiede, winzigste Temposchwankungen, leiseste Schwebungen, Zeitverschiebungen von Mikrosekunden, angedeutete Klangschattierungen, Spuren von Lautfärbungen.

Das Ohr setzt die Maßstäbe.

Aber in dem Antrieb, High Fidelity in der Musikwiedergabe zu verwirklichen, steckt auch so etwas wie eine moralische Komponente - was ja auch in den Worten von der «Hohen Treue» recht zutreffend anklingt.

Es ist ein Bedürfnis nach Ehrlichkeit, nach Echtheit, das dieser Technik die Impulse gibt - und das sich bei fast allen, die an ihr mitwirken, als eine besondere Art von Eifer zu erkennen gibt.

Hier aber trifft sich der Techniker mit dem Designer. Und es ist nicht schwer zu verstehen, daß es für den Hersteller Braun eine fast zwangsläufige Entwicklung war, sich früh und mit Entschiedenheit weg vom konventionellen Radiogerätebau ganz der HiFi Technik zuzuwenden. Denn in jener Art von Produktgestaltung, wie Braun sie betreibt, äußert sich der gleiche Wunsch nach Ehrlichkeit wie dort. Das gleiche Streben nach einer Qualität, die in Genauigkeit besteht, nicht in Üppigkeit. In der äußeren Gestalt jedes Braun Gerätes drückt sich klar und ohne Verstellung das Innere ihrer technischen Funktion aus.
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So hat Braun es einmal formuliert:

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  • «Wir machen technische Geräte für Haushalt und Liebhaberei, die in erster Linie eine Funktion zu erfüllen haben und ihren eigentlichen Sinn erst erhalten, wenn sie in unmittelbarer funktioneller Beziehung zum Menschen und seiner Umwelt stehen. Wir stellen uns diesen Menschen sympathisch vor - ein wenig so, wie wir selbst gern sein möchten: einer modernen zukünftigen Welt gegenüber offen, intelligent und natürlich, mit einem Gefühl für Echtheit und Qualität.»

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Erscheinungsbild und die im Klangbild der ersten Jahre

Bei derlei Präzision: die im Erscheinungsbild und die im Klangbild, stieß in den ersten Jahren ihrer Geschichte vielfach auf Unverständnis. Von dem künstlich gedunkelten Klang damaliger Radiogeräte mochte sich mancher so ungern entwöhnen wie von den aufgedonnerten Fassaden ihrer Gehäuse. Das hat sich überraschend schnell geändert.

Qualität für Ohr und Auge, wie Braun HiFi-Geräte sie verkörpert, wird heute überall als mustergültig geschätzt. Braun HiFi-Geräte wurden tonangebend im direkten wie im übertragenen Wortsinn.

Dieser Katalog führt in das dritte Jahrzehnt der Braun HiFi-Geschichte. Mit einem Produktprogramm, das so konsequent und stimmig ist wie je. Und so fortschrittlich wie nie.

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Ein Vorabkommentar zu diesem Prospekt von 1976/77

Das BRAUN Tonbandgerät wird nicht mehr beworben. Der Ersatz mit dem Kassettengerät mit dem Funai Laufwerk ist eine richtige Katastrophe geworden. Separate Tuner und Vollverstärker sowie die Aktivboxen und der ganze Quadro Kram sind auch weggefallen. Das gesamte BRAUN Programm ist merklich ausgedünnt.

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BRAUN Receiver

Receiver ist ein englisches Wort und heißt, korrekt übersetzt, nichts anderes als Empfänger. Der Receiver enthält allerdings beides, einen Rundfunkempfangsteil, also einen Empfänger, und einen Verstärker. Wollte man ganz korrekt sein, so müßte man ein solches Gerät Empfänger-Verstärker nennen. (Anmerkung : So machte es Grundig über Jahrzehnte.)

Daß ein Receiver weniger Platz in Anspruch nimmt als getrennte Bausteine und dabei ein sehr geschlossenes Erscheinungsbild bietet, erklärt den generellen Trend zum Receiver.

Für die Gesamtqualität der HiFi-Anlage sind beide Bestandteile eines Receivers dann gleich wichtig, wenn auf UKW stereofoner Rundfunk empfangen und wiedergegeben werden soll. Werden Schallplatten oder Tonbänder - ob Cassetten oder Spulen - abgespielt, so ist nur der Verstärkerteil des Receivers in Betrieb.

Die Funktionen

Welche Funktionen muß der Verstärkerteil im Receiver erfüllen und welches sind die maßgebenden Qualitätskriterien? Funktionell betrachtet, ist der Verstärker sowohl die zentrale Schaltstelle der HiFi-Anlage, bei der alle «Kabel» zusammenlaufen, als auch die Kraftzentrale, von der die erforderliche elektrische Leistung für die Rückverwandlung elektrischer Signale in hörbaren Schall aufgebracht werden muß.

Über die Frage, welche elektrischen Leistungen hierfür nun wirklich nötig sind, gehen die Meinungen erheblich auseinander. Es hängt dies selbstverständlich von Größe und Ausstattung des zu beschallenden Hörraumes ab und vom Wirkungsgrad der Lautsprecherboxen, die zu betreiben sind.

Über die Ausgangsleistungen

Geht man von durchschnittlichen Verhältnissen aus, so sind Verstärker- Ausgangsleistungen zwischen 2 x 20 und 2 x 70Watt sicher als vernünftig zu bezeichnen. Dabei sollte man sich nicht an ein paar Watt mehr oder weniger klammern.

Denn eine Verdoppelung der elektrischen Leistung, z. B. von 2 x 20 auf 2 x 40 W entspricht einer Erhöhung der maximal erzielbaren Lautstärke um ganze 3dB. Aber erst eine Erhöhung des Schallpegels um 10dB entspricht einer Verdoppelung des Lautheitseindrucks. Ob ein Verstärker nun eine Ausgangsleistung von 2 x 50W oder von 2 x 55W aufweist, kann als Qualitätskriterium nicht gewertet werden.

Viel entscheidender ist, daß der Eingang für magnetische Tonabnehmer so empfindlich ausgelegt ist (etwa 2mV), daß die gebotene Leistungsreserve beim Abspielen von Schallplatten auch wirklich ausgenutzt werden kann. Ist der Phonoeingang zu unempfindlich, wird der Verstärker nicht voll ausgesteuert und kann daher auch nicht seine volle Leistung abgeben.
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Übertragungsbereich und Qualität

Durch die Verstärkung des elektrischen Signals darf dieses nicht verfälscht werden und es darf ihm nichts hinzugefügt werden, was nicht zuvor in ihm enthalten war. Dies bedeutet, daß der Verstärker im gesamten Übertragungsbereich, also mindestens von 20 bis 20.000 Hz das elektrische Signal unabhängig von dessen Frequenz gleich stark verstärken muß. Tut er dies, so sagt man, der Verstärker habe einen linearen Frequenzgang.

Musikalische Klänge bestehen immer aus einer bestimmten Summe von Obertönen. Sie bestimmen die Klangfarben der Instrumente. Wird die Zusammensetzung dieser Obertöne durch die Verstärkung verändert oder werden gar neue, in der Originalinformation nicht enthaltene hinzugefügt, so bedeutet dies eine unerwünschte Veränderung der Klangfarben der Instrumente.

Von High Fidelity könnte dann nicht mehr gesprochen werden. Ein Maß für die Qualität eines Verstärkers hinsichtlich solcher harmonischer Verzerrungen ist der Klirrfaktor. Ist der Klirrfaktor im gesamten Übertragungsbereich und bis nahe an die Grenze der Nenn-Ausgangsleistung kleiner als 0,5%, so kann man dieses Qualitätskriterium vergessen (besser gesagt : ignorieren).

Brummen und Rauschen

Die Energie für die elektrische Verstärkung wird dem Netz entnommen, dessen Spannung mit einer Wechselfrequenz von 50 Hz behaftet ist. Wird im Netzteil des Verstärkers diese Frequenz nicht sorgfältig genug ausgesiebt (besser gesagt : geeinigt), so überlagert sich dem zu verstärkenden Signal ein Brumm von 50 Hz oder auch doppelter Netzfrequenz.

Wegen der thermischen Bewegung der Elektronen in den Bauelementen ist bei jeder elektrischen Verstärkung das Entstehen von Rauschen unvermeidbar. - Beides, Brummen und Rauschen, gleichermaßen unerwünscht, wird als Fremdspannung bezeichnet. Ein wichtiges Qualitätskriterium des Verstärkers ist daher sein Fremdspannungsabstand (zum Nutzsignal), ausgedrückt in Dezibel (dB).

Die Eingänge und die Übersprechdämpfung

Sehr empfindliche Eingänge, wie z. B. die Phonoeingänge, sind brummgefährdeter als weniger empfindliche, die man auch hochpegelig nennt. Bezieht man den Anteil an Fremdspannung im verstärkten Signal auf eine Ausgangsspannung, die einer Leistung am Ausgang des Verstärkers von 2x50 mW (Milli-Watt!) entspricht, so muß der Fremdspannungsabstand mindestens 50 dB betragen, und dies auch bei niederpegeligen (z. B. Phono-) Eingängen. Die auf Nennleistung bezogenen Fremdspannungsabstände erreichen viel größere dB-Werte.

Wichtig, aber im allgemeinen problemlos, ist die Einhaltung der erforderlichen Übersprechdämpfung. Je größer die Übersprechdämpfung in dB ist, desto weniger ist ein Signal, das für den linken Kanal - und nur für diesen - bestimmt ist, im rechten Kanal zu hören - und umgekehrt. 40dB bei 1 kHz sind einzuhalten, eine Forderung, die beim Verstärker keine Schwierigkeiten macht. Ganz anders sieht es damit beim Ein- und Ausgang für den Anschluß und das Hinterbandabhören von Tonbandgeräten mit getrennten Aufsprech- und Wiedergabeköpfen aus.

Abgesehen davon, daß bei weitem nicht alle Verstärker den "vorgeschriebenen ??" DIN-Stromausgang mit 1mV/kOhm besitzen, steht es oft mit dem Übersprechen von Vorband auf Hinterband oder von Hinterband auf Aufnahme nicht zum besten, was dann ärgerlich ist, wenn man hochwertige Tonbandaufnahmen unter Einsatz des Receivers machen will.

Die Übertragungseigenschaften allein machen den Wert eines Gerätes nicht aus. Hinzu kommt alles, was man unter dem Stichwort Bedienungskomfort zusammenfaßt und was erforderlich ist, weil der Verstärker nicht nur die Kraftzentrale der HiFi-Anlage ist, sondern auch ihre zentrale Schalt-und Steuerstelle.

Die wohldosierte Lautstärke

Der Lautstärkesteller gestattet die wohldosierte Einstellung der als richtig oder angenehm empfundenen Lautstärke. Damit dies wirklich möglich ist, soll er eine logarithmische Kennlinie haben, sonst kann man im leisen oder im lauten Bereich nicht mehr fein genug regeln. Daneben bedarf es noch der gehörrichtigen Lautstärkeregelung.

Das menschliche Ohr hat nämlich nur bei hohen Lautstärken einen «linearen Frequenzgang». Bei leisen Lautstärken hört es die Bässe, je tiefer sie sind, und die Höhen, je höher sie sind, zunehmend weniger laut als die Mitten des Übertragungsbereichs. Dies bedeutet aber eine Verfälschung der Klangproportionen. Um ihr entgegenzuwirken, hebt die gehörrichtige Lautstärkeregelung mit abnehmendem Lautstärkepegel die Bässe und Höhen fließend und zunehmend an.

Um das Klangbild an die Erfordernisse der Akustik des Hörraums anzupassen oder um bestimmte Eigenschaften der verwendeten Lautsprecherboxen zu korrigieren, ist jeder Verstärker mit Klangreglern ausgestattet. Diese erlauben es, die Bässe und Höhen innerhalb bestimmter Grenzen anzuheben oder abzusenken. Mit Hilfe des Balance-Reglers ist es möglich, die Lautstärke in einem Kanal anzuheben und im anderen abzusenken, so daß ein Mitten-Signal auch dann exakt aus der Mitte zwischen beiden Lautsprecherboxen herzukommen scheint, wenn der Abhörraum unsymmetrisch ist.
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Weitere Fragen und Antworten

Nicht unwichtig ist die Frage der Betriebssicherheit eines Verstärkers. Sie muß auch dann gewährleistet sein, wenn das Gerät durch Anschluß von Lautsprechern zu geringer Impedanz überlastet wird oder wenn die Lautsprecherausgänge versehentlich kurzgeschlossen werden. Dies gewährleisten zuverlässig elektronische Überlastschaltungen und Thermoschalter.

Bei einem Receiver sollte der UKW-Empfangsteil qualitativ auf dem gleichen Niveau angesiedelt sein wie der Verstärker. Die wichtigsten Qualitätskriterien des UKW-Empfangsteils werden im Abschnitt über Kompaktgeräte beschrieben. Eines sei aber auch hier deutlich gesagt: Was den Antennenaufwand betrifft, sind bei einem Receiver dieselben Anforderungen zu stellen wie bei jedem «Tuner».

Um einen UKW-Sender stereofon ebenso rauschfrei zu empfangen wie in mono, ist die 10fache Antennenspannung erforderlich. Außer bei stark einfallenden Nah- oder Orts-Sendern, läßt sich diese Forderung ohne eine gute Antenne auf oder zumindest unter dem Dach (die natürlich auch eine Gemeinschaftsantenne sein kann) kaum erfüllen.

Das regie 550 (das Steuergerät)

Das regie 550 (das Steuergerät) repräsentiert Spitzenqualität in High Fidelity nach internationalen Maßstäben. Viele seiner Daten liegen an der Grenze dessen, was sich heute überhaupt technisch realisieren läßt - mit welchem Aufwand auch immer. Noch weit jenseits des Bereiches, in dem sich Musik normalerweise abspielt, hat das Gerät Reserven, um auch Extremes mühelos zu reproduzieren: sehr Lautes und sehr Leises; sehr Tiefes und sehr Hohes; sehr Präsentes und sehr Entferntes.

Das regie 550 ist weitgehend mit allem ausgerüstet, was technisch orientierten und aktiven Benutzern Spaß macht. Aber es bietet zugleich, wie kaum ein zweites Gerät dieser Klasse, Bedienungshilfen, die es auch dem technisch nicht versierten Benutzer leicht machen, alle Übertragungsqualitäten voll auszuschöpfen.

Augenfälligstes Merkmal dieses Bedienungskomforts: 7 Stationsspeichertasten. Dazu kommen weitere Schaltmöglichkeiten für ungestörten UKW-Empfang und bequemes Sendersuchen wie Muting, Nur-stereo, stereo-fern usw.

Pegel- und Klangsteller des regie 550 lassen sich für beide Kanäle getrennt oder gemeinsam verstellen. Mit den Pegelstellern wird sowohl die Balance korrigiert als auch der Funktionsbereich des gehörrichtigen Lautstärkestellers den Charakteristika des Raumes und der Lautsprecher angepaßt.

Neben den üblichen Anschlüssen für Phono, Band (Monitor) usw. hat das regie 550 eine "Prozessor-Buchse", an die ein Hallgerät oder ein Equalizer oder ein Rauschunterdrückungsgerät angeschlossen werden können.

Was dazu paßt

Eine qualitativ sinnvolle Ergänzung dieses Spitzenreceivers bildet der Braun Plattenspieler PS 550. Für Cassettenwiedergabe (und -aufnahme) steht das Braun TGC 450 zur Verfügung. Aus dem Braun Lautsprecherprogramm empfehlen sich an erster Stelle die hoch belastbaren und klangstarken L730 und L830.

Technische Daten
Rundfunkteil:
UKW-Empfindlichkeit 0,8 uV für 30 dB Rauschabstand.
Verstärkerteil:
Ausgangsleistung pro Kanal 70W sinus, 100 W Musik. Klirrfaktor 0,1%, Intermodulation 0,2%. Leistungsbandbreite 10 Hz... 35 kHz.
Übertragungsbereich ±1dB. 15 Hz... 25 kHz.
Ausgänge
Lautsprecher 4 .. 16 Ohm, Kopfhörer 200... 2000 Ohm, TB-Aufnahme 1 mV/kOhm.
Abmessungen und Ausführung
50x11 x32cm(bxhxt). Gewicht 14 kg. Gehäuse Stahlblech, Strukturlack anthrazit.

Das regie 450S (das Steuergerät)

Das regie 450S (das Steuergerät) ist durch Ausgewogenheit auf hohem Niveau charakterisiert. Ausgewogen sind die Eigenschaften des Verstärkers und die des Empfangsteils; ausgewogen aber auch die Gesamtqualitäten dieser beiden Bestandteile des Gerätes untereinander. Das regie 450 S hat keine «Schwachstellen».

Gegenüber dem Vorgängermodell hat das regie 450S eine höhere Ausgangsleistung bekommen. Sie ist auch für große Räume ausreichend. Wie an alle Braun Steuergeräte können an das regie 450S zwei Lautsprecherpaare angeschlossen werden. Das regie 450S hat zusätzlich Anschlüsse für ein weiteres Lautsprecherpaar, das, zusammen mit einem der beiden anderen in Quadrofonie-Position aufgestellt, vom Receiver mit einem Quasi-Quadro-Signal beaufschlagt werden kann. (Anmerkung : solch ein Unsinn)

Ausgewogenheit der Eigenschaften des Empfangsteils: das bedeutet hohe Empfindlichkeit (für schwach einfallende Stationen) bei zugleich sehr guter Großsignalverträglichkeit (für nahegelegene Sender) und hervorragender Trennschärfe. UKW-Stationstasten, die durch mitgelieferte Markierungsplättchen gekennzeichnet werden können, und eine rauschunterdrükkende Schaltung für «stereo-fern» tragen des weiteren dazu bei, das Gerät hervorragend rundfunktüchtig zu machen.

Was dazu paßt

Alle Geräte aus dem Braun Plattenspieler-Programm sind angemessene Partner für den Receiver (also nicht mehr "das Steuergerät"). Passendes Cassettengerät ist TGC 450. Als Lautsprechereinheiten kommen in erster Linie die Zweiweg-Box L322 und die Dreiweg-Boxen L530 (F) und L630 in Frage.

Set regie 450 - Weiterhin lieferbar ist als komplettes Set der Receiver regie 450 (2x30W sinus) inclusive Boxen L320.

Technische Daten
Rundfunkteil: UKW-Empfindlichkeit 1,1uV
Verstärkerteil:
Ausgangsleistung pro Kanal 45W sinus, 66W Musik nach DIN 45500. Klirrfaktor 0,2% bei 40W. Intermodulation 0,2% bei 40 W. Leistungsbandbreite 25Hz...40kHz.
Übertragungsbereich 25 Hz... 25 kHz.
Ausgänge : Lautsprecher 4 ... 16 Ohm, Kopfhörer 200 ... 2000 Ohm,
Abmessungen und Ausführung
50x11x32cm(bxhxt). Gewicht 11 kg. Gehäuse Stahlblech, Strukturlack anthrazit

Receiver regie 350

Ohne Vorläufermodell neu im Braun Programm ist dieser Receiver regie 350. Nach seinen Leistungs- und Qualitätsdaten ist er als ein grundsolider Einstieg in die High Fidelity zu klassifizieren. Die Ausgangsleistung ist angemessen für Räume mittlerer und kleiner Größe. Die begleitenden Daten für Fremdspannungsabstand und Klirrfaktor des Verstärkers dokumentieren die beachtliche Qualität der Übertragung.

Das regie 350 empfängt auf allen vier Wellenbereichen; auf UKW mit großer Reichweite, ausgezeichneter Trennschärfe und hoher Rauschfreiheit. Ein großes Leuchtfeld signalisiert Stereo-Empfang.

Das äußere Bild des Gerätes unterscheidet sich charakteristisch von dem der beiden anderen Braun Receiver durch die Hilfsskalen der 5 UKW-Stationstasten und durch die Schiebesteller für Lautstärke, Balance und Klang. Der Lautstärkesteller arbeitet wahlweise linear oder gehörrichtig.

An das regie 350 lassen sich 2 Lautsprecherpaare und ein Kopfhörer anschließen. Die Eingänge des Receivers sind für Plattenspieler mit magnetischem Tonabnehmersystem und für Band-(Cassetten-)Geräte ausgelegt. Eventuell vorhandene Plattenspieler mit Keramiksystem können ohne weiteres über den Band-Eingang betrieben werden.

Was dazu paßt

Geeigneter Plattenspieler aus dem Braun Programm ist der PS 450, passender Cassettenrecor-der der TGC 450. Als Lautsprechereinheiten kommen in erster Linie die kleineren Zweiweg-Boxen wie L200 oder Dreiweg-Boxen wie L530 und L530F in Frage.

Das regie 350 ist lieferbar ab Ende 1976.
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BRAUN Kompaktgeräte

Kompakt ist, was in gedrungener, platzsparender Bauweise vorliegt. Von den allermeisten HiFi-Geräten, bei denen Verstärker, Rundfunk-Empfangsteil und Plattenspieler in einem Gehäuse zusammengefaßt sind, kann man zurecht sagen, daß sie kompakt seien, denn sie nehmen weniger Platz in Anspruch, als getrennte Bausteine nebeneinander gestellt. Sie bieten auf einem Minimum an Fläche eine Menge High Fidelity und dazu noch in einer Form, die dem Auge als angenehm erscheint. Das macht die Kompaktanlagen so beliebt.

Einige weitere Gründe kommen noch hinzu: da wäre zu erwähnen die problemlose Aufstellung und Inbetriebnahme; die übersichtliche und einfache Bedienbarkeit und die Tatsache, daß der Hersteller eines Kompaktgerätes meist auch die dazu hinsichtlich Belastbarkeit, Wirkungsgrad und Erscheinungsbild passenden Boxen empfehlen kann. Die Qualität einer Kompaktanlage ist so gut - insofern unterscheidet sie sich nicht von einer Anlage aus getrennten Bausteinen - wie die Qualität der einzelnen Komponenten. Im Falle einer Kompaktanlage bestehend aus Verstärker, Rundfunk-Empfangsteil und Plattenspieler, sollte der Qualitätsstandard dieser drei Komponenten auf annähernd gleichem Niveau liegen.

Qualitätskriterien beim Verstärker

Beim Verstärker ist auf die Qualitätskriterien zu achten wie sie schon im Abschnitt über «Receiver» genannt worden sind. Auch hinsichtlich des Bedienungskomforts sind kaum Abstriche zu machen. Man wird Klangregler für Bässe und Höhen vorfinden, meist eine gehörrichtige Lautstärkeregelung. Ganz und gar unentbehrlich ist eine Möglichkeit zur Balanceregelung, während auf Rumpel-und Nadelfilter eigentlich verzichtet werden könnte. Der Anschluß eines Cassetten-Recorders, gerade bei Kompaktanlagen sicher oft gewünscht, macht im allgemeinen keine Schwierigkeiten.

Meist haben auch Kompaktgeräte, wie Receiver, Ausgänge für den Anschluß von zwei Lautsprecherpaaren, die getrennt oder zusammen betrieben werden können oder beide abschaltbar sind, wenn über Kopfhörer gehört werden soll.

Der eingebaute Plattenspieler

Die Qualitätskriterien des Plattenspielers werden im Abschnitt beschrieben, der dieser Komponente der Anlage speziell gewidmet ist. Wichtig ist, daß der Plattenspieler die von DIN 45500 geforderten Qualitätseigenschaften aufweist, und daß er im übrigen möglichst viel Betriebssicherheit und Bedienungskomfort bietet.

Gerade weil Kompaktgeräte oft von Kindern, Jugendlichen oder technisch weniger versierten Menschen bedient werden, ist dies ein wichtiger Gesichtspunkt. Zu begrüßen ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Plattenspieler mit einer Aufsetzhilfe (auch Tonarmlift genannt) ausgestattet ist, und wenn darüber hinaus eine Endabschaltautomatik dafür sorgt, daß nach dem Abspielen der Schallplatte der Tonarm abhebt und das Laufwerk abgeschaltet wird. Meist sind die Plattenspieler von Kompaktgeräten sogar noch mit Antrieben ausgestattet, die eine Feinregulierung der Drehzahl und damit die «Stimmung» der Wiedergabe um ± 1/2 Ton ermöglichen.

Das Rundfunk-Empfangsteil

Eine wichtige Funktion im Kompaktgerät, hält man sich dessen häufigste Zweckbestimmung vor Augen, kommt dem Rundfunk-Empfangsteil zu. Es sollen daher im nachfolgenden die wichtigsten Qualitätskriterien von Rundfunk-Empfangsteilen erläutert werden - die selbstverständlich auch für Receiver gelten. Die Qualitätskriterien von Rundfunk-Empfangsteilen lassen sich in drei Gruppen unterteilen.

Die erste Gruppe ist für die Empfangsleistung maßgebend, die zweite für die Übertragungsgüte und die dritte für den Bedienungskomfort. Die beiden ersten Gruppen hängen natürlich voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig.

Für die Empfangsleistung wichtig ist die Empfindlichkeit des Empfängers bei einem gegebenen Signal-Fremdspannungsabstand, was nichts anderes ist als ein Maß für die Fähigkeit des Gerätes, auch schwach einfallende Sender rauschfrei zu empfangen und wiederzugeben. Die Empfindlichkeit wird in uV (Mikrovolt) angegeben und sollte für mono unter 2uV liegen. Die Empfindlichkeit für Stereo-Empfang wird auf 46dB Signal-Fremdspannungsabstand bezogen, weil erst bei solcher Rauschfreiheit Stereohören sinnvoll ist. Dieser Empfindlichkeitswert sollte irgendwo zwischen 30 und 50uV liegen.

Wichtig ist auch der Einsatzpunkt der Begrenzung, die dafür sorgt, daß alle Stationen, ob sie nun stark oder schwach einfallen, gleich laut klingen, und daß Störungen wie Zündfunken, atmosphärische Entladungen, etc. unterdrückt werden, d. h. nicht hörbar sind. Der Begrenzungseinsatz sollte bei einer Spannung in jxV erfolgen, deren Zahlenwert etwa gleich oder sogar kleiner ist als der der Mono-Empfindlichkeit.

Die größte Empfindlichkeit hat aber wenig praktischen Nutzen, wenn das Gerät nicht in der Lage ist, zwei eng auf der Frequenzskala benachbarte Sender säuberlich voneinander zu trennen. Ist dies nicht der Fall, so spukt ein Nachbarsender in die Wiedergabe des eingestellten Senders hinein, was erhebliche Störungen verursacht. Ein Maß für die Güte eines Empfängers in dieser Hinsicht sind die Trennschärfe und die Kreuzmodulationsfestigkeit. Beide hängen stark von der Bandbreite des Zwischenfrequenzverstärkers ab.

Eine sehr große Bandbreite mag für die Übertragungsgüte vorteilhaft sein, aber sie gestattet nur mäßige Trennschärfe. Dies ist oft bei amerikanischen Geräten der Fall, die für ganz andere Empfangsverhältnisse ausgelegt sind als sie bei uns herrschen, wo Sender bis auf 100 kHz benachbart sein können und auch geografisch dichter beisammenliegen. Daher sind bei uns schmalere Bandbreiten günstiger, zumal man heute durch Verwendung spezieller ZF-Filter mit Gauss-Charakteristik die negativen Auswirkungen schmaler Bandbreiten auf Übertragungsbereich, Übersprechdämpfung und Klirrgrad vermeiden kann. Mit diesen drei Begriffen sind auch schon wichtige Kriterien für die Übertragungsgüte aufgezählt.

Die detaillierten technischen Daten des Empfangsteils

Der Übertragungsbereich sollte maximal von 40 bis 15.000 Hz (DIN: 60... 12.500Hz ±3dB) reichen. Mehr hat keinen Sinn, weil auf UKW eine größere Bandbreite gar nicht übertragen wird. Die Übersprechdämpfung macht im allgemeinen keine Schwierigkeiten. Die DIN fordert nur bescheidene 26dB bei 1 kHz.

Dem Klirrfaktor braucht man solange keine Beachtung zu schenken als er um oder unter 0,5% liegt. Wichtig für die Übertragungsgüte sind ferner die Pilottondämpfung, d. h. die Unterdrückung der für Stereo-Empfang und -Wiedergabe unentbehrlichen Hilfsspannungen von 19 und 38 kHz Frequenz. Die DIN fordert hier nur 20 dB Dämpfung für den 19-kHz-Träger und 30 dB für 38 kHz, aber die wird von guten Geräten weit übertroffen.

Das Großsignalverhalten ist in jenen Empfangslagen wichtig, "wo" mehrere oder zumindest ein sehr stark einfallender Sender vorhanden sind. Dieser oder diese kann oder können, wenn das Großsignalverhalten schlecht ist, die gesamte Frequenzskala blockieren, so daß man neben dem starken Sender keine weiter entfernten, schwächeren empfangen kann. Wer auf ungestörten Stereo-Empfang mehrerer, zum Teil auch entfernt liegender Sender Wert legt, sollte nicht auf eine gute Antenne verzichten. Er verschenkt sonst einen Großteil der Möglichkeiten, die ihm sein Empfangsteil bietet.

Zum Schluß noch ein Wort zum Bedienungskomfort. Gerade bei Kompaktanlagen sind UKW-Stationstasten sehr praktisch, mit deren Hilfe man mehrere Stationen vorbestimmen und auf Knopfdruck abrufen kann. Was bei Kompaktanlagen gelegentlich etwas stiefmütterlich behandelt wird, sind die Abstimmhilfen.

Optimal ist es, wenn ein Instrument die präzise Abstimmung auf die Trägerfrequenz anzeigt (Ratiomitte-Anzeige), ein anderes die Stärke des Signals am Antennen-Eingang, dies aber mit einer Kennlinie dargestellt, daß auch stark einfallende Sender noch eine Änderung des Zeigerausschlags bewirken. Dann kann man nämlich ein solches Instrument ausgezeichnet dazu benutzen, eine UKW-Richtantenne, die vom Zimmer aus über einen Motor in jede Himmelsrichtung ausrichtbar ist, optimal auf den zu empfangenden Sender zu orientieren. Stellt sich jedoch der Vollausschiag des Instruments schon bei kleinen Antennen-Spannungen ein, was oft der Fall ist, kann man es für diesen Zweck nicht verwenden.

Das BRAUN audio 400 S

Unter Kompaktgeräten nimmt das audio 400 S eine Spitzen- und Sonderstellung ein. Ausgestattet mit all dem geräumigen Bedienungskomfort, den nur ein Gerät dieser Bauform bieten kann, hat es - wie Meßdaten und Testwerte ausweisen - Wiedergabequalitäten, die man normalerweise nur bei hochgezüchteten Einzelbausteinen erwartet.

Als Plattenspieler ist der Braun PS 450 mit automatischer Tonarmsteuerung und renommierten Qualitäten hinsichtlich Laufruhe, Drehzahlkonstanz und Abtastverhalten eingesetzt.

Das Rundfunkteil mit den Wellenbereichen U, K, M, L besticht - nach dem Urteil eines führenden Testinstituts - durch die «ausgezeichneten Werte aus dem Bereich der Wiedergabegüte». Daten wie die für UKW-Empfindlichkeit, Selektion und Fremdspan-nungsabstand plazieren es in die absolute Spitzenklasse. Das Gerät ist mit getrennten Instrumenten für Feldstärke und Sendermitte ausgerüstet und hat u. a. Schaltmöglichkeiten für Muting, nur-stereo und stereo-fern.

Der Verstärker weist seine Klasse durch die - nicht nur für ein Kompaktgerät ungewöhnlichen 15 Werte für Ausgangsleistung und Verzerrungsfreiheit aus. Differenzierte Abstimmung der Wiedergabe ist durch getrennte Einstellung von Pegel (linear) und Lautstärke (gehörrichtig) und durch kanalgetrennte Höhen und Tiefensteiler, alle als Flachbahnsteller ausgebildet, möglich.

Wie an audio 308 lassen sich 2 Lautsprecherpaare und Kopfhörer anschließen und getrennt schalten.

Das BRAUN audio 308 S

Das audio 308 S gehört nach Leistung, Wiedergabequalität, Ausstattung und Bedienungskomfort in die gehobene HiFi Klasse. Neutrale Tests bestätigen, daß es in dieser Klasse eine Spitzenstellung innehat. Charakteristisch für die Gestalt des Gerätes sind die moderne Kunststoffschalen-Bauweise und das zum Benutzer geneigte Bedienungsfeld. Alle Einstellelemente sind klar und übersichtlich gegliedert; Farben lassen Zusammengehöriges erkennen und erleichtern die Handhabung.

audio 308 S gibt es auch in einer silbergrauen Ausführung.

Das Rundfunkteil des audio 308 S ist für alle Wellenbereiche ausgelegt. Es empfängt auf UKW mit großer Reichweite und hervorragender Trennschärfe. Stationstasten speichern nach Wunsch die bevorzugten Sender. Eine einschaltbare «stereo-fern»-Emp-fangshilfe verbessert die Rauschfreiheit schwach einfallender Stereo-Sendungen.

Der Verstärker des audio produziert unverzerrte Ausgangsleistung für Wohnräume normaler Größe. Pegelsteller (getrennt für linken und rechten Kanal, und damit zugleich Balancesteller), gehörrichtiger Lautstärkesteller und Klangsteller für Höhen und Tiefen sind als Flachbahnsteller ausgebildet. Wahlweise können ein oder zwei Lautsprecherpaare und zwei Paar Kopfhörer betrieben werden.

Der Plattenspieler des audio 308 S ist baugleich mit dem Solo-Plattenspieler Braun PS 450 - nur ohne dessen Tonarm-Schwenkautomatik.

BRAUN Plattenspieler

Zum Abspielen von Schallplatten sind zwei Dinge erforderlich, aus denen sich auch zwei Gruppen von Qualitätskriterien ergeben:

Die abzuspielende Schallplatte muß in eine bestimmte und konstante Drehbewegung versetzt werden, was Aufgabe des Laufwerks ist, und der am Tonarm befestigte Tonabnehmer muß durch den Tonarm so kräftefrei geführt werden, daß die Nadel mit möglichst geringem Widerstand der unter ihr «weglaufenden» Rille folgen kann.

a) Das Laufwerk

erzeugt die konstante Drehbewegung. Heute sind im allgemeinen nur noch die Drehzahlen 33 1/3 und 45 Umdrehungen je Minute (U/min) erforderlich. Weicht die Drehzahl des Plattentellers von der exakten Nenndrehzahl ab, so stimmt die Tonart der wiedergegebenen Musik nicht.

Eine Abweichung der Drehzahl um ±2U/min bedeutet eine Erhöhung bzw. eine Erniedrigung um einen halben Ton. Innerhalb eines solchen Bereiches sind diejenigen Laufwerke, die über eine Feinregulierung mit oder ohne Stroboskopkontrolle verfügen, hinsichtlich der Drehzahl justierbar.

Schwankt die Drehzahl, obwohl sie im Mittel exakt stimmt, kurzzeitig um den Mittelwert, so spricht man von Gleichlaufschwankungen. Diesen entsprechen natürlich wieder Tonhöhenschwankungen. Allerdings sind diese je nach ihrer Schwankungsfrequenz unterschiedlich hörbar. Am schlimmsten ist es, wenn sie mit einer Frequenz von 4 Hz um den Mittelwert schwanken. Hierfür ist das menschliche Gehör am empfindlichsten. Es registriert unschönes Jaulen. Sind die Schwankungen höherfrequent, so werden sie nur noch als Aufrauhung des Klanges wahrgenommen.

Die Messungen sinnvollerweise bewerten

Deshalb werden Gleichliaufschwankungen unter Verwendung eines Bewertungsfilters gemessen, das die Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs berücksichtigt. Die so ermittelten Gleichlaufschwankungen müssen kleiner als ± 0,2% sein, was heute von Qualitätsplattenspielern mühelos erreicht, ja sogar stark unterboten wird.

Ein weiteres Qualitätskriterium ist das Rumpel-Verhalten des Laufwerks. Es wird beschrieben durch den Rumpel-Fremdspannungsabstand und den Rumpel-Geräuschspannungsabstand. Beide unterscheiden sich nur durch die Methode ihrer Messung. Rumpeln entsteht dadurch, daß niederfrequente Unregelmäßigkeiten der Übertragungsmechanik der Motorbewegung auf den Plattenteller das Gerät in Schwingungen versetzen. Diese werden vom Tonabnehmer genauso aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt, wie das Nutzsignal, das in den Schallrillen gespeichert ist. Nur daß es sich eben um ein störendes Fremdgeräusch handelt, das unerwünscht ist.

Mißt man nun die Rumpelspannung in den tiefen Frequenzen (von 315 Hz an) linear und in den höheren mit einer Dämpfung von 12dB pro Oktave, so ermittelt man den sehr strengen Wert der Rumpel-Fremdspannung. Läßt man das Bewertungsfilter auch unterhalb 315 Hz mit 12dB pro Oktave abfallen, wodurch berücksichtigt wird, daß das menschliche Ohr mit abnehmenden Frequenzen immer unempfindlicher wird, so mißt man den günstiger erscheinenden Wert des Rumpel-Geräuschspannungsabstandes.

Die HiFi-Norm verlangt für den erstgenannten einen Mindestwert von 35dB und für den zweiten mindestens 55dB. Beide Normforderungen werden heute ziemlich mühelos eingehalten. Was man von einem Laufwerk außerdem noch fordern muß ist, daß es vom Zeitpunkt des Einschaltens bis zum Erreichen der Nenndrehzahl keine unvernünftig lange Zeit benötigt.

b) Der Tonarm

soll den Tonabnehmer (Abtaster) halten und führen, und dies so, daß auf den Tonabnehmer möglichst keine anderen Kräfte wirken als diejenigen, die von der Rillenmodulation auf den Nadelträger ausgeübt werden. Dies ist natürlich nur näherungsweise, aber in ausreichendem Umfang möglich, wenn folgendes gewährleistet ist:

Der Tonarm muß mit Hilfe eines verschiebbaren Gegengewichts in die «Balance» um die horizontale Achse durch den Lagerpunkt senkrecht zum Tonarm gebracht werden können. Ausgehend von dieser «Nullage» wird am Tonarm entweder durch weiteres geringfügiges Verstellen des Gegengewichts oder mittels einer Feder die gewünschte Auflagekraft eingestellt, mit der der Tonabnehmer auf den Flanken der Schallrille aufliegt.

Der Tonarm selbst muß möglichst reibungsfrei um beide Achsen gelagert sein; um die horizontale, damit er eventuellen kleinen Wellungen der Schallplatte (Höhenschlag) willig folgen kann, ohne daß sich die Auflagekraft stärker ändert, als durch die Massenträgheit von Tonarm und Tonabnehmer unvermeidlich bedingt ist.

In der Drehrichtung um die vertikale Achse durch den Lagerpunkt muß der Tonarm reibungslos beweglich sein, damit er dem Zug der Schallrille nach innen keinen Widerstand entgegensetzt, was bedeuten würde, daß die Nadel des Tonabnehmers an die äußere Rillenflanke mehr andrückt als an die innere.

Die Kräfte am Tonarm

Eine Kraft entgegengesetzter Richtung tritt infolge der Abwinkelung des Tonarms (Kröpfung) auf, die ihrerseits unvermeidbar ist, um den tangentialen Spurfehl Winkel unter dem maximal zulässigen Wert von ±2° zu halten. Die Wirkungslinie der Reibungskräfte zwischen der Nadel des Tonabnehmers und den Rillenflanken geht aber nun infolge der Kröpfung nicht durch das Tonarmlager, sondern außen daran vorbei.

Dadurch entsteht ein Drehmoment, das den Tonarm nach innen zu ziehen versucht. Die das Drehmoment auslösende Kraft nennt man Skating-Kraft und die Vorrichtung, die sie durch eine annähernd gleich große, entgegengesetzte neutralisiert, Antiskating. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Skating-Kompensation. Immer aber muß die Anti-Skating-Kraft selber insoweit regelbar sein als es die Auflagekraft ist. Denn die Größe der Skating-Kraft hängt von der Auflagekraft ab, weil von dieser wiederum die Reibungskräfte zwischen Nadel und Schallplatte bestimmt werden.

Der Tonabnehmer ist in einem Tonarmkopf befestigt. Da die Montageösen der Tonabnehmer international normiert sind, soweit es die Abmessungen betrifft, kann man in praktisch jeden Tonarmkopf jeden Tonabnehmer einbauen. Nur muß man dabei bedenken, daß der Abstand zwischen den Montageösen und der Nadelspitze nicht bei allen Tonabnehmern gleich ist. Dieser Abstand geht aber ein in den sogenannten Oberhang, der genau eingehalten werden muß, weil von ihm die Einhaltung eines minimalen tangentialen Spurfehlwinkels entscheidend abhängt.

Deshalb sind die Tonarmköpfe in der Regel mit Längsschlitzen versehen, so daß man den vom Hersteller angegebenen Überhang beim Einbau eines neuen Tonabnehmers exakt justieren kann.

c) Der Tonabnehmer

ist derjenige Wandler, dem es obliegt, die in den Schallrillen materiell erstarrten Schallsignale in elektrische zurückzuverwandeln. Dabei sollte er keinen Frequenzbereich bevorzugen, d. h. er soll einen linearen, glatten Frequenzgang haben. Ferner darf er keine hörbaren Verzerrungen verursachen, und all dieses soll er unter möglichst geringem Kraftaufwand, d. h. bei möglichst kleinen Auflagekräften bewerkstelligen.

Für HiFi-Zwecke werden heute praktisch nur noch magnetische (bewegte Magnete) oder dynamische (bewegte Spulen) Tonabnehmer verwendet. Diese Tonabnehmer sind in ihren Eigenschaften so sehr verbessert worden, daß man heute bei der Auswahl allein davon ausgehen kann, welcher Tonabnehmer von der Nadelnachgiebigkeit her gesehen zu welchem Tonarm paßt.

Über die Auswahl des Tonabnehmers

Meist hat der Hersteller oder Lieferant des Plattenspielers diese Frage schon beantwortet. In seriösen Fällen auch richtig. Einen sehr hochwertigen, nachgiebigen Tonabnehmer, der für sehr geringe Auflagekräfte geeignet ist, kann man ohne Nachteile nur mit einem leichten Tonarm geringer träger Masse kombinieren, während ein «steiferer» Tonabnehmer, der höhere Auflagekräfte benötigt, auch mit schwereren Tonarmen verbunden werden kann.

Entscheidend hierbei ist, daß die Baß-Eigenresonanz des komplexen Systems Tonarm plus Tonabnehmer in den Frequenzbereich zwischen 5 bis 15 Hz fällt, damit sie keine Störungen verursacht.

Die notwendige Sorgfalt mit den Platten

Der beste Tonabnehmer nutzt wenig, wenn die Nadel verschmutzt ist und ein winziges Bündel Fäden und Staub mit durch die Schallrille zieht. Dies verursacht starke Klirrverzerrungen. Eine nicht geringe Rolle spielt beim Plattenspieler das Ausmaß des Bedienungskomforts.

Selbstverständlich ist inzwischen das Vorhandensein einer Aufsetzhilfe (Tonarm-Lift), mit deren Hilfe der Tonarm in die Schallrillen abgesenkt werden kann. Die Drehzahl-Feinregulierung wurde schon besprochen. Auch sie gehört zum Bedienungskomfort. Ebenso alles, das etwas mit Automatik zu tun hat.

Der BRAUN PS 550

Der PS 550 ist ein vollautomatischer Plattenspieler, bei dem alle Bewegungen - außer dem Abtastvorgang selbst - rein elektronisch gesteuert werden. Damit werden einerseits hervorragende technische Daten erzielt, andererseits eine Reihe bedeutender zusätzlicher Vorteile gewonnen: bequeme Handhabung und völlige Sicherheit gegen Fehlbedienung; optimale Plattenschonung; geräuschloser und schneller Ablauf aller Hilfsfunktionen; kein Verschleiß.

Der Antrieb des Laufwerks ist in «Hybrid»-Technik ausgeführt: Der Plattenteller wird über einen Riemen zwar indirekt angetrieben, regelt jedoch direkt (mit Hilfe unterseitig angebrachter Magnetpole, die den Aktivteil eines Impulsgenerators bilden) seine Drehgeschwindigkeit. Unabhängig von Belastungen durch, beispielsweise, einen Plattenreiniger wird die Solldrehzahl mit hoher Genauigkeit und Konstanz gehalten.

Die Halbautomatik

Völlig neuartig ist die Halbautomatik für einen «Suchlauf» des Tonarms. Mit der Fingerspitze auf einer Steuerscheibe kommandiert man alle Bewegungen des Armes. Bei Berührung hebt, beim Loslassen senkt er sich - schnell aber plattenschonend. Drehen der Scheibe nach links oder rechts läßt den Tonarm in die entsprechende Richtung schwenken - mit stufenlos regelbarer Geschwindigkeit.

Soll nicht eine bestimmte Stelle gesucht, sondern die Schallplatte von Anfang an abgespielt werden, genügt die Betätigung einer Taste. Auch dabei läuft die Bewegung des Tonarms zur Einlaufrille erheblich schneller ab als bei mechanisch gesteuerten Geräten. Der Ton setzt erst nach dem Absenken des Armes ein, so daß kein Aufsetzknack hörbar wird.

Wozu er paßt

Der PS 550 fügt sich besonders gut in eine Gesamtanlage mit den Receivern regie 550 oder regie 450 S ein. Selbstverständlich kann das Gerät aber auch mit Verstärkern und Receivern anderer Marken kombiniert werden.

PS 550 ist lieferbar ab Anfang 1977.

Technische Daten

Drehzahlen 33 1/3, 45 U/min, Tonhöhenabstimmung ±3,5%. Gleichlaufschwankungen 0,08%.
Rumpel-Fremdspannungsabstand 48 dB. Rumpel-Geräuschspannungs-abstand 68 dB.
Auflagekraft einstellbar von 0,5 bis 2 cN (p).
Abmessungen und Ausführung
50x11x33cm(bxhxt), Gewicht 7,3 kg.
Gehäuse Kunststoff schwarz, Deckel glasklar.

Der BRAUN PS 500

Der PS 500 darf als eine der ausgereiftesten Konstruktionen des HiFi Marktes gelten. Der Grundtyp dieses Gerätes erschien vor 10 Jahren (also 1966) und fand sofort hohe Anerkennung. Das neueste Modell der Bauserie plazierte sich unlängst unter die 3 Spitzenreiter eines umfassenden Testfeldes.
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  • Anmerkiung : Der PS 500 teilt sich mit den L710/L715/LV720 Boxen die Lorbeeren, gemensam die einsamen Spitzenreiter bei den Verkaufszahlen im gesamten BRAUN Hifi-Programm von Anfang bis Ende zu sein.

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Charakteristisch für den PS 500 ist das Zusammengehen von äußerster Feinheit im Lauf- und Abtastverhalten mit robuster Betriebssicherheit und weitgehender Unempfindlichkeit gegen äußere Störeinflüsse wie Erschütterungen und Vibrationen. Diese Eigenschaften verdankt er einem ungewöhnlichen mechanischen Aufbau.

Plattenteller und Tonarm lagern gemeinsam auf einem Zwischenchassis, das in hydraulisch gedämpften Federn hängt. Die obere Abdeckplatte mit den Bedienungselementen ist starr mit dem Gehäuse verbunden; die Handhabung von Schaltern und Hebeln kann also nicht unmittelbar Störimpulse auf das Teller-Tonarm-Aggregat übertragen.

Der PS 500 hat ein eingebautes beleuchtetes Stroboskop und Drehzahlfeineinstellung. Neben den gängigen Drehzahlen können auch die selteneren 16 1/2 und 78er Geschwindigkeiten gewählt werden, von denen die letztere für das Abspielen alter Schellackplatten obligatorisch ist.

Der abnehmbare Tonkopf nimmt alle Tonabnehmer mit genormtem Befestigungsloch-Abstand auf. Serienmäßig ist das Tonabnehmersystem M 95-G von Shure eingesetzt.

Wozu er paßt

Der PS 500 fügt sich besonders gut in eine Gesamtanlage mit den Receivern regie 550 oder regie 450S ein, kann selbstverständlich aber auch mit Verstärkern und Receivern anderer Marken kombiniert werden. (Anmerkung : was bei über 40.000 Stück auch weidlich genutzt wurde.)
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Technische Daten

Drehzahlen 16 1/3, 33 1/3, 45, 78 U/min - Drehzahlfeineinsteliung ±2,5%.
Gleichlaufschwankungen 0,1%.
Rumpel-Fremdspannungs-abstand 45 dB. - Rumpel-Geräuschspannungs-abstand 65 dB.
Tangentialer Spurfehlwinkel 2° max. - Auflagekraft einstellbar von 0,5 bis 3 cN (p).
43x17x32cm(bxhxt), - Gewicht 12,6 kg. - Gehäuse Stahlblech anthrazit, - Deckel glasklar.

Der BRAUN PS 450

Konstruktionsmerkmale und die technischen Werte von Laufwerk und Tonarm qualifizieren den PS 450 als Gerät der gehobenen HiFi Klasse.

In einem vielbeachteten Plattenspieler-Test gewannen er und der PS 500 von Braun zwei der insgesamt drei vergebenen «Sehr gut» Noten für die Gesamtqualität.

Der PS 450 ist ein automatischer Plattenspieler. Zum Ingangsetzen muß nur ein Schalter betätigt werden, dann schwenkt der Tonarm selbsttätig über die Einlaufrille der Schallplatte und senkt sich dort ab. Selbstverständlich kann aber anstatt dessen der Tonarm auch von Hand über eine beliebige Stelle der Platte geführt und dort mit Hilfe eines zusätzlichen Hebels abgesenkt werden.

Zum Bedienungskomfort gehören außer der Tonarm-Automatik eine Drehzahlfeineinstellung und eine Antiskating-Einrichtung, die getrennt für konische und elliptische Nadeln zu justieren ist.

Die Auflagekraft ist von 0,5 bis 3p einstellbar. Ein auswechselbarer Einschub kann verschiedene Tonabnehmersysteme aufnehmen. Serienmäßig eingebaut ist das System M95G von Shure, mit seinen bekannten Spitzenqualitäten hinsichtlich Abtastfähigkeit und Frequenzgang und seinem, allgemein gesprochen, besonders durchsichtigen und ausgewogenen Klangbild.

Der PS 450 ist in der hier beschriebenen Version auch Teil des Kompaktgerätes audio 400S. In einer Ausführung ohne automatische Tonarmsteuerung (aber mit Aufsetzhilfe) ist er im audio 308S eingebaut.

Über die Cassettengeräte mit der Compact-Cassette

Aus sehr bescheidenen Anfängen heraus, ursprünglich 1963 sogar nur für Diktatzwecke ersonnen und unter diesem Aspekt vielleicht zu früh international normiert, haben sich Compact-Cassette und Cassetten-Recorder heute zu einem Tonträger-System emanzipiert, das dem Spulentonbandgerät der unteren Qualitätsklasse den Garaus bereitet und einen Standard erreicht hat, der den Mindestforderungen der HiFi-Norm genügt oder diese übertrifft.

Was dem Cassetten-Recorder Freunde auch unter denjenigen erschließt, die mit Spulentonbandgeräten ganz und gar nichts im Sinne hatten, ist seine einfache Bedienbarkeit, seine Vielseitigkeit in der Anwendung, die Tatsache, daß man aufnehmen und wieder löschen kann, ohne daß es notwendig ist, das Band selbst auch nur einmal anzufassen.

Der Vergleich mit Open Reel und Schallplatte

Cassetten-Recorder sind im allgemeinen viel kleiner und handlicher als Spulentonbandgeräte, man kann sie leicht mit Autoradios kombinieren und in den Wagen einbauen, "wo" sie dann das Abspielen von MusiCassetten oder von Eigenaufnahmen gestatten, auch wenn es dort dann nicht unbedingt nach HiFi klingt.

Bei so vielen Vorteilen stellt sich nun überhaupt die Frage, ob die Schallplatte sich gegen den Ansturm des Cassetten-Recorders auf die Dauer halten kann, zumal die Schallplattenindustrie inzwischen einen großen Teil ihres Repertoires auch auf MusiCassetten anbietet.

Dies läßt sich relativ leicht wie folgt beantworten: Wer sich eine hochwertige HiFi-Anlage angeschafft hat, die in der Lage ist, die Qualität, die von der modernen Schallplatte angeboten wird, wirklich auszuschöpfen, verschenkt einen großen Teil des Gegenwertes seiner Anlage, wenn er ausschließlich auf Cassette umstellt.

So erstaunlich dies auch sein mag, die Schallplatte ist derzeit (1976) der hochwertigste Tonträger, über den wir verfügen.

Amerkung : Diese Pauschalausage ist schlicht falsch, jedes TG 1000 ist besser als die Schalplatte. Die Studio-Mastergeräte von Telefunken udn Studer und Ampex sind deutlich besser als jede noch so gute von diesen Bänern erzeugte Schallplate.

Ihre Qualität wird hinsichtlich Dynamik und Verzerrungsfreiheit durch das für rationelle Produktionsmethoden unersetzliche Magnettonband in 38cm/s Geschwindigkeit auf professionellen Maschinen begrenzt.

Ein Blick auf die modernen Schallplatten

Dies beweisen eindeutig die wenigen direktgeschnittenen Schallplatten die es gibt, bei denen von den Mikrofonen über den Regietisch unter Auslassung der Bandaufzeichnung unmittelbar auf die Schallplattenüberspielung gegangen wird.

Die Cassette und insbesondere die von der Industrie bespielte MusiCassette, können da bei weitem nicht mithalten. Daß die Schwelle zur High Fidelity unter Verwendung der besten Cassetten-Recorder erreicht oder
sogar überschritten wird, ist erfreulich und gut, wer aber die heute erreichbare Spitzenqualität haben will, bleibt bei der Schallplatte.

Freilich tut er dies, ohne auf die Wohltaten der Cassette zu verzichten, denn man kann ja erfreulicherweise das eine tun ohne das andere zu lassen. Die Frage heißt demnach nicht Schallplatte oder Cassette, sondern für den qualitätsbewußt Denkenden heißt es Schallplatte und Cassette.

Wie das Spulentonbandgerät, so besteht auch der Cassetten-Recorder aus zwei wesentlichen Komponenten, die beide für sich qualitätsbestimmend sind: die mechanische Komponente des Antriebs und die elektroakustische Komponente der eigentlichen Magnettontechnik. Aus beiden ergeben sich zwangsläufig Qualitätskriterien, die zu beachten sind.

Der Antrieb des Cassetten-Recorders

Beim Antrieb kommt es darauf an
• daß die Sollgeschwindigkeit exakt erreicht wird;
• keine Gleichlaufschwankungen auftreten (vgl. Plattenspieler);
• der Bandtransport so geschieht, daß das Band gut an den Ton köpfen anliegt;
• das Band schnell seine Nenngeschwindigkeit erreicht, ohne daß zu große Bandzüge auftreten, die das Band überdehnen würden;
• daß dies auch nicht bei schnellem Vor- und Rücklauf der Fall ist;
• und daß diese schnell genug sind;
• daß das Band nicht reißt, wenn die Cassette klemmt, was nur dann der Fall ist, wenn der Antrieb automatisch abgestellt wird.

In den Bereich Antrieb fallen auch einige «Features», die mit Bedienungskomfort zu tun haben, wie das Bandzählwerk oder das Memory-Rewind, mit dessen Hilfe das Band an einer vorprogrammierten Stelle gestoppt werden kann.

Die Elektronik

Zu den wichtigsten elektroakustischen Qualitätskriterien zählen:
• die Überalles-Frequenzgänge bei Aufnahme- und Wiedergabe auf demselben Gerät;
• die Wiedergabe-Frequenzgänge bei Wiedergabe von Cas-setten, die auf anderen Geräten aufgenommen worden sind (für die Messung werden Meß-Cas-setten verwendet);
• der Fremdspannungsabstand;
• der Ruhe-Geräuschspannungs-abstand, auch Dynamik genannt, beide in ausreichender Güte ohne Dolby-Rauschunterdrückungsschaltung nicht realisierbar;
• eine einwandfreie Auslegung der Dolby-Schaltung, weil sonst die Frequenzgänge verdorben werden;
• eine ausreichende Höhendynamik (Fremdspannungsabstand gemessen bei 10 kHz);
• eine ausreichende Höhenaus-steuerbarkeit, da sonst hohe Frequenzanteile nicht mit dem ihnen zustehenden Pegel aufgezeichnet und wiedergegeben werden können;
• einwandfreie Justierung der Tonköpfe zur Vermeidung von Phasenverschiebungen zwischen den Kanälen und schlechter MonoKompatibilität;
• und eine gut ausgelegte, einwandfrei arbeitende Aussteuerungsanzeige, ohne die die vom Band und dem Gerät her gebotenen Möglichkeiten (z. B. die Dynamik) nicht ausgeschöpft werden können.

Komplexe Qualitätskriterien

Schon die Aufzählung der Qualitätskriterien, die alle zu beachten sind und erfüllt sein müssen, wenn ein Cassetten-Recorder durchgehend gute Qualität gewährleisten soll, macht deutlich, daß die Dinge hier reichlich kompliziert sind.

Zu achten ist ferner darauf, ob die Bedienelemente sinnvoll angeordnet sind, ob die Tasten ausreichend leichtgängig arbeiten, ob die Aussteuerungsinstrumente gut einsehbar und geeignet beleuchtet sind. Wer mit seinem Cassetten-Recorder Mikrofon-Aufnahmen machen will, wird auf die Auslegung der Mikrofon-Eingänge achten müssen und auf den Kopfhörerausgang, damit er mit dem vorhandenen oder anzuschaffenden Mikrofon das Gerät auch optimal aussteuern und damit er über Kopfhörer mit ausreichendem Pegel die Aufnahme vor Band mithören kann.

Die Möglichkeit der Hinterband-Kontrolle ist von wenigen, teuren Ausnahmen abgesehen, beim Cassetten-Recorder nicht vorhanden. Hingegen sind heute fast alle Cassetten-Recorder für die wahlweise Verwendung von Chromdioxyd-Cassetten und Eisenoxyd-Cassetten eingerichtet. Eine nicht unbedeutende Frage ist die Wahl der für ein gegebenes Gerät optimalen Cassetten- oder Bandsorte.

Eigenschaften des Gerätes können mit Besonderheiten der Bandsorte kompensatorisch harmonieren. Aber auch das Umgekehrte kann leider der Fall sein.

Was ist ein Deck ?

In Verbindung mit HiFi-Anlagen kommen eigentlich nur Cassetten-Recorder in Betracht, die man, weil sie weder mit Endverstärkern noch mit Lautsprechern ausgestattet sind, als «Cassette-Decks» bezeichnet. Einen Cassetten-Recorder ohne Rauschverminderungsschaltung (Dolby oder zumindest DNL) mit einer HiFi-Anlage zu kombinieren, ist, von der erreichbaren Qualität her betrachtet, völlig sinnlos.

Wird der Cassettenrecorder die halbprofessionelle Tonbandmaschine mit 19 oder gar 38cm/s Bandgeschwindigkeit total verdrängen? Dies ist bisher noch nicht geschehen und auch in Zukunft nicht zu erwarten. Denn eines erlaubt der Cassetten-Recorder nur sehr eingeschränkt: das Schneiden (Cuttern) des Bandes und somit den Umgang mit dem Magnettonband, den Tonbandamateure pflegen, die eigene Hörspiele produzieren und hierfür außer auf das Cuttern auch auf die Trickmöglichkeiten angewiesen sind, die halbprofessionelle Maschinen bieten. Mit dieser abschließenden Feststellung dürfte der sinnvolle Anwendungsbereich des Cassetten-Recorders klar umrissen, seine Vor- und Nachteile deutlich gemacht worden sein.

Das BRAUN TGC 450

Der erste Cassettenrecorder von Braun ist nicht eher auf dem Markt erschienen, als bis die technische Entwicklung auch auf diesem Programmsektor hohe Wiedergabequalität und verläßliche Betriebssicherheit gewährleistete. Das TGC 450 ist, ohne Einschränkung, ein HiFi Gerät im Sinne der DIN 45 500 Norm.

Grundsätzlich gilt natürlich auch hier, was für jede Art von Tonträger gilt: daß die Wiedergabe nicht besser sein kann als die Aufzeichnung. HiFi Qualität ist nur mit hochwertigen Cassetten zu erzielen.

Das TGC 450 ist besonders kompakt und, anders als die meisten Geräte dieser Art, für Frontbedienung ausgelegt; nur die Cassetten-Beschickung geschieht von oben. Das Gerät paßt damit auch im Design stimmig in die Linie der Braun Receiver.

Dolby und DNL

Das TGC 450 ist mit zwei Rauschunterdrückungssystemen, Dolby und DNL, ausgerüstet, die wahlweise schaltbar sind. Während das Dolbysystem nur wirksam werden kann, wenn es sowohl aufnahme- als auch wiedergabeseitig angewendet wird, verbessert DNL den Rauschabstand bei nicht-«dolbysierten» Cassetten.

TGC 450 ist für Eisenoxid- und Chromdioxid-Bänder vorgesehen. Eine Memory-Taste erlaubt das wiederholte Anwählen einer Bandstelle durch einfachen Knopfdruck.

Aufzeichnungen mit dem TGC 450 (Mikrofonaufnahmen oder Mitschnitte von Rundfunk oder Platte) werden über zwei getrennte Steller mit Hilfe getrennter Instrumente für links und rechts ausgesteuert.

Wozu es paßt

Das Gerät paßt besonders gut zu allen Braun Receivern und ist ein technisch adäquater Partner der Kompaktgeräte audio 308 S und 400 S. Selbstverständlich kann es auch mit anderen HiFi Fabrikaten kombiniert werden. Als Kopfhörer empfiehlt sich Braun KH 500.

Die BRAUN Lautsprecher

Der Lautsprecherbox obliegt es, die im Verstärker leistungsverstärkten elektrischen Signale in hörbaren Schall zurück zu verwandeln.

Ein dazu geeigneter Wandler ist der dynamische Lautsprecher. Auf der Membran des Lautsprechers ist eine Schwingspule befestigt, die in die ringförmig ausgebildeten Polschuhe eines kräftigen Dauermagneten eintaucht.

Wird die Schwingspule vom elektrischen Strom des Signals durchflössen, so wirken auf die Spule entsprechende Wechselkräfte, die sie in Schwingungen versetzen und mit ihr die Membran. Die schwingende Membran erzeugt in der angrenzenden Luft Druckschwankungen, die nichts anderes sind als Schall.

Der Lautsprecher und die Luft

Weil die Lautsprechermembran mit der Luft in Wechselwirkung treten und an diese Leistung übertragen muß, kann man einem einzigen Lautsprecher nicht den gesamten Übertragungsbereich zuführen.

Für die Übertragung von Bässen bedarf es großer Membranflächen, die viel Energie an ein entsprechend großes Luftvolumen abstrahlen.

Um Schall hoher Frequenz in die Luft abzustrahlen muß eine Membran sehr viel kleineren Durchmessers 100 bis 300 Mal in der Sekunde schneller schwingen. Dies kann sie nur, wenn sie möglichst leicht ist.

Für die mittleren Frequenzen eignen sich Membranen mittlerer Abmessungen, die mehr Masse haben dürfen als die der Hochtöner, aber weniger als die der Baßlautsprecher. Das sind die Gründe, weswegen Lautsprecherboxen mit mehreren Lautsprechern bestückt sind, denen jeweils diejenigen Übertragungsbereiche zugeführt werden, für die sie geeignet sind.

Die Frequenzweiche

Die Aufteilung des Gesamtübertragungsbereichs in die Teilbereiche geschieht mit Hilfe von Frequenzweichen, die aus sogenannten Drosseln (hoher Widerstand für Spannungen hoher Frequenzen), Kondensatoren (hoher Widerstand für Spannungen niedriger Frequenzen) und Ohmschen Widerständen bestehen.

ANmerkung : Diese nicht weiter erklärten Fachausdrücke elektrischer Komponenten waren den normalen Kunden nicht geläufig und eigentlich überflüssig.

Wird der Übertragungsbereich in drei Teilbereiche für einen Baßlautsprecher, einen Mitteltöner und einen Hochtöner aufgeteilt, so spricht man von einer Dreiweg-Box. Wird er nur in zwei Teilbereiche aufgeteilt für einen Tief-Mitteltöner und einen Mittel-Hoch-töner, so wird die entsprechende Box als Zweiweg-Lautsprecher bezeichnet.

Das Lautsprecher-Gehäuse

Der Einbau der Lautsprecher (-Chassis) in ein Gehäuse ist erforderlich, damit im Baßbereich die Druckschwankungen vor und hinter der schwingenden Membran sich nicht um den Membranrand herum ausgleichen. Der in das Gehäuse eingebaute Baßlautsprecher muß bedämpft werden, damit die Membran keine unerwünschten Schwingungen ausführt, die im zugeführten Signal nicht enthalten sind.

Die Bedämpfung geschieht durch das vom Gehäuse umschlossene Luftvolumen und durch (Aus-)Stopfung der Box mit Materialien, die geeignet sind, die nach innen abgestrahlte Schallenergie durch Reibung und Umwandlung in Wärme zu vernichten. Durch die Bedämpfung der Box wird die Baß-Eigenresonanz des frei schwingenden Lautsprechers, die um so tiefer ist, je größer der Membrandurchmesser ist, heraufgesetzt.

Will man daher sehr tiefe Bässe mit hohem Schallpegel abstrahlen, so muß man große Tieftonlautsprecher oder mehrere kleine in entsprechend großvolumige Gehäuse einbauen.

Dies sind die wichtigsten physikalischen Gründe dafür, daß die Übertragung tiefer Bässe mit Hilfe großer Boxen und großflächiger Lautsprechermembranen viel leichter ist als mit Boxen kleiner Abmessungen, in die man auch nur kleinere Lautsprecher einbauen und optimal bedämpfen kann.

Kleine Boxen mit starken Bässen

Trotz dieser physikalischen Sachverhalte ist es in den zurückliegenden Jahren gelungen, auch aus Boxen relativ kleiner Abmessungen erstaunlich tiefe und starke Bässe herauszuholen. Der HiFi-Freund wird von den
Lautsprecherboxen, die er kauft, erwarten, daß sie klangneutral sind, d. h. daß sie keine nennenswerten Verfärbungen aufweisen. Als solche würde man z. B. eine Betonung der musikalischen Mitten oder eine Überakzentuierung der Höhen bezeichnen, die zu einem aggressiven Klangbild führen würden.

Die Lautsprecherboxen sollen alle Arten von Musik korrekt wiedergeben und sich nicht etwa nur für Pop-Musik eignen, aber z. B. auch nicht nur für Kammermusik oder nur für Gesang. (Anmerkung : Die Googmans Magnum K war 1966 solch eine Box.)

Diese unbedingt erforderliche Klangneutralität ist nur vorhanden, wenn die Schalldruckkurve oberhalb 300 bis 400Hz möglichst glatt verläuft, insbesondere darf sie im Übertragungsbereich 1000 bis 4000 Hz keine starken Unregelmäßigkeiten aufweisen.

Klangneutralität kann man daher auch schon von sehr kleinen Lautsprecherboxen verlangen, die eben dann nur die tiefen Bässe nicht so «substantiell» wiederzugeben im Stande sind.

Belastbarkeit und Betriebsleistung

Die Leistungsfähigkeit einer Box, nun einmal ganz abgesehen davon, ob sie klangneutral ist oder nicht, wird durch zwei Eigenschaften bestimmt: die Belastbarkeit und die Betriebsleistung.

Beginnen wir mit der Belastbarkeit. Man unterscheidet zwischen Nennbelastbarkeit und Musikbelastbarkeit. Die erste gibt an, welche elektrische Dauerlast, z. B. in Form eines Sinustones, die Box vertragen kann, ohne daß eine Schwingspule durchbrennt oder die Membran des Baßtöners anstößt oder dergleichen mehr.

Nun besteht Musik erfreulicherweise nicht aus lang anhaltenden Sinustönen, sondern aus Klängen, die sich im zeitlichen Ablauf schnell verändern, d. h. zu einem großen Teil Impulscharakter haben. Die Musikbelastbarkeit bedeutet die elektrische Leistung solcher Impulsspitzen, welche die Box kurzzeitig verkraften kann, ohne daß die Gefahr der Beschädigung besteht.

Der Zahlenwert der Musikbelastbarkeit ist aus den genannten Gründen immer höher als derjenige der Nennbelastbarkeit. Im allgemeinen wird gesagt, daß die Nennbelastbarkeit einer Lautsprecherbox mit der Sinus-Ausgangsleistung pro Kanal des vorhandenen Verstärkers übereinstimmen soll.

Bei dieser Überlegung geht man allerdings ganz auf Nummer Sicher und rechnet damit, daß der Box gelegentlich auch reine Töne längere Zeit bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler zugeführt werden - was ziemlich unrealistisch ist.

Tatsache ist, daß man Boxen, die eine Nennbelastbarkeit von - sagen wir - 50 oder 60 W haben, auch ohne weiteres an einem Verstärker betreiben kann, dessen Sinus-Ausgangsleistung 2 x 300 W beträgt. Man darf eben nur nicht den Fehler machen, den Verstärker bei voll aufgedrehter Lautstärke einzuschalten, sondern man muß die richtige Lautstärke «von unten her» einstellen.

Die elektrische Leistung

Nun zum zweiten Parameter, der zu beachten ist. Die Betriebsleistung gibt an, wieviel elektrische Leistung erforderlich ist, um mit der Box und einem bestimmten, wohldefinierten Signal in einem bestimmten Abstand von der Box eine bestimmte Lautstärke zu erzeugen.

Je geringer diese Betriebsleistung ist, desto besser ist der Wirkungsgrad der Box. Nun bringen es die eingangs beschriebenen Zusammenhänge mit sich, daß kleine Boxen, je kleiner sie sind, einen um so schlechteren Wirkungsgrad haben. Außerdem sind sie meist weniger hoch belastbar als größere mit besserem Wirkungsgrad. Kleine Boxen können darum nur begrenzte Lautstärkepegel erzeugen und eignen sich vorzugsweise für kleine bis mittlere Räume.

Sehr große Boxen haben zwar mitunter eine geringere Belastbarkeit als kleine oder mittlere Regalboxen. Trotzdem sind sie dank ihres günstigeren Wirkungsgrades geeignet, höhere Lautstärkepegel mit relativ wenig Verstärkerleistung zu erzeugen. Diese Zusammenhänge werden oft nicht korrekt dargestellt und führen beim HiFi-Interessenten gelegentlich zu Verwirrung.

Vermieden wird diese immer dann, wenn zu verschiedenen Verstärker-Modellen ein abgestuftes Programm passender Boxen angeboten wird. Was allerdings nur dann wirklich eine Hilfe ist, wenn das Boxenprogramm auch hinsichtlich der klanglichen Eigenschaften zur angebotenen Elektronik paßt.

BRAUN L830 - HiFi Dreiwege-Box

Die L 830 ist die Spitzenbox im Lautsprecherprogramm von Braun. Wie alle anderen Braun Boxen (und die weit überwiegende Zahl aller HiFi Boxen überhaupt) hat sie ein völlig geschlossenes, akustisch bedampftes Gehäuse.

Wie alle Braun Boxen mit der Mittelziffer «3» in der Typenbezeichnung ist sie eine Dreiweg-Box, in der der Übertragungsbereich auf 3 Lautsprechersysteme: ein Tief-, ein Mittel- und ein Hochtonsystem, aufgeteilt ist. Und schließlich wieder mit allen Braun Boxen hat sie gemein, daß ihr Hoch- und Mitteltonsystem eine Kalottenmembran haben, die im Vergleich zu gängigen Konusmembranen eine bessere Rundum-Abstrahlung der (hohen und mittleren) Töne bewirkt.

Bei sonst vergleichbaren Umständen und Konstruktionsmerkmalen sind mit größeren Gehäusen voluminösere Bässe zu erzielen. Vor den anderen Boxen im Programm zeichnet sich darum die L830 durch den größten Tonumfang aus.

Technische Daten

Übertragungsbereich 20 Hz... 25 kHz.
Nennbelastbarkeit 80 Watt - Musikbelastbarkeit 140 Watt.
Nennscheinwiderstand 4 Ohm. - Abmessungen (Ausführungen wie L 730) 31x55x26cm (bxhxt); 36x81x35cm mit Fußgestell LF700 (wie Bild). Gewicht 14,5 kg.

BRAUN L730 HiFi Dreiwege-Box

Unterschiede zwischen den verschiedenen Typen der Dreiweg-Serie des Braun Programms liegen im wesentlichen in der unteren Grenze des Übertragungsbereiches und in der Belastbarkeit; die L730 nimmt hier die zweite Stelle nach der L830 ein. Eindrucksvoller aber ist die Gemeinsamkeit aller Boxen: ein hervorragend unverfärbtes, neutrales Klangbild - präsent, transparent, unangestrengt und unanstrengend.

Technische Daten

Übertragungsbereich 25 Hz... 25 kHz. Nennbelastbarkeit 70 Watt. Musikbelastbarkeit 140 Watt. Nennscheinwiderstand 4 0hm.
Abmessungen und Ausführungen - 27x48x23cm(bxhxt). Gewicht 10,8 kg. Gehäuse Holz mit weißer oder schwarzer Lackierung, oder mit Nußbaumfurnier. Frontseite (abnehmbar) aus gewölbtem Alu-Lochblech, alu-farbig.
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BRAUN L630 HiFi Dreiwege-Box

In den Dimensionen ist die L630 eine besonders günstige Regalbox. Wie alle ihresgleichen kann sie senkrecht oder waagerecht positioniert werden. (Das Typenschild auf dem Frontgitter ist drehbar.) Wie alle 30er Boxen gibt es sie in drei Ausführungen.

Technische Daten

Übertragungsbereich 30 Hz... 25 kHz. Nennbelastbarkeit 50 Watt. Musikbelastbarkeit 70 Watt. Nennscheinwiderstand 4 Ohm. Abmessungen (Ausführungen wie L 730) 23,5 x 40,5 x21cm(bxhx t). Gewicht 8,6 kg.
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Weitere Boxen waren damals

L530F HiFi Dreiweg-Box
L530 HiFi Dreiweg-Box
L200 HiFi Zweiweg-Box

Output compact - HiFi Zweiweg-Box (vermutlich der Prototyp)
(keine techn. Daten verfügbar)

Nach dem gegenwärtigen Stand der Technik repräsentiert die Output compact die äußerste Volumenverkleinerung, mit der sich noch ein akzeptabler Übertragungsbereich und ausreichende Schallstärken erzielen lassen. Tatsächlich ist angesichts der Winzigkeit dieser Box jeder Hörer von der Kraft und Fülle des Klangbildes verblüfft. Dennoch darf die Minibox nicht in Konkurrenz zu _ größeren Boxen gesehen werden. Sie sollte vielmehr solchen - keineswegs seltenen - Fällen vorbehalten sein, "wo" selbst die kleineren der normalen Boxen störende «Kästen» darstellen.

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Begriffsregister (1976)

Die Ziffern verweisen auf die Seiten, die erklärende Ausführungen zu diesen Begriffen enthalten.
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  1. Antenne 5,13
  2. Antiskating 19
  3. Aufsetzhilfe 12
  4. Ausgangsleistung (= elektrische Leistung) 4 Aussteuerungsanzeige 27
  5. Balance 5
  6. Baßlautsprecher 30
  7. Bedämpfung 30
  8. Begrenzung 12
  9. Belastbarkeit 30
  10. Betriebsleistung 31
  11. Deck 27
  12. DNL27
  13. Dolby 26
  14. Dynamik 26
  15. Dynamische Lautsprecher 30
  16. Eigenresonanz 19, 30
  17. Eingangsempfindlichkeit 4
  18. Empfangsempfindlichkeit 12
  19. Feinregulierung 12
  20. Fremdspannungsabstand 4
  21. Frequenzgang 4
  22. Frequenzweiche 30
  23. Gehörrichtige Lautstärkeregelung 5
  24. Geräuschspannungsabstand 18
  25. Gleichlaufschwankungen 18
  26. Großsignalverhalten 13
  27. Hochtonlautsprecher 30
  28. Höhendynamik 26
  29. Klangneutral 30
  30. Klangregler 5
  31. Klirrfaktor 4
  32. Laufwerk 18
  33. Magnetische Tonabnehmer 19
  34. Membran 30
  35. Memory 26
  36. Mitteltonlautsprecher 30
  37. Musikbelastbarkeit 30
  38. Nennbelastbarkeit 30
  39. Pilotton 13
  40. Ratiomitte 13
  41. Rauschen 4
  42. Rumpeln 18
  43. Schwingspule 30
  44. Skating 19
  45. Stroboskop 18
  46. Tangentialer Spurfehlwinkel 19
  47. Tonabnehmer 19
  48. Tonarm 18
  49. Tonhöhenschwankungen 18
  50. Trennschärfe 13
  51. Übersprechdämpfung 5
  52. Übertragungsbereich 4
  53. Verfärbung 30
  54. Wirkungsgrad 31

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Impressum

Herausgegeben von der Braun AG, Abt. E-MVF, Postfach 190265, 6 Frankfurt am Main. Alle Angaben entsprechen dem Stand vom Herbst 1976. Änderungen vorbehalten. Printed in West Germany.

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