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Die Pioniere vom High-End AUDIO - William Zane Johnson

Von Jonathan Valin. - Die Übersetzung erfolgte halbautomatisch und wurde mehrfach korrigiert und dem deutschen Sprachgebrauch angepaßt.
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William Zane Johnson und die Audio Research Corporation

Wo wäre das High-End ohne William Zane Johnson (WZJ), Gründer und seit mehr als vierzig Jahren Chefdesigner der Audio Research Corporation (ARC) ? Naja, ich bin mir nicht sicher.

Vielleicht wäre in ein oder zwei Jahren jemand anderer als Johnson gekommen. (Er war eine dieser visionären Figuren, die für jede Bewegung so entscheidend waren, dass, wenn er früher oder später nicht existiert hätte, sicherlich jemand ihn hätte erfinden müssen.)

Aber ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen, wo ich als Audiophiler gewesen wäre in einer Welt ohne WZJ : Nirgendwo.
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Ab 1970 eine Berühmtheit

Obwohl er von einem wütenden Ingenieur berühmt gemacht wurde, als er 1970 auf einer Fachmesse seinen "Dual 50" Röhrenverstärker vorstellte - "Sie haben die Audioindustrie um 20 Jahre zurückversetzt!", rief der Bursche, als er all diese "altmodischen" 6L6s, 12AX7s, QA2s und 6FQ7s "in Glasflaschen aus dem Chassis sprießen" entdeckte - die Welt der Kunden sah das nicht so.

Der SP-3-Vorverstärker in 1973

Mit der anschließenden Einführung seines SP3 Vorverstärkers im Jahr 1972 - dem wahrscheinlich wichtigsten Debüt der High-End-Ära - änderte WZJ alles: Meinungen, Vorurteile, den Markt, die Konkurrenz, die Zukunft.

Dieser Vorverstärker traf die Audiowelt wie eine Bombe und provozierte nicht nur Empörung von AES-Typen, die mit Halbleitern verheiratet waren.

Er initiierte auch eine quälende Neubewertung durch Audiophile, wo genau diese großartige neue Sache - der Siliziumtransistor - bei all ihren überlegenen Messungen und größerem Komfort tatsächlich gelandet war und wo der Transistor sie verlassen hatte.

Kritik an den Germanium-Transistoren

Oh, es hatte vor der Ankunft von ARC eine Menge Unzufriedenheit gegeben. Wie (wiederholt) an anderer Stelle in diesem Band angemerkt, war das Transistor-Getriebe der ersten Generation (Anmerkung : Germanium-Transistoren) größtenteils furchtbar unzuverlässig und geradezu amusikalisch.

Während negative Rückkopplungen von inhärent nichtlinearen quasi-komplementären Schaltungen die großen THD-Zahlen hervorbrachten, die AES-Typen (und Stereo Review) liebten (???? den Sinn verstehe ich nicht), war es wie das Anwenden eines Pflasters auf eine zusammengesetzte Fraktur.

Wie Bart Locanthi bekanntermaßen bemerkte, als er die erste wirklich symmetrische Schaltung für den SA-600-Verstärker von JBL entwickelte, muss eine Audioschaltung zunächst linear sein. Andernfalls verschärft negatives Feedback die Probleme nur, anstatt sie zu beheben.

Diese verrufenen "Glasflaschen"

Viele Audiophile, die auf die großartigen Marantz-, McIntosh-, Citation- und Dynaco-Röhrendesigns des Goldenen Zeitalters der HiFi-Technik schwörten, wussten, dass der Halbleiter nicht richtig war. Ja, es hatte messbar geringere harmonische Gesamtverzerrung als Röhren. Aber die herben unangenehmen Verzerrungen, die sie erzeugten, waren eher ungerader Ordnung als die angenehmeren harmonischen Verzerrungn gerader Ordnung dieser verrufenen "Glasflaschen".

Ja, "Glas-Audio" hatte nicht die reine Verstärkungsfähigkeit von Halbleitern (der Strom und die niedrige Ausgangsimpedanz und die Bandbreite). ja, es lief heiß und ja, schlussendlich versagten die Röhren. Aber diese Röhren waren schnell und süß und musikalisch, und Sie mussten nicht so viel negatives Feedback (oder irgendeines) verwenden, um sie zum Laufen zu bringen.

Aber der Sound stimmte nicht.

Für eine ganze Reihe von uns hatten die besseren „Spezifikationen“ der Transistoren - und die Rezensionen in den Mainstream- Audio-Magazinen, die diese Spezifikationen als alles, was zählte, anpriesen - uns im Stich gelassen.

Der Bass von Solid-State war gut; die Neutralität war gut; die Auflösung war gut. Aber der Gesamtsound stimmte nicht.
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  • Anmerkung : Hier kommt bereits die subjektive Wahrnehmung von Klang zum Ausdruck.

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Und dann kam William Zane Johnson mit seinen Verstärkern SP-3 und D-75 (gefolgt von seinen Verstärkern D-76 und D-76A), um uns zu zeigen, dass Röhren nicht wie die fetten Kartoffeln der Vergangenheit klingen mussten - daß sie durchaus neutrale, hochauflösende Geräte sein können.

Und dass sie akustischer Musik ein Maß an Realismus und Musikalität verleihen könnten, an das sich Transistoren nicht annähern könnten, geschweige denn anpassen.
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  • Anmerkung : Wir sind noch im Jahr 1973 !!

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William Zane Johnson wurde 85 Jahre alt

Obwohl ich auf mehreren Messen den Gründungsvater der Audio Research Corporation, William Zane Johnson, kennengelernt habe, der 2011 im Alter von 85 Jahren verstorben ist, und ihn gut genug kannte, um „Hallo“ zu sagen, hatte ich eigentlich keine persönliche Beziehung zu ihm.

Wie bei einem Lieblingsautor lernte ich ihn durch seine Kreationen kennen - die ARC-Verstärker, Vorverstärker und Phonovorstufen, die einen tiefgreifenden Einfluss auf mein Leben als Zuhörer und auf das Leben so vieler anderer Audiophiler meiner Generation haben sollten.

Die Geschichte geht so ........

Ich habe in der Zeitschrift und in unserem ersten Band die Story erzählt, wie ich Audio Research Electronics (und Magnepan-Lautsprecher, die dann von ARC vertrieben wurden) zum ersten Mal gehört habe.

Es war im Winter 1973/74, und ich (Jonathan Valin) war Student an der Universität von Chicago - ein angehender Liebhaber klassischer Musik, der in einer Gruppe von audiophilen Studenten gewohnt hatte.

Ich bildete mir ein, auch eine Art Audiophiler zu sein - seitdem ich Marantz 9s und 7C zum ersten Mal in einem Haus eines Freundes aus der Highschool einen selbstgebauten Hornlautsprecher hörte.

Aber wie die Mehrheit der HiFi-Hobbyisten in den späten Sechzigern und früher 1970er war ich praktisch führungslos (alleine gelassen), wenn es um Kaufentscheidungen ging.

Oh, mir war vollkommen klar, dass einige Dinge - Quad 57s, IMF Monitors, ein Hybrid-Elektrostat der brandneuen Lautsprecherfirma Infinity - besser klangen als andere.

Aber ich hatte Dinge vorgezogen, die gut klangen (das heißt : schön, sinnlich und ansprechend) und so war ich ganz nah an eine Zuhörphilosophie gekommen.

An einem denkwürdigen Tag ........

Dann kam der schicksalhafte Tag, an dem ein paar dieser (oben erwähnten) Studenten mich und meine Frau in ein Hi-Fi-Fachgeschäft (eigentlich eine Wohnung in einem braunen Mehrfamilienhaus) in der Nähe der "North Side" von Chicago schleppten, das von einer farbenfrohen Persönlichkeit namens Basil Gouletas geführt wurde.

Basil war eher wie der Hugh Hefner von HiFi-Verkäufern: Ich kann mich nicht erinnern, ihn jemals in etwas anderem als Pyjama und Bademantel gesehen zu haben. Am anderen Ende seiner Wohnung hatte Basil einen Flügel, der fast vollständig von zwei hohen dekorativen "Screens" abgeschirmt war. Am Ende des Hörbeeiches saß er in einem La-Z-Boy-Sessel und hatte einen Plattenspieler in Reichweite.

Sobald Kathy und ich uns auf eine Couch in seiner Nähe setzten, begann jemand, hinter den dekorativen §Screens" auf dem Flügel zu spielen. "Wer spielt denn Dein Klavier?", fragte ich. Basil lächelte und sagte: "Rubinstein."
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Klaviermusik aus den Magneplanar Lautsprechern

Natürlich waren diese Screens keine Dekorationen oder Raumteiler - es waren Magneplanar I-U-Lautsprecher. (Niemand in unserer Gruppe hatte zuvor Maggies gesehen oder gehört.) Und die Elektronik, die die I-Us so realistisch klingen ließ, dass sie bei Kathy und mir den Eindruck erweckten, dass jemand tatsächlich eine Chopin-Ballade aufführte, war der Audio Research SP-3 Vorverstärker und die D75 Endstufe.

Wer war dieser William Zane Johnson

In all meinen Jahren war dies die unvergesslichste HiFi-Demo, die ich je erlebt habe. Und es war ein Wendepunkt - eine echte Offenbarung.

Ich wusste nicht, wer William Zane Johnson war, wusste nicht, dass er in Minnesota eine kleine HiFi-Werkstatt gegründet hatte, um Dyna-Geräte zu modifizieren und in dr Wohnung seine eigene Elektronik zu bsteln, oder das (nach einem falschen Abstecher mit einer Holdinggesellschaft namens Peploe), hatte er sein eigenes Elektronikunternehmen, die Audio Research Corporation, gegründet und die HiFi-Welt mit der Einführung von Röhrengeräten erschüttert, die sich eben nicht wie die bekannten Röhrengeräte zuvor anhörten.

Von ARCO über Dynaco zu ARC

Was mir sofort klar wurde - und was mir bis heute in Erinnerung geblieben ist - war, dass Metallboxen mit elektronischen Bauteilen nicht nur aufgenommene Musik „gut“ klingen lassen konnten; Sie könnten (mit den richtigen Lautsprechern) dafür sorgen, dass es real (echt bzw. naturgetreu) klingt.

Plötzlich hatte ich eine Philosophie, die über Kosmetik, Messungen und Euphorie hinausging. Ich hatte eine Gralsuche : den realen  (echten) Klang. William Zane Johnson hat mich - und tausende andere Musikliebhaber - mehr als jede andere Figur auf den Weg zur audiophilen Erleuchtung gebracht. Wie bei so vielen meiner Generation sind er und seine Kreationen das höchste Ziel für mich - und werden es immer sein.

Der "Audio Research" Typ hat Dyna-Zeugs in den Anfangsjahren modifiziert, und alle diese Dany Geräte gehen auf den Pionier Hafler zurück. Audio Geräte von van Alstine sind exzellente Sachen, er hatte / hat es auch getan. Ich habe alles von Audio Research, VanAlstine, Hafler, repariert und ich sammle Hafler Zeugs. Hafler begann als "Acro Transformatoren" in Phila, das führte zu Dyna Co. und er nannte die Firma später Dynaco.

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