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Ein imposanter Eindruck
das Herstellerdatum versteckt
eine sehr einfache Bauart
viele viele Buchsen für viel Kabel

Der Pioneer A/V-VSX 5000 aus 1987

März 2011 - von Gert Redlich - Anfänglich war ich der sicheren Meinung, dieser Receiver stamme aus 1979, doch dem war nicht so. Nach einem Wink eines Lesers und mit etwas genauerem Hinschauen auch an oder in besonders dunkle Ecken kann man es denn sehen. Der Hersteller der Plastikfrontblende hat es auf ewig eingeritzt: 1987

Damals war es ein imposantes Gerät, eines der ersten der neuen adiovisuellen Welle, mit einem tollen schwarzen Technolook und nur noch digitalen Tipptasten für alle Funktionen einschließlich Video. So etwas hatten die Europäer (noch) nicht und schon gar nicht zu dem Preis. Ob "man" das jemals brauchte, wurde nie hinterfragt, es war toll, alles zu haben. Ich habe nämlich an diesem Receiver noch nie ein Videogerät dran gehabt.

Und erst, wenn man es denn hat und aufschraubt, kommt das Erwachen. Die Japaner von Pioneer kochen ja auch nur mit Wasser. Es ist alles ziemlich billig da drinnen, offensichtlich für den besonders preissensiblen US Markt gebaut, der gerade ene Flaute hatte. Und damals war in den USA die Devise aktuell, möglichst viele Watt für möglichst wenig Geld. Es war auch schon ein wenig Hightech drinnen, das kam in Europa erst später.

Und der Receiver war komplett fernsteuerbar samt CD Player und Videorecorder, so stand es in der Anleitung.

Von VDE keine Spur

Aufmachen durfte den VSX 5000 wirklich nur ein Fachmann. Alle Anderen wären früher oder später mit der 230 Volt Netzspannung an allen nur möglichen Stellen kollidiert.

Ich habe mit Schrecken diese Service-Untauglichkeit wahrgenommen. Aus der Zeit der ersten Hifi-Verstärker so um 1972 wusste ich vom eigenen Reparieren, daß sich auch der geübte Techniker mal ablenken läßt. Und wenn dann der Schraubenzieher oder die Zange ein paar Zentimeter tiefer sinkt und einem schon die Funken um die Ohren fliegen, dann kommt Freude auf.

Durch das innenliegende Kühlkörpersystem müssen natürlich Schlitze oben drauf sein und unten drunter. Also irgendwann fließt oder spritzt da mal Flüssigkeit rein und die Erleuchtung durch Funkenflug ist vorprogrammiert. Da waren die Deutschen (von Grundig zum Beispiel) besser, auch noch in 1987.

Etwas über die Daten

Die technischen Daten waren imposant. Also 2 x 110 Watt an 8 Ohm bei Stereo oder 2 x 70 Watt vorne + 2 x 25 Watt für die hinteren Kanäle im Surround-Modus, wenig Rauschen oder Klirren, alles Daten, die uns Hifi-Freaks für so wenig Geld gefallen hatten.

Dann noch den Dolby-Decoder und einige andere Spielereien (oder Spinnereien) im Quadrobereich, die Prospekt-Sprüche waren verlockend. Am Ende kam raus, der VSX 5000 klingt nicht so super, wie vermutet. Egal, an welchen Lautsprechern er spielt, es will nicht so recht klingen . Die Musik ist leicht schlaff und im Vergleich mit großen Vollverstärkern kraftlos, obwohl tolle Bässe erzeugt werden können. Auch mit Expander und allen sonstigen Tricks, diese 2 x 110 Watt Power-Endstufe erfüllt nicht die Erwartungen.

Mag sein, daß es an den durchs halbe Gerät durchgeschleiften Lautsprecherkabeln liegt, oder an den gerade noch akzeptablen Netzteil-Elkos von 10.000 uF, dieser Receiver steht seit Jahren bei uns im Essraum und "spielt" die Nachrichten zur vollen Stunde, mehr nicht. Bei Sprache kann er nämlich nichts mehr falsch machen.

Vergleiche ich den Sound des Pioneer VSX 5000 mit dem des Yamaha RX-570 Receiver, da tun sich Welten von (klanglichen) Unterschieden auf.
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Die Kühlrippen
Der digitale Tunerteil
Trafo-Abschirmung

Was ist noch aufgefallen ?

Obwohl das Kühlsystem ausgesprochen billig aussieht mit den angenieteten Wärmeableitblechen, der Verstärker wurde im Gegensatz zu den Dual Verstärkern nie richtig heiss.

Dass der Verstärkerteil nicht so klingt wie erwartet, hab ich weiter oben schon gesagt. Der digitale UKW Tuner funktioniert, weiter kann ich das nicht bewerten. Wir haben mehrere starke UKW Ortssender in Rhein-Main.

Der kleine Hilfstrafo verbraucht für heutige Zeiten zuviel Bereitschaftsleistung. Der große Netztrafo ein einem der beiden Receiver brummt ein wenig, für Hifi-Ohren aber viel zu viel.

Das Hauptargument für den Betrieb "heute" ist, er geht noch und mit der Fernbedienung ist das recht bequem mit 8 UKW Sendern. Andere Argumente gibt es seit langem nicht mehr.

Wenn ich die Unterlagen finde, kommt noch etwas.
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Die technischen Daten des VSX 5000

VSX-50000 - Audio/Video Quartz-Synthesizer Receiver with Non-Switching™ Amp

  • Stereo mode: Continuous average power output of 100 watts* per channel, min., at 8 ohms, from 20Hz to 20,000Hz with no more than 0.005% total harmonic distortion.
  • Surround mode: Continuous average power output of 70 watts* per channel, min., at 8 ohms from 20Hz to 20,000Hz with no more than 0.005% total harmonic distortion (front);
  • 15 watts* per channel, min., at 8 ohms, from 20Hz to 15,000Hz with no more than 0.3% total harmonic distortion (surround).
  • Full-Function "SR" Remote Control
  • 4 Video Inputs: 2 VCRs, 1 LD player and 1 video adaptor.
  • Video Signal Selector
  • Cable FM Input
  • Surround: Studio, Stadium, Dolby.
  • Simulated Stereo/Dynamic Expander
  • Video Enhancer with Split Screen
  • Acoustic Memory
  • Non-Switching™ Circuit Type II
  • Random Preset of 20 FM/AM Stations
  • 60/30-Minute Sleep Timer

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