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Grundlagen zur Entwicklung der Audio-CD (bei Philips)

Nach etwas genauerer Recherche kommt man zurück auf die amerikanische Entwicklung des Laser-(Strahl)s an sich (ab 1958/1959) und auf die Firma Philips in Holland, die damit um 1970 den ersten Video/Audio- Laser- Plattenspieler entwickelt hatte.

Die Philips-Entwickler hatten von Anfang an (also etwa ab 1969) auf die berührungslose Abtastung der (zu der damaligen Zeit geplanten) 30cm großen Video-Disc durch einen Laserstrahl gesetzt. Das Ziel war eine volle Stunde farbiges Fernsehen vom Feinsten, also nahezu Studioqualität.
Rechtes Bild : Unter der Bild-Platte (Teil Nummer 1) sieht man ganz deutlich das lange Laser-Rohr (Teil Nummer 6) und die Photo-Diode (Teil Nummer 5) sowie die Prismen und Umlenkspiegel.
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Ein HITACHI Entwicklung für den US Markt
Ein Philips Prototyp von 1972

Zur fast gleichen Zeit (auch etwa 1969/1970) hatten 3 japanische Firmen drei unterschiedliche Konzepte der Speicherung und Abtastung von Video-Bildern bzw. Filmen - auch auf 30cm Discs - in der Entwicklung zuzüglich der deutschen Telefunken Decca (Teldec) Bildplatten- Entwicklung mit einer 25cm Folie in Hannover.

Sowohl die kapazitive wie auch die deutsche rein mechanische Abtastung waren eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt, weil die physikalisch notwendige Informations- bzw. Datendichte, die sich als Mindestmaß herausstellte, (damals ohne Kompression) nicht erreicht werden konnte.

Die anderen beiden Konzepte entsprangen - nach sorgfältiger Recherche der Historie - dem Streben und dem Ehrgeiz der Japaner, um jeden Preis die in USA und Europa vorhandenen / geltenden Patente zu umrunden oder auszuhebeln.

In mehreren japanischen Biographien (nach 2010) wird das ganz deutlich klargestellt, wenn auch mit blumigen Argumenten umschrieben.
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Philips 1971 - brilliante Ingenieure und kluges Management

Aus der Historie der "Macher von Philips" von damals (meine Zeitzeugen Befragungen) kam heraus, daß die Produktmanger von der 30cm großen Laserdisc als Ablösung der bis dahin dominierenden rein mechanischen 30cm Vinyl-Platte überhaupt nicht überzeugt waren.

Die Silber-Scheibe war noch empfindlicher als die relativ weichen Rillen der Vinyl-LPs. Auch die Video-Platten der Wettbewerber, die inzwischen mit mehreren großen Amerikanern Vertriebsverträge geschlossen hatten, waren nicht viel besser.

Irgendwie hatten sie bei Philips ein glückliches Händchen, keine Milliarden in dieses Konzept zu investieren und sich mit 3 Wettbewerbern auf dem Weltmarkt prügeln zu müssen.

Philips wartete einfach nur ab - und entwickelte weiter.

Die Video-Spieler mit diesen 30cm Platten waren allesamt nicht nur riesengroß, die 3 Bild-Platten waren absolut inkompatibel.

Das gleiche Szenario wiederholte sich, als die Japaner mit aller Kraft zur fast gleichen Zeit die analoge 4-Kanal Quadro Platte in den Markt "pumpen" wollten, auch drei inkompatible Systeme - und auch da gab es Verwirrung ohne Grenzen.
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Mitte der 1960er Jahre wurde "der Laser" kleiner.

Die Laser Technlogie war ein Wissensgebiet absoluter Fachleute und vor allem, einer sehr kleinen Gruppe von Physikern auf der ganzen Welt. Wer dort mitmachte, mußte am Ball bleiben. In mehreren 300 Seiten Wälzern steht sehr anschaulich beschrieben, wie die ersten Rubine und anderen Kristalle zur Erzeugung von Laser-Strahlen entwickelt wurden und wie schwerfällig und mühselig das Ganze war.

Doch der Wendepunkt war 1962/1964 der erste Hableiter-Kristall Laser, mit dem man die Leistung erzeugen konnte, die man "nur" brauchte, um die Scheibe abzutasten. Der war natürlich noch lange nicht fertig, das dauerte noch. Doch die Größe einer damaligen ersten Laser-Diode war gigantisch viel kleiner als ein Laser-Rohr. Erst 1970 hatte man endlich eine Laser-Diode, die bei Raumtemperatur kontinuiertlich ein stabiles Laser-Licht erzeugte.

Mit Sicherheit sprießten da den Ingenieuren bei Philips die Ideen und Vorschläge, wie klein ein digitaler Plattenspieler sein könnte. Denn die Laser-Spieler Technik - auch von Philips - von Philips war zu der Zeit immer noch analog und die neue Digitaltechnik eröffnete ganz andere Möglichkeiten..
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Die Transistor- und Chip-Technik bis 1970

Als Philips diese absolut neuartige Entwicklung einer digitalen Schallplatte am 17. April 1978 auf einer Pressekonferenz in Holland vorführte, schmunzelte Karl Breh über die "Waschmaschine voller Elektronik" - geschickt versteckt unter dem (Präsentations-) Tisch -, auf dem ja nur das relativ kleine aber völlig neuartige Laufwerk (ein 11cm Prototyp) zu sehen war. Er "linste" da mal drunter und machte sich seine Gedanken und war von nun an begeistert.

Als weiterer Vergleich vom Stand der damaligen Technik 1979 dient der erste PCM-Wandler PCM-1 von SONY. Der Nachfolger, der PCM 1600 von 1979 mit damals sensationeller 13 Bit Technik - hatte die Größe einer mittleren Mikrowelle. heute ist das ein einziger Chip, den man kaum noch sehen kann.
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Legenden über die CD wurden überall gezüchtet

Nach einhelligen Presseinformationen der seriösen Wirtschaftszeitungen gehören die Lorbeeren für die Entwicklung der CD-Technik eindeutig der Firma Philips. In den beiden Büchern der SONY Ingenieure (1988 und 2002) aus dem europäischen Service-Zentrum in England wird das zwar anders dargestellt, doch der Kontakt mit SONY kam erst in 1980 zustande, als das Grundkonzept der digitalen compakten Schallplatte nahezu ausentwicklet war.

Auch die Mär von der Erweiterung es Durchmessers von 11cm auf die 12cm muß fairer Weise dem extrem wichtigen Promotion-Einfluß von H.v.Karajan in Verbindung mit dem Philips Partner Max Grundig korrigiert werden. Die SONY Leute brachten da ihren Vice-Chef ins Gespräch.

So lösen sich manche lange gepflegten Legenden so nach und nach wieder auf, wenn man akribisch sucht und die Einzelinformationen verifiziert und dann chronologisch zusammen fügt.
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